Pausewang, Gudrun: Die letzten Kinder von Schewenborn

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14 Sep. 2008 15:55 - 25 Feb. 2024 13:36 #1 von Tuppi
Autor: Gudrun Pausewang
Titel: Die letzten Kinder von Schewenborn
Originaltitel:
Verlag: Ravensburger
erschienen: 1983
ISBN-10: 3473389757
ISBN-13: 978-3473389759
Seitenzahl: 126
Einband: TB vergriffen
Serie:
Auszeichnungen: Buxtehuder Bulle, Züricher Kinderbuchpreis, Preis der Leseratten, Gustav-Heinemann-Friedenspreis

Inhaltsangabe (Klappentext):

Es ist nicht so gekommen, wie es sich unsere Eltern und die meisten übrigen Erwachsenen vorgestellt hatten: mit immer schärferen Drohungen von beiden Seiten und gegenseitiger Kriegserklärung und genug Zeit, um sich noch schnell in ein Alpental oder auf eine Mittelmeerinsel zu flüchten. Nein. Es kam ganz plötzlich, so plötzlich, daß es viele Leute im Badehosen oder im Liegestuhl überrascht hat.


eigene Meinung:

Roland und seine Familie (Eltern und 2 Schwestern) brechen in die Ferien auf. Sie wollen von Frankfurt nach Schewenborn zu den Großeltern. Auf dem Weg, zwischen Lanthen und Wietig, blitzt es plötzlich grell auf. Nach dem blendenden Licht kommt ein Sturm und hinterher wird es dunkel – eine Atombombenexplosion. Der 12-jährige Roland erlebt das Drama, seine Großeltern waren an diesem Tag unterwegs in Fulda, das durch die Explosion nicht mehr steht. Die Familie richtet sich in dem verwüsteten Haus der Großeltern einigermaßen häuslich ein und erlebt das Elend. Sämtliche größeren Städte in Deutschland sollen zerstört sein. Roland hilft im Hopsital in Schewenborn mit und sieht unzählige Menschen sterben – auch seine beiden Schwetern. Seine Mutter ist schwanger und sie haben nicht genügend Nahrungsmittel, um lange Zeit durchzuhalten...

Diese Buch geht unter die Haut! Wer sehr sensibel ist, sollte dieses Buch eher nicht lesen. Wenn ich mir vorstelle, daß viele Kinder dieses Buch in der Schule lesen müssen, bekomme ich Gänsehaut. Es ist sehr gut geschrieben, aber Kinder zwischen der 5. und 8. Klasse können nicht unbedingt gut damit umgehen. Selbst ich hatte manchmal Probleme, wenn ich dieses Elend vor Augen hatte. Die Folgen einer Atomexplosion kann sich niemand wirklich vorstellen, aber dieses Buch beschreibt die mögliche Situation sehr gut. Da aber viele Kinder darin vorkommen, ist es sehr schwere Kost. Ein gut geschriebenes Buch, das aber sehr viel Kraft kostet...



20.05.2008 - 43

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 25 Feb. 2024 13:36 von Meggie.

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21 März 2012 20:42 #2 von Meggie
Meine Meinung:
Roland ist zusammen mit seiner Familie auf dem Weg zu seinen Großeltern, die in Schewenborn leben. Sie wollen dort ein paar unbeschwerte Tage verleben. Doch kurz vor der Ankunft erhellt ein grelles Licht den Himmel und ein lauter Knall ist zu hören. Kurz darauf trifft eine gewaltige Druckwelle das Auto.
Ein umgestürzter Baum zwingt die Familie dazu, zu Fuß nach Schewenborn zu laufen. Auf dem Weg dorthin müssen sie der Wahrheit ins Auge sehen: Atombomben haben die großen Städte Deutschlands dem Erdboden gleichgemacht.
Für Roland, seine zwei Schwester und seine Eltern beginnt eine Zeit des Leidens, Bangens und Hoffens.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl habe ich dieses Buch zur Hand genommen und konnte mir nur schwerlich vorstellen, wie es wohl sein würde, wenn solch eine schreckliche Katastrophe, wie im Buch beschrieben, geschehen würde.
Die Autorin hat es sehr deutlich gemacht und mit erschreckender Realität beschrieben, wie sich die kleine Familie nach dem Abwurf der Atombomben mehr schlecht als recht durchschlagen muss.

Das nackte Überleben steht im Vordergrund und vor allem Roland, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird.

Mit schonungslosen Worten erzählt die Autorin die fiktive Geschichte, jedoch hat man ständig vor Augen, dass so etwas wirklich geschehen könnte.

Warum die Atombomben gezündet wurden, bleibt jedoch ein Geheimnis, da kein Strom zur Verfügung steht und somit auch nicht über Radio oder Fernsehen irgendwelche Mitteilungen gemacht werden können.

Die Menschen, die sich in Schewenborn versammelt haben, müssen sehen, wie sie zurecht kommen und kümmern sich meist nur um sich selbst. Nur wenige zeigen Mitgefühl und versuchen, auch anderen zu helfen.
Der Satz "Jeder ist sich selbst der Nächste" kommt hier sehr deutlich zur Geltung.

Es gab eine Szene im Buch, in welche Roland eine schwere Entscheidung treffen muss und ich konnte förmlich die Zerrissenheit spüren, die ihn quälte. Letztendlich konnte ich seine Entscheidung jedoch nachvollziehen.

Fazit:
Ein Szenario, dass hoffentlich immer Fiktion bleibt. Ein Buch, das unter die Haut geht.

:*****:


LG Meggie

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