- Beiträge: 12763
Graf, Susanne: Der Bildermacher
Titel: Der Bildermacher
Verlag: Heyne
Erschienen: 11/2009
ISBN-10: 3453434382
ISBN-13: 978-3453434387
Seiten: 316
Einband: Taschenbuch
Preis: 8,95 €
Serie: 1. Band um das Ermittlerpaar Carmen Henning und Albert Schneider
Autorenportrait:
BuchinnenseiteSusanne Graf schreibt hauptberuflich für die Badische Neueste Nachrichten in Karlsruhe und hat bereits mehrere Sachbücher verfasst. Der Bildermacher ist ihr erster Roman und Auftakt einer Krimiserie um das Ermittlerduo Carmen Henning und Albert Schneider.
Inhaltsangabe:
KlappentextWie ein Kunstwerk sitzt er auf einem Stuhl, von oben bis unten gelb lackiert. Es handelt sich um den bekannten Künstler Broski. Doch er ist tot. Ermordet. Für die junge Kriminalkommissarin Carmen Henning ist dies der erste große Fall, bei dem ihr ausgerechnet der verhasste Kollege Albert Schneider zugeteilt wird. Während sie den Kreis der Verdächtigen eingrenzen und sich mit Bildhauern, Schauspielern und Galeristen herumschlagen, taucht die zweite Leiche auf. Diesmal ist sie grün.
Meine Meinung:
Mitten im Schlosspark wurde eine Leiche gefunden. Wie ein Kunstwerk sah der gelb lackierte Mann auf seinem Stuhl aus. Kriminalkommissarin Carmen Henning und ihr Kollege Albert Schneider stehen vor einem Rätsel. Als dann auch noch eine grün lackierte Leiche auftaucht, ist das Chaos perfekt. Wer hat die beiden umgebracht, was für ein Motiv steckt dahinter und werden noch weitere folgen?
Der Schreibstil ist locker und flüssig. Ich habe mich sehr gut in die Geschichte eingefunden und konnte mir durch die lebhafte Beschreibung alles bildlich vorstellen. Da ich in der Nähe von Karlsruhe wohne, ist mir die Umgebung teilweise bekannt.
Kommissarin Carmen ist mir sehr sympathisch gewesen, im Gegensatz zu den meisten männlichen Kollegen. Ich hatte ein detailliertes Bild über die Polizeiarbeit und über ihre Lebensweise vor Augen. Ihre Abneigung dem Kollegen gegenüber war mir ebenso verständlich, wie die Schwierigkeiten, die sie als Frau mit den meisten männlichen Mitwirkenden hatte. Aber auch da gab es so manche Überraschung.
Das Buch ist spannend bis zum Schluss und ich konnte mich kaum davon losreißen. Es gab überraschende Wendungen und erst kurz vor Ende war das Motiv und die Verwicklungen erkennbar. Der Fall wurde komplett aufgelöst und es gab kein unklares Ende.
Fazit:
Der Folgeband ist für mich ein Muß!
Ermittlerpaar Carmen Henning und Albert Schneider
1. der Bildermacher (2009)
2. Lebendköder (2011)
02.09.2011 - 231
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
An dem Cover dieses Krimis kann man definitiv nicht vorbeigehen, ohne einen zweiten Blick darauf zu werfen. Ein schwarzer Hintergrund, der mit knallgelben Farbklecksen bedeckt ist, auf dem der Autorenname sowie der Titel des Buches stehen. Im ersten Moment konnte ich keine Verbindung zu einem Kriminalroman herstellen, aber nachdem ich den Klappentext durchgelesen hatte, wurde mir schnell klar, dass das Cover sehr gut zur Geschichte passt.
„Der Bildermacher“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe. Protagonisten sind die junge Kriminalhauptkommissarin Carmen Henning und ihr Kollege Albert Schneider. Die Zusammenarbeit der beiden Ermittler gestaltet sich etwas schwierig durch das angespannte Verhältnis zueinander. Carmen findet Albert einfach nur unsympathisch und unsensibel, ganz im Gegensatz zu ihrer neuen großen Liebe Thomas, der genau das Gegenteil zu sein scheint.
Als jedoch im Stadtpark eine gelb lackierte Leiche auf einem ebenso gelben Stuhl drapiert aufgefunden wird, muss die junge Liebe etwas zurückstecken. Carmen und Henning identifizieren den Toten recht schnell als den allseits bekannten Künstler Bronski. Aufgrund der Aufmachung der Leiche sind sie sich sicher, dass sie den Täter auch in Künstlerkreisen zu suchen haben und der Verdacht fällt schnell auf Bronskis Kollegen Andrew Bloom.
Während die Polizei das Haus observiert und darauf wartet, dass Bloom auftaucht, sitzt der schon lange am Küchentisch und das in Grün lackiert. Ein folgenschwerer Fauxpas, der die Polizei in ein schlechtes Licht rückt. Bloom scheidet somit als Verdächtiger aufgrund seines todsicheren Alibis aus. Als die Polizisten das Haus weiter durchkämmen, fallen ihnen mehrere kleine Tonfiguren auf, von denen zwei auffallend viel Ähnlichkeit mit den beiden Toten aufweisen …
Als bei der depressiven Schauspielerin Frederike eine rot lackierte Tonfigur auftaucht, ist das Chaos perfekt. Frederike hatte ein Verhältnis mit beiden Ermordeten. Ist sie das nächste Opfer oder vielleicht sogar selber die Täterin? Carmens Leben gerät aus den Fugen, als sie feststellen muss, dass ihr Freund Thomas in diesem Fall Kontakt zum Künstlermilieu hat. Kann sie ihm noch trauen? Als sie einen Zuhörer braucht, ist ausgerechnet der ihr verhasste Kollege Albert für sie da.
Meine Befürchtung, seitenlange Beschreibungen aus der Kunstszene über mich ergehen lassen zu müssen, hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Hauptaugenmerk liegt hier tatsächlich auf dem Kriminalfall und den zugehörigen Charakteren. Diese sind zwar allesamt sehr exzentrisch, aber von der Autorin absolut authentisch dargestellt.
Die Verhältnisse in den Künstlerkreisen haben mich zu Anfang etwas verwirrt. Für den weiteren Verlauf der Geschichte war das jedoch gar nicht so schlecht. So habe ich von Beginn an fast jeden in Verdacht gehabt und mich von der Autorin gerne auf eine falsche Fährte locken lassen, nur um dann festzustellen, dass der von mir Verdächtigte irgendwann selbst das Opfer geworden ist. Bei einem Krimi ist das Miträtseln für mich sehr wichtig – vorausgesetzt der Mörder befindet sich dann auch tatsächlich im näheren Umfeld der Verdächtigen und ist niemand, der vielleicht nur mal als Paketzusteller oder Taxifahrer in Erscheinung getreten ist.
In diesem Fall wird es leider zur Mitte des Buches hin offensichtlich, wer hinter den Morden steckt und die Spannung lässt ein wenig nach. Trotzdem hat mich Susanne Graf mit ihrem Seriendebüt gut unterhalten können. Ich kann zwar keine Höchstwertung vergeben, aber gute vier Sterne ist der Roman auf alle Fälle wert. Im letzten Jahr ist auch der zweite Band aus der Reihe mit den beiden Ermittlern erschienen. Er heißt „Lebendköder“.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.