Rausch, Roman - Tiepolos Fehler (Kommissar Kilians 1. Fall)

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11 Dez. 2010 12:20 #1 von haTikva
Autor: Rausch, Roman
Titel: Tiepolos Fehler: Kommissar Kilian ermittelt
Originaltitel: -
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 1. Dezember 2003
ISBN-10: 3499234866
ISBN-13: 978-3499234866
Seiten: 349
Einband: Taschenbuch
Serie: Kommissar Kilian 1
Preis: 8,95

Autorenportrait:

Roman Rausch, 1961 in Würzburg geboren, arbeitete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Medienbereich und als Journalist. Für seine Trilogie um den Kommissar Johannes Kilian wurde er 2002 auf der Leipziger Buchmesse mit dem Book on Demand Award ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründete Roman Rausch gemeinsam mit Blanka Stipetic die Schreibakademie storials.

Quelle: Rowolth Verlag

Klappentext:

Kilian und Heinlein – ein unschlagbares Ermittlerduo aus Würzburg

Kurz vor Beginn des Mozart-Festes wird in der Würzburger Residenz ein Wachmann erstochen unter dem größten Deckenfresko der Welt aufgefunden. Die Kriminalkommissare Kilian und Heinlein finden heraus, dass die Mordwaffe eine seltene Vogelfeder ist, wie sie früher von Freskenmalern benutzt wurde. Ist es Zufall, dass justament Tiepolos Fresko restauriert wird? Frauenheld Kilian ist nur allzu gerne bereit, sich von der attraktiven Restaurationsleiterin Giovanna Pellegrini in die Geheimnisse ihrer Arbeitsmethoden einführen zu lassen.


Meine Meinung:

Im Sommer 2010 hatte ich die Residenz in Würzburg mit einem befreundeten Ehepaar besucht und dort gab es "Tiepolos Fehler" von Roman Rausch zu kaufen.
Da mich die Schönheit der Residenz bezaubert hatte, musste ich dieses Buch einfach haben.

Hier nun meine Meinung über diesen Krimi:
Kommissar Kilian, der für Interpol arbeitet, wurde wegen eines Vorfalles in seine Heimatstadt Würzburg strafversetzt.
Dort erwartet ihn ein fränkischer Kollege, der ihn fälschlicherweise für einen "gsponnenen Bayer" hält sowie ein Mordfall in der Residenz von Würzburg.
Schnell wird klar, was Kilians größtes Problem ist: Frauen!
Auch in seiner Heimatstadt liebäugelt er sofort mit wieder mit einem Wesen vom anderen Geschlecht.
Heinlein dagegen hat Frau und Kinder und ist nur bei einer Sache ausfällig: wenn es um die Franken und die Bayern geht. Dazu hat er ab und zu seltsame Träume ...

Durch ein, von Anfang an, gestörtes Verhältnis zwischen Kilian und Heinlein wurde schnell klar, dass sich der Kriminalfall als schwere Geburt erweisen sollte.
Während Heinlein seine Arbeit als Kommissar nachging, mit wenigen Ausfälligkeiten im privaten Bereich, schien Kilian kaum etwas beruflich zu bewerkstelligen. Er flirtete lieber, statt zu arbeiten und setzte all seine Energie daran, aus diesem "Kaff Würzburg" wieder zu verschwinden.
So gab es oft Situationen im Präsidium, in denen die rechte Hand nicht wusste, was die linke tat, in dem Falle Heinlein und Kilian. Ihre Sekretärin durfte regelmäßig die Wogen zwischen den beiden und deren bayrischen Chef glätten.

Spannung baute sich erst im Laufe der Geschichte auf und war eher im Hintergrund zu spüren. Erst zum Schluss konnte ich den Krimi nicht mehr aus der Hand legen, da plötzlich der Nervenkitzel einsetzte. Auch wenn ich schon dezent darauf hingewiesen wurde, war der Krimi zum Ende hin eine richtige Überraschung.

Leider ermutigten mich die vielen detaillierten Beschreibungen der Bilder, Figuren und Fresken in der Residenz nicht, den Roman in einem Zug durchzulesen.
Was mir allerdings imponierte, waren die genauen Schilderungen bei der Autopsie. Sie wurden nicht blutig dargestellt, aber doch ausführlich und mit CSI-Feeling.
Ich erfuhr vieles von den zwei Protagonisten, auch privates, wobei ich die Rolle von Kilian nicht so ganz verstand. Er war mehr privat unterwegs und hinter einer Frau her, als bei dem Fall und seiner Aufklärung. Die Arbeit durfte meist Heinlein machen, der mir von Anfang an sehr sympathisch war. Bis auf den Frankenpatriotismus war er ein aufrichtiger Polizist, was mir sehr gefiel.

Immer wieder blitzte der fränkische Dialekt durch, was einen Pluspunkt einbrachte. Mir gefällt so etwas stets aufs neue mit den regionalen Dialekten!
Worte und Sätze in einer Fremdsprache wurden in Kursivschrift dargestellt. Ebenso fing manch ein Kapitel in kursiv an, wodurch mehrere Situationen erklärt wurden, die zur gleichen Zeit stattfanden.
Die Geschichte wurde mir abwechselnd aus Kilians und Heinleins Sichtweisen erzählt.

Fazit:

Ein schöner Regionalkrimi aus Würzburg mit kleinen Schwächen.
Ich vergebe vier Sterne.

:****:

Die Serie "Kilian ermittelt":
1. Tiepolos Fehler
2. Wolfs Brut
3. Die Zeit ist nahe
4. Der Gesang der Hölle
5. Der Bastard
6. Das Mordkreuz
7. Die Seilschaft

© haTikva @ Nethas Schmökerkiste 11.12.2010
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Gesegnete Grüße Dine

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