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Melle, Henning von - Stahlhart
Titel: Stahlhart
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 11. Juli 2011
ISBN-13: 978-3839211946
Seiten: 271
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 9,90 €
Autorenportrait:
Quelle: VerlagsseiteHenning von Melle, geboren 1950, ist seit vielen Jahren erfolgreich als Autor tätig. Bislang sind vier satirische Bücher von ihm erschienen. Seit 2007 tritt er zusammen mit dem Journalisten Volkmar Joswig, Jahrgang 1959, als Bremer Satire-Kabarett-Duo „DUO-9“ auf. Mit dem Krimi „Stahlhart“ geben sie ihr Debüt als Romanautoren.
Inhaltsangabe:
Quelle: KlappentextDer Bremer Gerichtsreporter Rainer West wird durch seine Scheidung in eine emotionale und finanzielle Krise gestürzt. Alles ändert sich, als er Britta Kern kennenlernt. Die neue Beziehung gibt ihm Kraft und auch beruflich geht es wieder aufwärts. Doch plötzlich wird er verdächtigt, an einer Serie brutaler Banküberfälle beteiligt zu sein und auch Brittas Bruder gerät in das Visier der Ermittler. Rainer West macht sich auf die Suche nach der Wahrheit – und bringt damit nicht nur sich selbst in größte Gefahr …
Meine Meinung:
Das kitschige knallrote Cover mit den Herzen passt nicht so recht zum Titel Buches. Als ich dieses beendet hatte, habe ich das Gleiche von den beiden Autoren gedacht. Dass zwei von ihnen am Werk beteiligt waren, fiel zumindest mir ganz extrem auf. Es kam mir so vor, als hätte jeder von ihnen sein eigenes Süppchen gekocht. Aber dazu später mehr, denn ich möchte erst einmal auf den Inhalt des Buches eingehen.
Das Schicksal hat es mit dem Bremer Gerichtsreporter Rainer West in letzter Zeit nicht so gut gemeint. Die Scheidung von seiner Frau hat ihn nicht nur finanziell arg gebeutelt, sondern ihn auch auf seinen emotionalen Tiefpunkt gebracht. Erst als ihm per Zufall die hübsche Britta Kern über den Weg läuft, verspürt er das erste Mal wieder Freude am Leben und auch beruflich läuft es wieder in geregelten Bahnen. Als jedoch bei Überfällen auf die Führungspositionen einiger Bremer Banken einige Menschen ums Leben kommen, gerät Rainer West plötzlich ins Visier der Ermittler. Ausgerechnet ein Kugelschreiber wird ihm zum Verhängnis. Er beteuert seine Unschuld – aber niemand schenkt ihm Glauben. Da allerdings keine handfesten Beweise gegen ihn vorliegen, die eine Verhaftung rechtfertigen würden, macht sich Rainer auf die Suche nach dem wahren Täter …
Mir hat die Geschichte eigentlich ganz gut gefallen, denn sie ist spannend und gerade die Auflösung des Falles hat mich sehr überrascht. Auf den wahren Täter wäre ich niemals gekommen. Leider kommt der nüchterne Erzählstil, der mehr an eine Berichtserstattung als an einen Krimi erinnert, bei mir nicht so gut an. Auch haben sich die beiden Autoren explizit auf den Protagonisten eingeschossen, sodass alle anderen Figuren neben Rainer West etwas blass bleiben. Aber gerade die sind für einen Krimi sehr wichtig, weil sich der Leser schon gern auf die Suche nach dem Täter macht. Wenn man aber so wenig über die Figuren weiß, ist das Miträtseln schon fast zwecklos.
Um noch einmal auf das eingangs erwähnte Süppchen zurückzukommen: Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass einer der beiden Autoren wohl lieber einen Erotikroman geschrieben hätte, als einen Krimi. Die Sexszenen zwischen Britta und Rainer wirken aufgesetzt und sind in diesem Krimi komplett fehl am Platz. Hätte ich nicht gewusst, dass es sich hier um ein Autorenduo handelt, dann hätte ich ganz schnell vermutet, dass zwei verschiedene Autoren am Werk sind.
Positiv anzumerken sind die Beschreibungen der Bremer Gegend. Für Leser, die Bremen kennen, ist es ganz leicht, sich an den Schauplätzen zurechtzufinden. Doch auch das täuscht leider nicht darüber hinweg, dass zwar viel Potenzial da war, jedoch einfach nicht genutzt wurde. Ich vergebe in diesem Fall drei von fünf Sternen, würde aber auch nach diesem eher durchwachsenen Debüt, den beiden Autoren noch eine zweite Chance geben.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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