Rusch, Hans-Jürgen - Neptunopfer

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28 Juni 2011 08:33 #1 von Ikopiko
Autor: Rusch, Hans-Jürgen
Titel: Neptunopfer
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 7. Februar 2011
ISBN-13: 978-3839211281
Seiten: 418
Einband: Taschenbuch
Serie: Löffler & Müller III
Preis: 11,90 €

Autorenportrait:

„Ich bin Jahrgang 1957 und habe Schiffsbetriebstechnik sowie Elektrotechnik studiert. Bis zur deutschen Wiedervereinigung diente ich als Marineoffizier in Peenemünde und Stralsund.
1991 wechselte ich nach Bremen und arbeitet in einem mittelständischen Familienbetrieb, zuletzt als Geschäftsführer. Zwischenzeitlich war ich 3 Jahre in Waiblingen für DaimlerChrysler tätig. 2005 gründete ich, zusammen mit meinem Partner, ein eigenes Unternehmen. Heute lebe ich mit meiner Familie im niedersächsischen Umland von Bremen.“

Quelle: [URL] www.neptunopfer.de/html/autor.html [/URL]

Inhaltsangabe:

Bei einem Einbruch in die Bremer Kreuzfahrt-Reederei TransOzeana wird ein Wachmann lebensgefährlich verletzt. Kommissar Marc Müller vermutet, dass vertrauliche Passagierdaten gestohlen wurden. Sein Verdacht scheint sich zu bestätigen, als kurz darauf ein Erpresserbrief eintrifft. Wenige Stunden später stirbt auf dem TransOzeana-Kreuzfahrtschiff RÜGEN ein Urlauber, als er während der Neptuntaufe in den Pool springt. Was zunächst nach einem Unfall aussieht, entpuppt sich bald als kaltblütiger Mord …

Quelle: Klappentext

Meine Meinung:

Hans-Jürgen Rusch legt mit „Neptunopfer“ den dritten Kriminalroman um die Kommissare Löffler und Müller vor.

In eine Reederei wird eingebrochen. Zunächst ist Müller sich über das Motiv nicht im Klaren, aber kurz darauf erhält die Reederei einen Erpresserbrief. Sie soll um zwei Millionen Euro erleichtert werden …

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, als es auf der „MS Rügen“, einem Kreuzfahrtschiff der erpressten Reederei, ein Mordopfer gibt. Während einer Neptuntaufe ertrank ein Passagier. Wie sich herausstellte, wurde er gewaltsam unter Wasser gehalten. Jetzt liegt es an Müller und seinem Kollegen Löffler, bis zur Lösegeldübergabe weitere Morde zu verhindern. Aber es gelingt ihnen nicht …

Hans-Jürgen Rusch hat einen Kriminalroman geschrieben, dessen Handlung sich von der Nord- zur Ostsee erstreckt. Begonnen wird mit einem Einbruch in Bremerhaven, der erste Mord geschieht vor der Hochseeinsel Helgoland, die Lösegeldübergabe soll in Stralsund erfolgen.

Gleich am Anfang des Buches werden die Reiseroute der „MS Rügen“, deren Deckliste und die einzelnen Charaktere des Romans aufgeführt. Ich habe mich daher innerlich bereits auf „schwere Kost“ eingestellt, mit vielem Nachblättern. Ich wurde jedoch positiv überrascht. Alle Figuren wurden ausreichend beschrieben, um sie auch ohne Nachblättern zuordnen zu können.

Etwas ungewöhnlich ist, dass Rusch in seiner Erzählung häufig von der Gegenwart in die Vergangenheit springt. Während die Gegenwart voranschreitet, handeln die Kapitel der Vergangenheit jedes Mal ein bisschen früher in der Vergangenheit. Hier erzählt das erste Mordopfer „seine Geschichte“. Deutlich abgegrenzt werden diese Kapitel durch deren Nummerierung. Die Kapitel der Vergangenheit beginnen mit einem Minuszeichen, sodass man stets weiß, wo genau man sich befindet.

