Landorff, Max - Der Regler

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05 Aug. 2011 15:29 #1 von Cogito ergo sum
Autor: Landorff, Max
Titel: Der Regler
Originaltitel: -
Verlag: Scherz
Erschienen: 18.07.2011
ISBN-13: 978-3502110668
Seiten: 335
Einband: Paperback
Serie: -
Preis: 13.95 €

Autorenportrait:

"Max Landorff ist ein Pseudonym. Der Regler ist sein erster Thriller. – so knapp äußert sich der Fischer Verlag über seinen Autor. Möglicherweise verbergen sich dahinter die beiden Journalisten-Brüder Stephan & Andreas Lebert, unter deren Namen der Krimi ursprünglich angekündigt war."

Quelle : Krimi-Couch.de

Inhaltsangabe:

"Er ist der »Regler«. Für die Reichen und Mächtigen regelt er alles – Liebe, Karriere, Geld, Sex. Bis er erkennen muss: Du kannst alles regeln. Nur nicht deine Vergangenheit.

Gabriel Tretjak ist der Regler. Im Auftrag seiner Klienten greift er in ihre Biographie ein, legt sich an ihrer Stelle mit dem Schicksal an – ohne moralische Grenzen. Seine Preise sind hoch, seine Methoden bedienen sich wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Psychologie bis zur Gehirnforschung. Seine Geschäftsgrundlage ist die Sehnsucht der Menschen, dass am Ende alles gut ausgeht, egal, wie verfahren eine Situation ist. Aber was heißt schon gut – gut für wen?

Dann wird in einem Pferdetransporter die Leiche eines renommierten Hirnforschers gefunden, dem die Augen ausgeschält wurden. Das erste Opfer eines Mörders, dessen Spuren alle in eine Richtung weisen: zum Regler. Schnell wird klar, dass die Morde ihr Motiv in Gabriel Tretjaks Vergangenheit haben. Und die kann nicht einmal der Regler regeln.

Perfide, raffiniert, originell: ein deutscher Thriller der Extraklasse."

Quelle : amazon.de


Meine Meinung:

Dieses Buch ist anders.
Das dachte ich bereits bei der Marketingkampagne zu diesem Buch, die durchaus anders und speziell ist. Erfreulicherweise hat die Werbung gehalten was sie verspricht. Gerade die häufig verwendeten Worte "perfide" und "speziell" charakterisieren dieses Buch sehr gut.

Als Thriller ist dieses Buch betitelt, aber im Vergleich zu anderen Thrillern ist "Der Regler" auch irgendwie ... anders. Spannung wird durchaus aufgebaut, allerdings nicht durch lange Spannungsbögen, sondern sehr pointiert, so dass ein einziger Satz im Kopf bleibt und dadurch eine Spannung erzeugt, da die Auflösung erst später kommt. Und dann zumeist anders als man es gedacht hätte.

Die Personen sind gewöhnungsbedürftig. Sie sind nicht darauf ausgelegt, dass man eine Symphatie für den einen oder anderen entwickelt. Vielmehr versucht man sich selbst ein Bild der eigentlichen Person zu schaffen anhand der Dinge, die man über sie erfährt oder der Handlungen bei denen man sie beobachtet.
Sowieso ist "Der Regler" ein Buch bei dem der eigene Kopf die ganze Zeit eingeschaltet ist. Auf der einen Seite weil Psychologie und Forschung ein Teilthema sind über das man etwas erfährt, auf der anderen Seite, weil man nicht alles auf einem Silbertablett dargereicht bekommt. Dieses Buch wird bei verschiedenen Personen verschiedene Bilder und Vorstellungen erwecken. Es wirkt mit Sicherheit nicht auf jeden gleich.

Die Wendungen in "Der Regler" sind ein weiterer Punkt der besonders ist. Denn die Wendungen kommen still und heimlich daher, ohne dass sie im Vorfeld angedeutet werden.
Die Wendungen sind die Essenz dieses Buches, neben der sprachlichen Instrumente.

Der Stil des Autors (oder auch der Autoren, man weiß es ja nicht), gefällt mir außerordentlich gut. Er ist angepasst an die Persönlichkeit des Protagonisten Gabriel Tretjak. Er ist etwas kühl, sachlich, aber dennoch nicht unpersönlich oder langweilig.
Wäre dieses Buch in einem anderen Stil geschrieben, hätte das ganze Buch kippen können. Aber dieses Risiko wurde erfolgreich ausgehebelt.

Die Bahnfahrten auf denen ich zumeist gelesen habe, waren mir oft etwas zu kurz. Neugier wird geweckt, man möchte wissen wie es weitergeht. Spannung wird zielgenau eingesetzt ohne berechnend zu wirken. Ein Strang wird gewebt, der einen immer wieder überrascht. Es geht um Morde, Verwicklungen und Intriegen ohne, dass es unrealstisch wirkt, obwohl die Personen recht ungewöhnlich erscheinen. Das Ende überrascht gleich auf mehreren Ebenen.

"Der Regler" ist uneingeschränkt zu empfehlen.

Meine Bewertung : :*****:

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