Dübell, Richard - Allerheiligen

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28 Juni 2013 09:09 #1 von Ikopiko
Autor: Dübell, Richard
Titel: Allerheiligen
Originaltitel: -
Verlag: Ullstein
Erschienen: 14. Mai 2013
ISBN-13: 978-3548284866
Seiten: 416
Einband: Taschenbuch
Serie: Kommissar Bernward 1
Preis: 9,99 €

Autorenporträt:

Richard Dübell, geboren 1962, lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen bei Landshut. Als Autor von historischen Romanen stürmt er seit Jahren die Bestsellerlisten. Mit "Allerheiligen" legte er den ersten Band einer neuen Krimiserie vor.

Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe:

Da legst di nieder! Ein gefährlicher Geiselnehmer im idyllischen Landshut? Auch das noch. Kommissar Peter Bernward ist genervt: Sein Vater plagt ihn mit Vorträgen über Ahnenforschung. Die attraktive Kommissarin Flora Sander lässt ihn ständig abblitzen. Und jetzt behindern die arroganten Kollegen aus München auch noch seine Ermittlungen. Aber so leicht lässt sich ein niederbayerischer Dickschädel nicht von einer heißen Spur abbringen – und dann wird‘s gefährlich …

Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

Harald Schneider leitet eine SOKO in München. Er hat – schon fast privat – noch eine Rechnung mit dem Geiselnehmer „Blofeld“ offen und will ihm unbedingt persönlich das Handwerk legen. Dies macht er den Landshuter Kommissaren deutlich klar, indem er ihnen untersagt, sich in irgendeiner Weise einzumischen, denn er vermutet, dass Blofeld als nächstes in Landshut agiert. Mit seiner arroganten Art stellt er die Landshuter Kollegen als Dorfdeppen dar.

Kommissar Peter Bernward geht dies gehörig gegen den Strich. Nicht zuletzt weil Sander ausgerechnet der Ex-Mann seiner Kollegin Flora ist. Bernward himmelt Flora an und hat Angst, dass Sander alte Besitzansprüche stellen will.

Natürlich ist es dann so, dass Sander doch nicht ohne Hilfe klar kommt. Blofeld ist clever und lässt sich nicht so einfach in eine Falle locken. Gut, dass es da noch die Dorfdeppen gibt …

Richard Dübell hat bereits erfolgreich historische Romane verfasst. „Allerheiligen“ ist sein erster Kriminalroman. Auch dieser hat viel Bezug zur Geschichte, beides wurde auf eine eindrucksvolle Weise miteinander verwoben.

Fazit:

Sollte es noch weitere Kriminalromane mit Bernward geben, werde ich sie gerne lesen. Ich denke jedoch nicht, dass es eine meiner Lieblingsserien werden würde.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen.

:****:

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28 Juli 2013 12:11 #2 von goat
Meine Meinung:

Harald Sander, Leiter der SOKO „Wettin“, ist seit sechs Monaten auf der Jagd nach einem Raubmörder, dem er den Namen Blofeld verpasst hat. Dieser hatte im Wittenbergischen Museum wertvolle Dokumente und Schmuck des ehemaligen sächsischen Fürstenhauses geraubt und dabei einen Museumswächter getötet. Jetzt nach einem halben Jahr bietet sich dem Kriminaloberrat der Münchener Kripo, Harald Sander, erneut die Gelegenheit, den Täter dingfest zu machen. Ein Unterfangen, welches sich als nicht leicht zu lösendes Problem herausstellt, da Blofeld einen Juwelier, dessen Frau und die gemeinsame Tochter als Geisel genommen hat und sich nun mit ihnen in deren Haus verschanzt hat. Der Einsatz läuft aus dem Ruder als Sander im Alleingang versehentlich eine Geisel erschießt. Da die Scharfschützen sich zurückgezogen hatten, war für sie nicht ersichtlich, wer den Schuss abgegeben hat. Der einzige Zeuge ist Robert Kalp, Sanders Untergebener. Anstatt sich zu stellen, lässt Sander alle in dem Glauben, Blofeld habe aus dem Hinterhalt geschossen und das Ganze als Ablenkungsmanöver genutzt, um zu fliehen. Kalp ist entsetzt über die Kaltblütigkeit seines Vorgesetzten, widerspricht ihm aber nicht bei der Schilderung seiner Version. Stattdessen gibt er Sander genau einen Tag, um Blofeld zu fassen, und sich anschließend zu stellen. Harald Sander ist sich sicher, dass Blofeld es auf den Hochzeitsschmuck der Herzogin Hedwig abgesehen hat, der bald in Landshut ausgestellt werden soll, und macht sich auf den Weg nach Landshut.

