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Winter, Hanna - Seelenriss (Band 2 der Lena Peters-Reihe)
03 März 2013 16:38 #1
von goat
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
Winter, Hanna - Seelenriss (Band 2 der Lena Peters-Reihe) wurde erstellt von goat
Autor: Winter, Hanna
Titel: Seelenriss
Originaltitel: -
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erschienen: 15. Februar 2013
ISBN-13: 978-3548283678
Seiten: 320
Einband: Taschenbuch
Serie: Band 2 der Lena Peters-Reihe
Preis: 8,99 €
Autorenportrait:
Quelle: Verlagsseite
Inhaltsangabe:
Quelle: Klappentext
Meine Meinung:
Das Cover in Verbindung mit dem Titel "Seelenriss" hat mich gleich magisch angezogen. Hier stimmt einfach alles: Die Farben sind total klasse, die Lampionsblume sieht in meinen Augen sowieso schon sehr geheimnisvoll aus und der Titel verspricht Spannung auf hohem Niveau. Ob dieses Versprechen auch gehalten wurde, lest ihr hier:
Als die Ermittler Lena Peters und Wulf Belling zu einem Tatort gerufen werden, bietet sich ihnen ein grausames Bild: Eine schwangere Tote liegt mit zerschmettertem Körper auf dem Asphalt. Was zunächst aussieht wie ein Selbstmord, lässt sich nicht mit dem von Säure zerfressenen Gesicht der jungen Frau vereinbaren. Gewissheit verschafft eine Morddrohung mit den Worten „Tu was ich dir sage, oder ich töte dich.“, die in der Wohnung der Toten gefunden wird. Als kurz darauf eine zweite Leiche gefunden wird, wissen die Ermittler, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Der Fall gestaltet sich schwierig, weil keine Verbindung zwischen den einzelnen Toten hergestellt werden kann, außer, dass alle vorher die gleiche Morddrohung erhalten haben. Die Schreiben sind alle durchnummeriert, bis auf eines – das an Lena Peters …
Obwohl es sich bei „Seelenriss“ bereits um den zweiten Band mit der Ermittlerin Lena Peters handelt, habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, den Vorgängerband gelesen haben zu müssen. Ganz im Gegenteil: Mir kam es vor, als wäre dieser Band der Einstieg in eine Serie. Einziger Kritikpunkt ist der stark gespoilerte Rückblick auf den vorherigen Fall der Profilerin Lena Peters im ersten Kapitel. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin nicht ganz so intensiv darauf eingeht. Andere Autoren schaffen es auch, Verbindungen zu alten Fällen herzustellen, die aber weitaus weniger verraten und somit noch zusätzlich Appetit auf einen Vorgängerband machen - wenn man ihn noch nicht gelesen hat. In diesem Fall weiß ich leider schon zu viel über den Hergang und auch zum Täter selber, dass ich den Vorgängerband nicht mehr lesen brauche, weil ich schon weiß, was mich erwartet. Bei Buchreihen ist das ein absolutes No-Go und für mich auch ein Grund in der Bewertung einen Stern abzuziehen.
Von den beiden Protagonisten ist für mich eindeutig Wulf Belling der sympathischere. Seine Ecken und Kanten machen ihn menschlich. Die geheimnisvollen SMS, die er bekommt und das Geld, welches er diesem dubiosen Mann gibt, haben mich kurz an seiner Loyalität zweifeln lassen. Aber ich bin sehr schnell darauf gekommen, wofür das Geld gedacht ist. Es scheint in Mode zu sein, die Ermittler mit privaten Problemen zu behaften. Auch Lena Peters bildet keine Ausnahme. Allerdings hat es Hanna Winter hier etwas zu gut gemeint, bei der Verteilung mit den Problemen. Das war mir etwas zu viel des Guten. Unerklärlich sind mir auch ihre Alleingänge, wenn man bedenkt, dass der Mörder es anscheinend ja auch auf sie abgesehen hat. Gerade nach einer Morddrohung sollte sie in ihrer Position wissen, dass äußerste Vorsicht angebracht wäre. Stattdessen ignoriert sie den Brief einfach und begibt sich damit in große Gefahr.
Überzeugt hat mich allerdings der Schreibstil der Autorin. Sie schafft es, mit kurzen prägnanten Sätzen, die Spannung zu erzeugen, die Voraussetzung für einen guten Thriller ist. Ihr gelingt es, die grausamen Szenen so authentisch zu beschreiben, dass ein wahres Kopfkino entsteht, das für mächtig viel Gänsehaut sorgt. Damit meine ich insbesondere die Kapitel, die aus Sicht des Mörders geschrieben sind. Sowohl die Identität als auch die Beweggründe des Killers blieben mir bis zum Schluss verborgen, was für dieses Genre ja nicht schlecht ist, weil so mehr Spielraum für Spekulationen gegeben ist. Das Motiv des Mörders ist zwar nachvollziehbar, jedoch für mich auch etwas unglaubwürdig, dass jemand zu solch drastischen Methoden greifen würde.
Ich habe diesen Thriller innerhalb weniger Stunden quasi inhaliert. Es war mir nicht möglich, ihn aus der Hand zu legen, ohne zu wissen, wer hinter diesen grausamen Taten steckt. Mit knapp über 300 Seiten gehört er für mich eher zu der Kategorie „Schmalhansküche“ – aber es hat sich gelohnt. Einzig der dicke Spoiler zum Vorgängerband zu Beginn des Buches ist für mich Grund genug, einen Stern abzuziehen. Für Seelenriss gibt es also vier Sterne und eine Empfehlung von meiner Seite.
