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Profijt, Jutta - Kühlfach 4 - 1. Teil Pascha-und-Gänsewein-Reihe
Titel: Kühlfach 4
Originaltitel: --
Verlag: DTV
Erschienen: April 2009
ISBN-10: 3423211296
ISBN-13: 978-3423211291
Seiten: 255
Einband: Taschenbuch
Serie: Pascha-und-Gänsewein-Reihe, Teil 1
Autorenportrait:
Quelle: DTVJutta Profijt wurde1967 in Ratingen geboren. Nach dem Abitur ging sie ins Ausland, arbeitete als Exportmanagerin im Anlagenbau und war jahrelang selbstständige Unternehmerin. 2003 veröffentlichte sie ihren ersten Kriminalroman. Heute lebt sie als freie Autorin in der niederrheinischen Provinz.
Inhaltsangabe:
Quelle: DTVHalt die Klappe, du bist tot!
»Wer bist du?«, fragte er flüsternd.
»Ich bin Pascha, der Kerl aus dem Kühlfach vier.«
»Aber du bist tot, du kannst nicht mit mir sprechen«, wandte er ein.
»Hast du noch nie was von Nahtod gehört?
Die Seele verlässt dem Körper und macht sich dann irgendwann auf den Weg durch den Tunnel. Aber hier ist kein Tunnel, ich weiß nicht, wo ich hin soll.«
Dr. Martin Gänsewein trägt Dufflecoat, fährt Ente und sammelt Stadtpläne. Außerdem hat er täglich mit Leichen zu tun, denn er ist Rechtsmediziner - und zwar ein gewissenhafter. Wo die Seelen der Verstorbenen bleiben, überlässt er den Glaubenseinrichtungen der Angehörigen. Bis die Seele eines kleinkriminellen Prolls sich im Institut einnistet und behauptet, ermordet worden zu sein. Pascha verlangt von Gänsewein die Aufnahme der Ermittlungen ...
Meine Meinung:
Der Kleinkriminelle Pascha wird von einer Brücke gestoßen und ist tot. Naja, fast tot. Sein Körper lebt nicht mehr und wird in die Pathologie geschafft. Doch seine Seele hat nicht den Weg dorthin gefunden, wohin Seelen normalerweise gehen. Sie geistert im wahrsten Sinne des Wortes noch auf Erden herum. Als Pascha von Dr. Martin Gänsewein obduziert wird, erhebt er energisch Einspruch, als dieser seinem leblosen Körper an die edelsten Teile fassen will. Überraschenderweise kann Martin Pascha hören, aber eben leider nur Martin. Das führt zu sehr skurrilen und komischen Situationen. Denn Pascha ist nicht einverstanden, dass sein Tod für die Gerichtsmedizin ein bedauerlicher Unfall war. Er weiß, dass ihn jemand von der Brücke gestoßen hat und will mit Hilfe von Martin seinen Mörder finden.
Unterschiedlicher als Martin und Pascha können jedoch kaum zwei Menschen sein. Der kleine Ganove Pascha war Anfang 20, bevor er das Zeitliche segnete, und ein ziemlicher Freak. Martin dagegen ist ein Spießer, wie er im Buche steht. Er ist sehr gewissenhaft, drückt sich gewählt aus, trägt Dufflecoat und fährt Ente. Gerade das Zusammenprallen dieser beiden unterschiedlichen Charaktere macht den Krimi überaus witzig.
Martin ermittelt, unterstütz von Paschas Geist, im Autoschieber- und Rotlichtmilieu, also Umgebungen, in die er hineinpasst, wie ein Feinschmecker in eine Würstchenbude. Seine Kollegen und Freunde können sich nur noch wundern über sein seltsames Verhalten. Doch seine Hoffnung, dass der ungebetene Geist Paschas endlich verschwindet, wenn er seinen Mörder gefunden hat, lassen ihn weitermachen.
Die Idee, den Geist eines Toten zusammen mit einem Gerichtsmediziner ermitteln zu lassen, fand ich sehr originell. Die Umsetzung des Themas ist der Autorin hervorragend gelungen. Das Buch sprüht vor Wortwitz, die Ausdrucksweise Paschas und die Reaktion Martins auf diese, führten immer wieder dazu, dass ich lauthals lachen musste.
Die Auflösung des Mordfalls rückte allerdings manchmal etwas in den Hintergrund und am Ende ist es eher Zufall, dass der Fall gelöst wird. Aber das hat mein Lesevergnügen nicht geschmälert. Den zweiten Band der Reihe „Im Kühlfach nebenan“ habe ich bereits begonnen und ich erwarte jetzt schon sehnsüchtig den dritten Teil „Kühlfach zu vermieten“, der im Dezember 2010 erscheinen wird.
Fazit:
Mit „Kühlfach 4“ ist Jutta Profijt ein witziger und origineller Auftakt zu einer neuen Serie gelungen, die ich auf jeden Fall verfolgen werde.
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