Der Roman ist glaubwürdig, obwohl es sich um eine verzwickte Geschichte handelt. Ein paar Freunde haben aus unterschiedlichem Interesse das Ziel, ein Internat zu bauen. Hierfür benötigen sie sieben Millionen Euro, die sie auf nicht ganz legale Weise erwirtschaften. Und immer wieder geistert der Name „Undine“ durch den Roman, der einige in Angst und Schrecken versetzt, andere traurig macht, aber deren Geschichte erst am Ende des Buches erzählt wird.

Fazit:

Ein deutscher Krimi ganz nach meinem Geschmack. Wer viel Action mag, wird enttäuscht sein. Wie Puzzleteile fügen sich nach und nach die einzelnen Kapitel zusammen und ergeben eine interessante Geschichte.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.

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27 Feb. 2012 17:15 #2 von goat
Meine Meinung:

Hans-Jürgen Ruschs Werdegang lässt keine Zweifel offen, warum er sich gerade dieses Thema und auch diese (Tat)Orte ausgesucht hat. Und beweist dem Leser, dass er sich auf diesem Gebiet bestens auskennt. Auch das Titelfoto des wieder sehr gelungenen Covers stammt vom Autor selbst.

In seinem Krimi geht es um ein paar sehr unterschiedliche Freunde, die das Ziel verfolgen, eine Privatschule für hochbegabte Kinder zu gründen, die in der Schule aufgrund ihrer Intelligenz zum Außenseiter geworden sind. Aus den zunächst fünf Millionen benötigten Euros werden sieben.

Bei einem Einbruch der Bremer Kreuzfahrt-Reederei TransOzeana wird ein Wachmann verletzt, gestohlen wird jedoch augenscheinlich nichts. Als kurze Zeit später ein Erpresserschreiben eingeht, in denen zwei Millionen Euro gefordert werden, bestätigt sich der Verdacht, dass wohl vertrauliche Passagierdaten gestohlen wurden. Kurz darauf wird ein Passagier auf dem Kreuzfahrtschiff Rügen bei der Neptuntaufe ermordet und es handelt sich ausgerechnet um ein Gründungsmitglied der Privatschule. Kommissar Marc Müller übernimmt die Ermittlungen …

Was ich an den Gmeiner-Krimis so mag, sind die kleinen Extras, die im Buch manchmal mit untergebracht sind, so wie in diesem Fall zu Beginn der Geschichte. Es wird die Reiseroute der MS Rügen aufgeführt und auch eine Deckliste des Kreuzfahrtschiffes, sowie eine Liste der Charaktere. Obwohl die Liste nicht gerade kurz ist, war es nicht notwendig, zurückzublättern. Die Geschichte ist stimmig und spannend - auch alleine dadurch, dass es nicht bei einer Leiche bleibt. Wer jedoch für die Morde verantwortlich ist, war von mir einfach nicht auszumachen. Als zum Schluss die Auflösung nahte, war ich sehr überrascht.

Negativ anzumerken gibt es von meiner Seite eigentlich nur, dass mir die Figuren etwas zu blass und unpersönlich geblieben sind. Ich konnte mich deshalb gefühlsmäßig nicht so auf das Geschehen einstellen, wie ich es sonst in Krimis tue. Ich will damit sagen, dass mir der Tod der beiden Figuren nicht sonderlich nahe ging.

Dass es sich bei diesem Roman um eine Reihe handelt, habe ich erst im Verlauf der Geschichte mitbekommen, als Kommissar Marc Müller Hilfe von seinem ehemaligen Chef Löffler bekommt, mit dem er dann zusammen weiter ermittelt. Ich hatte aber zu keiner Zeit das Gefühl, die beiden Vorgängerbände unbedingt gelesen haben zu müssen, um diesen Band zu verstehen. Es ist wirklich eine ganz eigenständige Geschichte, die auch ohne Rückblenden auf alte Fälle zurechtkommt. Während Band zwei und drei im Gmeiner Verlag erschienen sind, ist das Debüt des Ermittlerteams im Sieben Verlag erschienen.

„Neptunopfer“ war zwar nicht einer der besten Krimis aus dem Gmeiner Verlag, doch ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann den Krimi auch besten Gewissens weiterempfehlen. Von mir bekommt er vier Sterne.

:****:

Reihenfolge der Müller/Löffler-Reihe:

1. Späte Rechnung
2. Gegenwende
3. Neptunopfer

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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