Titel: Seelenriss
Originaltitel: -
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erschienen: 15. Februar 2013
ISBN-13: 978-3548283678
Seiten: 320
Einband: Taschenbuch
Serie: Band 2 der Lena Peters-Reihe
Preis: 8,99 €
Autorenportrait:
Hanna Winter arbeitete nach dem Studium der Journalistik als Redakteurin. Heute lebt sie als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Mit ihrem ersten Thriller, Die Spur der Kinder, ist ihr auf Anhieb ein Beststeller gelungen.
Quelle: Verlagsseite
Inhaltsangabe:
Ein brutaler Killer treibt sein Unwesen in Berlins Straßen. Er genießt es, zu töten. Er muss es wieder tun. Wann? Wer? Und warum? Nur Profilerin Lena Peters kann sein blutiges Geschäft beenden. Denn sie hat die Hölle am eigenen Leib erlebt und weiß: Wo Gedanken endlos kreisen, findet das Böse keine Ruhe!
Quelle: Klappentext
Meine Meinung:
Das Cover in Verbindung mit dem Titel "Seelenriss" hat mich gleich magisch angezogen. Hier stimmt einfach alles: Die Farben sind total klasse, die Lampionsblume sieht in meinen Augen sowieso schon sehr geheimnisvoll aus und der Titel verspricht Spannung auf hohem Niveau. Ob dieses Versprechen auch gehalten wurde, lest ihr hier:
Als die Ermittler Lena Peters und Wulf Belling zu einem Tatort gerufen werden, bietet sich ihnen ein grausames Bild: Eine schwangere Tote liegt mit zerschmettertem Körper auf dem Asphalt. Was zunächst aussieht wie ein Selbstmord, lässt sich nicht mit dem von Säure zerfressenen Gesicht der jungen Frau vereinbaren. Gewissheit verschafft eine Morddrohung mit den Worten „Tu was ich dir sage, oder ich töte dich.“, die in der Wohnung der Toten gefunden wird. Als kurz darauf eine zweite Leiche gefunden wird, wissen die Ermittler, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Der Fall gestaltet sich schwierig, weil keine Verbindung zwischen den einzelnen Toten hergestellt werden kann, außer, dass alle vorher die gleiche Morddrohung erhalten haben. Die Schreiben sind alle durchnummeriert, bis auf eines – das an Lena Peters …
Obwohl es sich bei „Seelenriss“ bereits um den zweiten Band mit der Ermittlerin Lena Peters handelt, habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, den Vorgängerband gelesen haben zu müssen. Ganz im Gegenteil: Mir kam es vor, als wäre dieser Band der Einstieg in eine Serie. Einziger Kritikpunkt ist der stark gespoilerte Rückblick auf den vorherigen Fall der Profilerin Lena Peters im ersten Kapitel. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin nicht ganz so intensiv darauf eingeht. Andere Autoren schaffen es auch, Verbindungen zu alten Fällen herzustellen, die aber weitaus weniger verraten und somit noch zusätzlich Appetit auf einen Vorgängerband machen - wenn man ihn noch nicht gelesen hat. In diesem Fall weiß ich leider schon zu viel über den Hergang und auch zum Täter selber, dass ich den Vorgängerband nicht mehr lesen brauche, weil ich schon weiß, was mich erwartet. Bei Buchreihen ist das ein absolutes No-Go und für mich auch ein Grund in der Bewertung einen Stern abzuziehen.
Von den beiden Protagonisten ist für mich eindeutig Wulf Belling der sympathischere. Seine Ecken und Kanten machen ihn menschlich. Die geheimnisvollen SMS, die er bekommt und das Geld, welches er diesem dubiosen Mann gibt, haben mich kurz an seiner Loyalität zweifeln lassen. Aber ich bin sehr schnell darauf gekommen, wofür das Geld gedacht ist. Es scheint in Mode zu sein, die Ermittler mit privaten Problemen zu behaften. Auch Lena Peters bildet keine Ausnahme. Allerdings hat es Hanna Winter hier etwas zu gut gemeint, bei der Verteilung mit den Problemen. Das war mir etwas zu viel des Guten. Unerklärlich sind mir auch ihre Alleingänge, wenn man bedenkt, dass der Mörder es anscheinend ja auch auf sie abgesehen hat. Gerade nach einer Morddrohung sollte sie in ihrer Position wissen, dass äußerste Vorsicht angebracht wäre. Stattdessen ignoriert sie den Brief einfach und begibt sich damit in große Gefahr.
Überzeugt hat mich allerdings der Schreibstil der Autorin. Sie schafft es, mit kurzen prägnanten Sätzen, die Spannung zu erzeugen, die Voraussetzung für einen guten Thriller ist. Ihr gelingt es, die grausamen Szenen so authentisch zu beschreiben, dass ein wahres Kopfkino entsteht, das für mächtig viel Gänsehaut sorgt. Damit meine ich insbesondere die Kapitel, die aus Sicht des Mörders geschrieben sind. Sowohl die Identität als auch die Beweggründe des Killers blieben mir bis zum Schluss verborgen, was für dieses Genre ja nicht schlecht ist, weil so mehr Spielraum für Spekulationen gegeben ist. Das Motiv des Mörders ist zwar nachvollziehbar, jedoch für mich auch etwas unglaubwürdig, dass jemand zu solch drastischen Methoden greifen würde.
Ich habe diesen Thriller innerhalb weniger Stunden quasi inhaliert. Es war mir nicht möglich, ihn aus der Hand zu legen, ohne zu wissen, wer hinter diesen grausamen Taten steckt. Mit knapp über 300 Seiten gehört er für mich eher zu der Kategorie „Schmalhansküche“ – aber es hat sich gelohnt. Einzig der dicke Spoiler zum Vorgängerband zu Beginn des Buches ist für mich Grund genug, einen Stern abzuziehen. Für Seelenriss gibt es also vier Sterne und eine Empfehlung von meiner Seite.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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