Schmidt, Karla - Das Kind auf der Treppe

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01 Juli 2010 21:21 #1 von Zabou1964
Autor: Schmidt, Karla
Titel: Das Kind auf der Treppe
Originaltitel: ---
Verlag: Piper Verlag
Erschienen: April 2010
ISBN-10: 349225781X
ISBN-13: 978-3492257817
Seiten: 315
Einband: Taschenbuch
Serie: ---

Autorenportrait:

Karla Schmidt, geboren 1974 in Göttingen, lebt mit Mann und zwei Töchtern in Berlin, wo sie ihr Kultur-, Theater- und Filmwissenschaftsstudium abschloss. Als freie Autorin schreibt sie Prosa und Zeitschriftenartikel. 2009 erhielt sie den „Deutschen Science Fiction Preis“ für die beste deutsche Kurzgeschichte. Weiteres zur Autorin: [URL] www.karla-schmidt.de [/URL]

Quelle: Buch

Inhaltsangabe:

Eine Frau auf der Flucht in ein Grauen, schlimmer als der Tod.
Die junge Musikerin Leni Draugur flieht aus Reykjavik vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Sie weiß nicht, ob sie ihn in Notwehr getötet hat oder ob er ihr auf den Fersen ist – und welcher Gedanke der schlimmere ist … Als sie endlich spät nachts bei ihrer Halbschwester Zicky in Berlin ankommt, sitzt dort im Treppenhaus ein merkwürdig blasser, kleiner Junge allein auf den Stufen. Leni nimmt sich des geheimnisvollen Kindes an und versucht es zu beschützen, denn in Berlin hat das „Schulwegmonster“ bereits mehrere Kinder auf bestialische Art getötet. Gleichzeitig weiß sie, dass sie vor ihrem Mann erst dann sicher sein kann, wenn er tot ist.

Quelle: Klappentext

Meine Meinung:
Leni kommt in Berlin an, um bei ihrer Halbschwester Zicky Unterschlupf zu suchen. Sie ist auf der Flucht vor Magnus, ihrem gewalttätigen Ehemann. Im Treppenhaus trifft sie mitten in der Nacht auf Nicky, den seltsamen fünfjährigen Nachbarjungen. Seine Schwester wurde von der Mutter in ihrem Zimmer eingeschlossen, als diese zur Arbeit musste. Das Mädchen springt aus dem Fenster. Als Zicky mit ihrer Lebensgefährtin Olga nach Hause kommt, finden sie das Mädchen auf der Straße und Leni im Treppenhaus. Zickys Begeisterung über das Eintreffen ihrer Halbschwester hält sich in Grenzen, aber Leni darf vorübergehend bei ihr wohnen. Gemeinsam mit der blinden Olga macht sie Musik. Aber im Haus gehen seltsame Dinge vor sich. Leni leidet an Schlaflosigkeit und hört immer wieder ein merkwürdiges Geräusch aus dem Zimmer über sich. Woher kommt dieses Geräusch und warum ist Nickys Mutter Ines so seltsam?

Ich habe noch nie so oft ein Buch weglegen müssen wie dieses. Sehr oft haben mich die Beschreibungen vor Ekel nach Luft schnappen lassen. Karla Schmidt hat in ihren Debütroman so ziemlich jede krankhafte Kreatur untergebracht, die man sich nur vorstellen kann. Die Geschichte wird aus Lenis Sicht beschrieben. Dadurch wurden mir ihre Ängste und ihre Unsicherheit sehr gut bewusst. Genau wie Leni war ich oft verstört, was den Verlauf der Geschichte anging. Durch den Prolog wusste ich zwar schon etwas mehr als die Protagonistin, aber die schrecklichen Hintergründe wurden mir auch erst nach und nach klar.
Leider schweift die Autorin immer wieder ab. Einige Szenen, wie z. B. das Musizieren mit Olga wurden mir zu detailliert beschrieben. Diese Tätigkeit ist für die Protagonistin zwar sehr wichtig, aber die ausführlichen Schilderungen haben mir etwas die Spannung in der Story genommen.

Dennoch ist Karla Schmidt ein Psychothriller gelungen, der diesen Namen zurecht trägt. Mir persönlich waren etwas zu viele Handlungsstränge in den 315 Seiten untergebracht, aber am Ende klärte sich alles logisch auf.

Fazit:
Ein spannender Psychothriller, den aber nur hartgesottene Liebhaber dieses Genres lesen sollten.

:****:

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