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Haug, Gunter - Kommissar "Hotte" 8 - Hüttenzauber
Titel: Hüttenzauber
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner Verlag
Erschienen: 2003
ISBN-10: 3899776003
ISBN-13: 978-3899776003
Seiten: 311
Einband: Paperback
Serie: Kommissar Horst "Hotte" Meyer 08
Autorenportrait:
Quelle: Gmeiner-VerlagGunter Haug, geboren 1955 in Stuttgart, in Schwaigern bei Heilbronn lebender Autor. Bestens bekannt sind seine Fälle um den schwäbischen Kommissar Horst „Hotte“ Meyer. Seine Krimis sind geprägt von viel Humor und Lokalkolorit, das Ganze gewürzt mit einer locker-flockiger Schreibe. Neben seinen unterhaltenden Krimis stammen bereits zahlreiche Publikationen zur Kultur- und Regionalgeschichte - wie auch Bildbände der Reihe Panorama im Gmeiner-Verlag - aus seiner Feder.
Inhalt lt. Klappentext:
Die Heilbronner Hütte in den Vorarlberger Alpen feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Mitten drin im Getümmel: Kommissar Horst „Hotte“ Meyer. Nein, nicht bei den Feierlichkeiten, bei denen man, wie er sich ausdrückt, „an jedem Maulwurfshaufen über einen Heilbronner stolpert“, sondern vorsichtshalber schon ein halbes Jahr zuvor, im Herbst des Jahres 2002.
Der gemütlich-zünftige Ausflug in die Berge nimmt allerdings rasch eine völlig ungeplante und dramatische Wende: Kollege Michael Protnik samt seiner Partnerin Bebele spurlos verschollen, ein nackter ohnmächtiger Mann am Gipfelkreuz, eine Wasserleiche im Bergsee, ein eifersüchtiger Ehemann und eine spannungsgeladene Atmosphäre in der Hütte, die sich jederzeit in einer gewaltigen Explosion zu entladen droht. Von Bergidylle keine Spur!
Meine Meinung:
Der Krimi hörte sich laut Klappentext wirklich sehr gut an und da ich von den Gmeiner-Krimis so gut wie noch nie enttäuscht wurde, freute ich mich auf diesen Roman. Besonders, da es um einen Kommissar ging, der aus Heilbronn und somit aus Baden-Württemberg stammte. Da ich selbst aus diesem Bundesland komme, war ich sehr gespannt, was mich erwartete.
Es handelte sich hier um den achten Fall der in den Montafoner Alpen in Österreich spielte. Dies war mein erster Krimi von Gunter Haug und als Quereinsteigerin kam ich gut mit dem Protagonisten klar.
Kommissar Horst Meyer möchte dort mit seiner Frau Claudia ein paar Tage die frische Bergluft genießen. Doch kaum angekommen, geschieht in der ersten Nacht ein Mord.
Natürlich fühlte sich der Polizist in Horst verpflichtet, seinen Kollegen aus Österreich zu helfen.
Da am Abend zuvor einiges Negatives zwischen dem Opfer, seiner Clique sowie dem Wirt und seinem Küchenmädchen vorgefallen war, gab es mehr als genug Verdächtige, die als Täter in Frage kamen.
Während für die österreichische Polizei fast sofort klar wurde, dass es ein Mord aus Eifersucht und wer der Täter war, hörte Horst auf sein Bauchgefühl, das ihm sagte, dass hinter diesem Mord mehr steckte.
Und so spann der Kommissar mit seiner Frau eine Theorie nach der anderen, während er die Freunde des Opfers beobachtete, freundschaftlich befragte und über einen deutschen Kollegen Erkundigungen über jeden Einzelnen einzog. Was bei den Gesprächen und den Informationen seiner Kollegen herauskam, war äußerst interessant und hilfreich für eine bestimmte Theorie.
Der Krimi fing mit dem Fund der Leichen an. Dann jedoch stockte mein Lesefluss immer wieder, da der Autor ohne Hinweise zwischen dem Abend vor dem Mord und der Gegenwart pendelte. Zudem gebrauchte der Autor sehr oft das Ausrufungszeichen am Ende eines Satzes. Von zehn Sätzen endeten acht bis neun mit einem "!". Eindeutig zu viel des guten ...
Die Aktionen an dem Abend waren allerdings sehr wichtig. Denn in der Gaststube spielten sich viele interessante Szenen ab, die Horst später einige Anhaltspunkte auf den Mörder gaben. So konnte auch ich mir meine Gedanken machen und meine eigenen Theorien basteln. Denn ich stimmte Horsts Bauchgefühl zu.
Leider benutzte der Autor fast nie den heimischen Heilbronner Dialekt und auch die österreichische Mundart kam nur wenige Male deutlich zum Einsatz. Ebenso hatten die Stuttgarter Freunde kaum Dialekt. Für einen Regionalkrimi eindeutig zu wenig. Dabei hätte es viele Möglichkeiten gegeben, ein wenig davon einfließen zu lassen, ohne dass es Leser aus anderen Bundesländern gestört hätte.
Der angebliche Humor, den G. Haug immer wieder einbrachte, sprach mich unglücklicherweise nicht an. Aber mit dem Humor ist es auch so eine Sache, schließlich findet jeder eine andere Art von Heiterkeit witzig.
Was aber das Traurigste war, es wurde zu keiner Minute richtig spannend. Die meiste Zeit ging es um das Saufgelage am Abend vor dem Mord und nach dem Verbrechen ging es mit den Theorien los, die nicht im Entferntesten irgendetwas Praktisches vorweisen konnten. Zudem fehlte die polizeiliche Sicht des ganzen Falles. Trotz des Kommissars blieb der Leser außen vor, da sich der deutsche Polizist im Urlaub befand und die österreichischen Gesetzeshüter sich nicht in die Karten schauen ließen.
Nur ganz zum Schluss, auf den letzten paar Seiten, wurde es zumindest noch etwas spannend. Horst klärt den Fall mit Hilfe seiner Frau und seinem Bauchgefühl auf.
Aber das ist für einen Krimi leider etwas zu schwach, weshalb ich diesem Werk nur zwei Sterne gebe.

Gesegnete Grüße Dine
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