Fast zur gleichen Zeit müssen der Landshuter Hauptkommissar Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander vor dem Portal der Landshuter Martinskirche ein nacktes und an ein Metallgitter gefesseltes Pärchen aus ihrer misslichen Lage befreien. Als kurz darauf Flora Sanders Ex-Ehemann auftaucht, der kein geringerer als Harald Sander ist, und den Landshuter Kollegen einschärft, dass er einem Geiselnehmer auf der Spur ist und diese sich bitte aus seinem Fall raushalten sollen, stellen Peter und Flora recht schnell eine Verbindung zwischen ihrem Fall und dem der SOKO München fest. Bernward jedoch, der in Flora verliebt ist, will sich mit der Anordnung nicht zufriedengeben und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln …

Das Cover passt auf vielfältige Weise zur Kriminalgeschichte. Die abgebildete Weizenähre im Vordergrund der mit dunklen Wolken verhangene Himmel macht dem Leser seine Aussage eigentlich erst nach Beenden des Romans deutlich. Der Spruch „Hier trennt sich die Spreu vom Weizen“ trifft ebenso zu, wie der oft zitierte Bibelspruch „Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“. Richard Dübell, der sich sonst eher auf historische Romane spezialisiert hat, erzählt in seinem neuesten Werk, dem Krimi „Allerheiligen“ eine Geschichte über gute und böse Polizisten und komplizierte Beziehungen.

Der Schreibstil des Autors ist ebenso spannend wie auch humorvoll. Vorangetrieben wird die Spannung nicht zuletzt durch die vielen Szenenwechsel und die kurzen Kapitel. Er schreibt flüssig und auch die Charaktere sind so ausführlich beschrieben, dass ich ein nahezu authentisches Bild vor Augen hatte. Die Handlung war an manchen Stellen leider weniger authentisch – gerade was die Figur des Harald Sanders angeht. Hier war mir sein ganzes Handeln doch etwas zu überzogen.

Interessant sind die historischen Fakten, die der Autor geschickt mit in die Geschichte eingebunden hat – so ganz kann er vom Genre der historischen Romane anscheinend doch nicht lassen. Diese Mischung ist ihm allerdings gut gelungen.

Die Liebe zu seiner Heimat merkt man Richard Dübell an. Die Umgebung von Landshut beschreibt er liebevoll und sehr detailliert. Einen bayrischen Dialekt findet man in diesem Buch nicht und das ist mir auch ganz recht. Bei ein paar Sätzen ist das zwar kein Problem, aber ich habe auch schon Regionalkrimis gelesen, wo der jeweilige Dialekt überwiegt und der mich im Lesefluss erheblich gebremst hat.

Wer Blofeld ist, wird dem Leser schon sehr früh offenbart – die Möglichkeit über Spekulationen zur Person wird dem Krimifan also sehr schnell genommen und somit bleibt nur, das Motiv seiner Taten herauszufinden. Spürnasen, die sich gerne auf die Suche nach dem Täter machen, werden von „Allerheiligen“ eher enttäuscht sein. Mir hat der Krimi gefallen und besonders gefreut habe ich mich darüber, dass der Autor auf seiner Homepage schreibt, dass es sich hier um eine Krimi-Reihe handelt. Nun warte ich gespannt auf den zweiten Band und vergebe für diesen vier Sterne.

:****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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