Anastasiu, Heather - Secrets. Ich fühle #1
Titel: Ich fühle
Originaltitel: Glitch
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-442-26873-3
Seiten: 416
Format: Taschenbuch
Serie: Secrets, Band 01
Preis: 8,99 Euro
Autorenporträt:
Heather Anastasiu ist in Texas aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie in Minneapolis. Die passionierte Leserin liebt nichts so sehr wie Bücher, abgesehen von ihren zahlreichen Tattoos und ihren pinken Haaren. Die dystopische Trilogie »Secrets« ist ihre erste selbstverfasste Romanserie.
Quelle: Randomhouse
Inhaltsangabe:
Wut, Enttäuschung, Schmerz – Gefühle drohten die Menschheit auszulöschen. Ein Chip befreit sie nun von ihren schädlichen Emotionen. Denn selbstständig zu fühlen ist einfach zu gefährlich. Das erfährt Zoe am eigenen Leib, als plötzlich eine Störung an ihrem Chip auftritt. Zum allerersten Mal entstehen in ihrem Kopf eigene Gedanken und unaufhaltsame Gefühle. Zoe muss dieses Geheimnis um jeden Preis bewahren; sollte es gelüftet werden, droht ihr die Auslöschung. Doch dann gerät ihr Chip derart außer Kontrolle, dass sie sich nicht länger verstecken kann und für ihr Leben und ihre Freiheit kämpfen muss.
Quelle: Blanvalet
Meine Meinung:
In Zoe befindet sich ein Chip, der ihre Gefühle unterdrückt. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass sich durch die schädlichen Emotionen Kriege oder andere Katastrophen ausweiten und die Menschen in friedlichem Miteinander leben können. Doch gleichzeitig verstumpft die Menschheit und führt nur noch das aus, was ihnen durch die Verbindung aufgetragen wird. Doch Zoes Chip scheint eine Störung zu haben. Immer öfter fällt sie aus der Verbindung heraus und Gefühle strömen auf sie ein. Erst ist es nur Verwirrung, doch dann kommen Unverständnis, Trauer, Angst, Wut und ein undefinierbares Gefühl dazu, dass sie als Liebe entpuppt. Doch niemand darf wissen, dass sie fühlt...
Alles ist vorbestimmt, der Tagesablauf perfekt ausgerichtet und die Zukunft geplant. Durch die Abgestumpftheit denkt man nicht nach, lässt alles mit sich geschehen und nimmt auch alles als selbstverständlich hin. So ist eine Welt ohne Gefühle. Man existiert, aber man lebt nicht.
Genauso ergeht es Zoe. Sie nimmt alles als gegeben hin, stellt nichts in Frage und das nur, weil in ihrem Körper ein Chip ist, der ihr vorgaukelt, dass eine Welt ohne Gefühle besser ist.
Die Autorin hat sich mit dieser Idee ein gewagtes Ziel gesetzt und dies zu Anfang auch sehr gut umgesetzt. Durch ihren fesselnden Schreibstil hatte ich auch gleich mal die Hälfte des Buches verschlungen.
Der fesselnde Schreibstil blieb, doch die Umsetzung wurde immer fadenscheiniger. Teilweise wurden Szenen in die Länge gezogen, was mir den Eindruck gab, dass dadurch die Geschichte unnötig geweitet werden sollte.
Gestört hat mich auch, dass Zoe ständig ein „Brennen hinter den Augen“ gefühlt hat oder „Wasser aus ihren Augen“ rann, lief, strömte oder ähnliches. Dies kam sehr, sehr oft vor und hat bei mir eher den Eindruck erweckt, dass Zoe eine „Heulsuse“ ist und nicht das toughe Mädchen, das sie eigentlich darstellen sollte.
Auch die anderen Protagonisten blieben blass. Selbst über Zoe, die ja der Hauptcharakter ist, habe ich nur wenig erfahren können und konnte mich auch so nicht in sie hineinversetzen.
Alles in allem kam mir die Geschichte nicht sehr ausgereift vor und es blieben so viele Fragen offen, die eigentlich im ersten Band einer Trilogie hätten geklärt werden sollen. So hätte ich mir gewünscht, gleich mehr Informationen zu dem Chip zu bekommen, den Zoe in sich trägt und auch warum es die Menschen unter die Erde verschlagen hat. Hier wird nur kurz erwähnt, dass etwas passiert ist, aber genaueres bleiben einem vorenthalten.
Insoweit hoffe ich dann doch ganz fest auf den zweiten Teil der Trilogie.
Fazit:
Starke Idee, teilweise ungenau umgesetzt. Solider Anfang einer neuen Dystopie.
LG Meggie
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