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Erfmeyer, Klaus: Drahtzieher (Rechtsanwalt Stephan Knobel, Band 7)
Titel: Drahtzieher
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2012
ISBN-10: 3839212456
ISBN-13: 978-3839212455
Seiten: 324
Einband: Taschenbuch
Preis: 11,90 €
Serie: Knobels siebter Fall
Autorenportrait
Quelle: BuchinnenseiteKlaus Erfmeyer, geboren 1964, lebt in Dortmund und ist seit 1993 Rechtsanwalt, darüber hinaus Maler und Dozent. Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen. "Drahtzieher" ist der siebte Kriminalroman um Rechtsanwalt Stephan Knobel. Sein Erstling "Karrieresprung" wurde für den Glauser-Preis (Krimipreis der Autoren 2007) in der Sparte Debüt nominiert.
Inhaltsangabe:
Quelle: KlappentextFür die Staatsanwaltschaft ist die Unfallakte "Lieke van Eyck" schnell geschlossen, doch ihre Schwester glaubt nicht an ein Eigenverschulden der als zuverlässig und diszipliniert geltenden Vorstandssekretärin. Der Dortmunder Rechtsanwalt Stephan Knobel soll die Umstände des Todes untersuchen und trifft dabei auf den Journalisten Gisbert Wanninger, der hier die ganz große Story wittert: Der Konzern ThyssenKrupp, für den Lieke gearbeitet hat, soll einem geheimen Kartell zur Beschaffung Seltener Erden angehören. Stand Lieke als Mitwisserin im Weg?
Meine Meinung:
Lieke van Eyck hatte einen tödlichen Autounfall, nachdem sie alkoholisiert zu schnell gefahren ist. Ihre Schwester Anne ist davon überzeugt, dass Lieke niemals etwas getrunken hätte, wenn sie noch Auto fährt und glaubt nicht an ein Selbstverschulden. Sie beauftragt Stephan Knobel und seine Freundin Marie, die Wahrheit herauszufinden.
Dann meldet sich ein Journalist bei Stephan, der ebenfalls Informationen hat, und bietet seine Hilfe an.
Das Buch ist locker geschrieben und leicht verständlich. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Stephan und Marie sind mir sehr sympathisch gewesen, ebenso wie Anne. Den Journalisten mochte ich nicht. Es war für mich nicht ersichtlich, warum er Stephan in seine Recherchen zu diesem Fall einbezogen hat. Lieke war eine ordentliche und loyale Frau, die beim Konzern ThyssenKrupp angestellt war.
Ich habe interessante Infos über das Ruhrgebiet erhalten und auch die mögliche Firmenpolitik eines Großkonzerns wurde verständlich erklärt. Was bei den Nachforschungen ans Licht gekommen ist, war erschreckend. Am Ende war ich fassungslos, wie manipulativ alles gestaltet war. Menschen sind zu allem in der Lage, um die eigene Existenz zu schützen. Mit diesem Ergebnis habe ich überhaupt nicht gerechnet.
Es war mein zweites Buch von diesem Autor um Marie und Stephan und ich bin von seiner Schreibweise begeistert. Klaus Erfmeyer schafft es, den Leser zu fesseln, ohne blutrünstig zu sein.
Fazit:
Nicht immer ist es, wie es scheint.
Rechtsanwalt Stephan Knobel:
1. Karrieresprung - 2006
2. Todeserklärung - 2007
3. Geldmarie - 2008
4. Tribunal - 2010
5. Endstadium - 2010
6. Irrliebe - 2011
7. Drahtzieher - 2012
18.02.2013 - 331
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Manchmal macht Macht machtlos …
Lieke von Eyck, verlässliche und gut bezahlte Chefsekretärin des Großkonzerns Thyssen Krupp, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall klar: Eigenverschulden durch Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit. Die Unfallakte wird schnell geschlossen. Doch Liekes Schwester, die Unternehmensberaterin Anne van Eyck, sieht das ganz anders – niemals hätte sich ihre Schwester mit Alkohol hinter das Steuer gesetzt. Sie ist vielmehr davon überzeugt, dass es sich hier um ein Verbrechen handelt, zumal nach dem Unfall in Liekes Wohnung eingebrochen wurde, und wendet sich an den Dortmunder Rechtsanwalt Stephan Knobel, um ihn mit Nachforschungen zu dem angeblichen Unfall zu beauftragen.
Bei den Recherchen trifft Knobel auf den Journalisten Gisbert Wanninger. Dieser vermutet, dass hinter der ganzen Sache ein Wirtschaftsskandal steckt und wittert eine große Story. Angeblich gehört der Thyssen-Krupp Konzern einem geheimen Kartell zur Beschaffung seltener Erden an. Ist Lieke zufällig hinter das Geheimnis gekommen und musste deshalb sterben?
Bei „Drahtzieher“ handelt es sich bereits um den siebten Fall mit Rechtsanwalt Knobel. Der Gmeiner-Verlag, der bekannt dafür ist, fast immer passende Cover zu den Büchern zu präsentieren, beweist auch hier wieder ein glückliches Händchen. Abgebildet ist eine große Rolle Draht (die allerdings eher nach Kabeln aussieht als nach Draht). Darauf zu sehen sind mehrere rötliche Flecken, bei denen ich mir aber nicht so sicher bin, ob es sich um Blut oder doch nur um Rost handelt. Auch der Titel des Romans ist mit seiner Mehrdeutigkeit sehr gut gewählt. Da es sich hier um einen Krimi handelt, ist mir natürlich nicht der Beruf des Drahtziehers in den Sinn gekommen, sondern jemand, der im Hintergrund eine Aktion plant, sie aber bewusst von anderen ausführen lässt, um unerkannt zu bleiben.
Dass Klaus Erfmeyer hauptberuflich Anwalt ist, kommt seinen Krimis natürlich zugute. Dieser Mann weiß, wovon er schreibt und es gelingt ihm perfekt, seinen Lesern auch die nüchternen Fakten noch interessant zu vermitteln. Hier handelt es sich um einen Krimi ohne Schnörkel oder unnötig lange Beschreibungen. Erfmeyer kommt direkt auf den Punkt und dies mit sehr viel Spannung. Das Thema „Seltene Erden“ ist gut gewählt, weil es nach wie vor brisant ist, viel Raum zum Diskutieren lässt und durch die vom Autor gelegten Fährten viele Möglichkeiten zum Miträtseln bietet.
Dieser Regionalkrimi bietet einiges an Lokalkolorit und auch die Einsicht in die Firmenpolitik eines Großkonzerns ist sehr anschaulich beschrieben, mit einem erschreckenden Ergebnis. Natürlich handelt es sich hier um Fiktion. Allerdings sieht die Realität oftmals noch viel schlimmer aus …
„Drahtzieher“ bietet beste Unterhaltung und hallt noch lange nach. Fünf Sterne von mir.
Reihenfolge der Stephan Knobel-Bände:
1. Karrieresprung
2. Todeserklärung
3. Geldmarie
4. Tribunal
5. Endstadium
6. Irrliebe
7. Drahtzieher
8. Rasterfrau
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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