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Emme, Pierre - Zwanzig/11
Titel: Zwanzig/11
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 11. Juli 2011
ISBN-13: 978-3839211748
Seiten: 323
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 11,90 €
Autorenportrait:
Pierre Emme, geboren 1943, lebte bis zu seinem Tod im Juli 2008 als freier Autor bei Wien. Der promovierte Jurist konnte auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurückblicken und damit aus einem aus den unterschiedlichsten Quellen gespeisten Fundus an Erfahrungen und Erlebnissen schöpfen. Seine Krimiserie um den Wiener Detektiv Palinski ist längst Kult.
Quelle: Verlagsseite
Inhaltsangabe:
WELT IN ANGST Wien, im November 2011. Max Petrark wacht am Krankenbett seines Bruders Maurice. Dieser hat einen schweren Autounfall nur knapp überlebt und liegt im Koma. Während die Polizei von einem Selbstmordversuch ausgeht, macht sich Max auf die Suche nach der Wahrheit. Doch diese scheint unbequem, ja sogar tödlich zu sein. Und allmählich begreift er das ganze Ausmaß der Ereignisse: Zehn Jahre nach den Terroranschlägen von New York zeichnet sich eine neue Tragödie von weltpolitischer Bedeutung ab – in einem Zug zwischen Salzburg und Wien.
Quelle: Klappentext
Meine Meinung:
Als Max Petrark einen Anruf von seiner Frau Ann erhält, die ihm mitteilt, dass sein Bruder Maurice einen Autounfall hatte, glaubt die Polizei an einen Selbstmordversuch. Max jedoch, der fortan am Krankenbett seines im Koma liegenden Bruders sitzt, ist sich sicher, dass Maurice seinem Leben niemals ein Ende setzen wollte. Als sich ein als Arzt verkleideter Mann in das Krankenzimmer schleicht und die medizinische Apparatur manipuliert, an der Maurice angeschlossen ist, und unerkannt flüchten kann, steht wohl außer Frage, dass jemand nach Maurice‘ Leben trachtet.
Max beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und muss feststellen, dass sein Bruder in eine politische Angelegenheit verwickelt ist, die gewaltige Auswirkungen auf das Leben der Präsidentin hat …
Das Buch beginnt mit einem Vorwort der Lektorin des Verlags. Sie weist darauf hin, dass Pierre Emme, der am 8. Juli 2008 verstarb, eine erstaunliche Weitsicht besaß, was politische und historische Entwicklungen betraf. Den Sieg Barrack Obamas und den späteren Einzug ins Weiße Haus konnte er jedoch kaum vorhersehen, somit gibt es in Emmes Roman keinen Präsidenten, sondern eine Präsidentin. Aus Respekt gegenüber dem Autor und seinem Werk hat man von Änderungen im Manuskript abgesehen.
Mich überrascht es, wie viele Werke der Verlag noch nach Emmes Tod veröffentlicht hat und ich bin gespannt, ob es noch mehr davon gibt. Mit diesem Krimi allerdings hat der Autor nur bedingt meinen Geschmack getroffen. Es gibt hier zwei parallele Erzählstränge: zum einen die Kriminalgeschichte, in der sich Max daran macht, den Täter zu entlarven, der es auf das Leben seines Bruders abgesehen hat und zum anderen den politischen Teil dieses Romans.
Und dieser politische Teil ist das, was mir nicht so gut gefallen hat. Dieser Teil zieht sich wie Kaugummi und bremst die eigentliche Handlung. Es wäre schöner gewesen, wenn der Autor sich mehr auf die Suche nach dem Täter konzentriert und die politische Seite nur kurz angerissen hätte.
Max Petrark als Protagonist hat mich nicht ganz überzeugen können. Sein Handeln war in meinen Augen manchmal etwas unreif und auch die Beziehung zu seiner Frau kam mir von seiner Seite etwas unterkühlt vor.
Ich bin mir etwas unsicher, wie ich das Buch nun bewerten soll. Das politische Thema würde von mir nur zwei Sterne und das Thema Krimi fünf Sterne bekommen. Also entscheide ich mich für das Mittelmaß und vergebe für „Zwanzig/11“ drei Sterne.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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