Percy, Benjamin - Roter Mond
Titel: Roter Mond
Originaltitel: Red Moon
Verlag: Penhaligon
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-7645-3123-2
Seiten: 640
Format: Hardcover
Serie: --
Preis: 19,99 Euro
Autorenporträt:
Benjamin Percy wuchs auf im tiefsten Oregon. Vor seinem Romandebüt „Wölfe der Nacht“ schrieb er zwei hochgelobte Erzählbände. Er lehrt Creative Writing an der Iowa State University.
Quelle: Randomhouse
Inhaltsangabe:
Als Regierungsagenten Claire Forresters Haustür eintreten und ihre Eltern ermorden, muss sie erkennen, dass sie und ihre Familie schon immer Ausgestoßene waren.
Chase Williams hat seinen Wählern versprochen, die USA vor Terror zu beschützen. Doch nun wird er selbst zu dem, was er zu vernichten geschworen hat.
Bis heute wird die Bedrohung durch Gesetze, Gewalt und Drogen in Schach gehalten. Doch die Nacht des Roten Mondes rückt näher, wenn die Welt für immer ihr Antlitz verändern wird – und die Schlacht um die Menschlichkeit beginnt …
Quelle: Penhaligon
Meine Meinung:
Claire ist eine Lykanerin und wünscht sich eigentlich nichts sehnlicher, als vollkommen normal zu sein. Als ihre Eltern von Regierungsbeamten getötet werden, muss Claire fliehen und sich versteckt halten. Denn Chase Williams, der für das bevorstehende Amt des Präsidenten kandidiert, verspricht seinen zukünftigen Wählern, diese vor den Lykanern zu schützen. Doch das, was er fürchtet, wird ihm selbst zum Verhängnis.
Auch Patrick möchte Gerechtigkeit, hat aber nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Claire in sein Leben tritt und ihn daran erinnert, was Gerechtigkeit eigentlich wirklich ist.
Mit Roter Mond lag mir eine Endzeitstory vor, die ich bis dato so nicht gelesen habe.
Drei Hauptcharaktere werden einem vorgestellt. Claire, Chase und Patrick, deren eigene Belange erst im Vordergrund stehen und nach und nach erst zusammengeführt werden. Dabei bedient sich der Autor einer Menge realer geschichtlicher Vorkommnisse, die leicht abgewandelt werden, um so ein recht hartes Bild auf die Lykaner zu werfen.
Diese geschickte Verflechtung von Fiktion mit geschichtlichen Punkten bringt eine Welt vor, die uns so vertraut und doch wieder fremd ist. Gerade Lykaner unter die Menschen zu mischen, diese als Gefahr hinzustellen und eine Krankheit daraus zu machen, hat mich sehr fasziniert.
Zu Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen, weil der eher abgehakte Schreibstil sehr gewöhnungsbedürfig war. Mir der Zeit war ich dann aber richtig drin und war überrascht, wie gekonnt letztendlich alle Fäden zusammenliefen.
Dass der Autor die Lykaner als sog. Mutanten mit Wolfsgenen darstellt, ist etwas völlig neues. Sie sind Außenseiter, müssen eine Art Droge nehmen, damit sie ihre Gefühle unter Kontrolle habe und sich einem monatlichen Bluttest unterziehen.
Die Story ist sehr komplex, deswegen ergeben sich teilweise auch einige Längen, sich aber durchzuhalten lohnt. Denn dann erwartet einem eine rasante und abenteuerliche Story, die gepaart mit Fantasy und kritischem Auseinandersetzen von gesellschaftlichen Gepflogenheiten einem selbst etwas zum Nachdenken gibt.
Ich habe öfters im Internet gelesen, dass das Buch als „Jugendbuch“ angesehen wird. Ich würde die Geschichte jedoch nicht so ansehen, da gerade die vielen geschichtlichen Fakten und politischen Szenen doch etwas „Lebenserfahrung“ voraussetzen und auch die düsteren und meist brutal beschriebenen Szenen nicht gerade leicht zu lesen sind.
Das Buch hat mir bis auf eine Ausnahme – die auch zum Punkteabzug führt – sehr gut gefallen. Das Ende war für mich sehr unbefriedigend, ich hatte mit etwas komplett anderem gerechnet. Auch einige Fragen sind offen geblieben und so stellt sich mir dann berechtigterweise die Frage, ob es einen weiteren Teil geben wird, der einiges auflöst.
Fazit:
Ein Endzeitszenario mit einigen Überraschungseffekten und einer gut durchdachten Story.
LG Meggie
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