Bertram, Gerit - Das Lied vom schwarzen Tod Abschnitt 2

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19 Juli 2013 10:03 #31 von goat
Bei mir ist Sebastian ganz anders rübergekommen. Als Weichei habe ihn da nie gesehen - eher als sehr empathischen Menschen. Vor allen Dingen, wenn ich daran zurückdenke, dass er die Dinge seiner Eltern ganz alleine verbrannt hat, nur um Anna den Anblick zu ersparen.

Er hat sich, was die Bruderschaft angeht, eben einfach zu schnell zu etwas hinreißen lassen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass er dort das Gefühl gehabt hat, Zuwendung zu bekommen, die ihm gefehlt hat. Er hat aber ja doch recht schnell gemerkt, dass es nicht richtig sein kann, auf welche Art und Weise die Interessen durchgesetzt werden. Und er hat sich auch sehr schnell davon distanziert.

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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19 Juli 2013 10:27 #32 von Peter

Original von Sissy0302
Ich kenne mich mit den Gegenheiten in Klostern nicht aus. Aber das ist ja wie ein Gefängnis! War das früher allgemein so und auch bei allen Nonnen oder nur bei den Schülerinnen.


Das war schon so, Janina. Katharina von Bora, die spätere Frau Martin Luthers, floh 1523 zusammen mit acht anderen Nonnen auf einem Wagen, versteckt hinter Heringsfässern. Sie war da schon keine Schülerin mehr. Sie war mit 10 Jahren ins Kloster gekommen und fünf Jahre später hat sie ihr Gelübte abgelegt. Das war 1515.

Liebe Grüße
Peter

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19 Juli 2013 10:45 #33 von Meggie
Also Weichei würde ich bei Sebastian auch nicht sagen. Eher ein Mitläufer, der jemanden braucht, der ihn mitzieht... leider ist er da mit der Bruderschaft an die falschen "Mitzieher" geraten.


LG Meggie

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19 Juli 2013 12:02 #34 von Tuppi
Weichei ist eigentlich wirklich was anderes - Goat und Meggie haben es eigentlich schon ganz gut beschrieben. Vielleicht eher noch als jemand, der den Weg des geringsten Widerstandes geht (zumindest zum Zeitpunkt des zweiten Abschnitts)

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!

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19 Juli 2013 13:45 #35 von Iris
Die beiden sind eben verschieden. Anna hat noch zu Lebzeiten der Eltern Verantwortung übernehmen und sich um die jüngeren Brüder kümmern müssen. Sie ist schon reifer und hat nach dem Tod der Eltern so etwas wie die Mutterrolle für Sebastian angenommen. Sie kann also schon für sich einstehen.
Sebastian ist anfangs noch unsicher und lässt sich von seiner Schwester führen. Doch dann steht er plötzlich allein und muss sich durchbeißen. Zunächst wünscht er sich noch, Anna wäre bei ihm, um ihm zu helfen. Aber jetzt muss er erwachsen werden und lernen, für das was ihm wichtig ist, zu kämpfen.

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19 Juli 2013 19:48 #36 von Ikopiko
Doch, ich fand, dass Sebastian anfangs ein Weichei war, der sich ein bisschen hinter Anna versteckte. Auch bei seinem Meister lies er sich ja alles gefallen.

Seit er keine Anna mehr vorschieben kann, muss er nun selbst sein Leben in die Hand nehmen. Ich hoffe, das lässt ihn selbständiger werden.

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