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Winter, Jan - Der Duft des Mangobaums
Titel: Der Duft des Mangobaums
Originaltitel: -
Verlag: Marion Von Schröder
Erschienen: 13. Oktober 2010
ISBN-10: 3547711444
ISBN-13: 978-3547711448
Seiten: 422
Einband: Gebunden
Serie: -
Autorenportrait:
Quelle: VerlagsseiteJan Winter entdeckte schon früh, dass das Unterwegssein seine Berufung ist. In Malaysia und auf Bali schreibt er seine Romane. Er lebt mit seiner Frau in Hamburg. Weitere Informationen zu Jan Winter unter [URL] www.jan-winter-romane.de [/URL]
Inhaltsangabe:
Quelle: VerlagsseiteDie junge Alma folgt ihrem Mann in die englische Kolonie Malaya. Als er überraschend stirbt, ist sie auf sich allein gestellt. Samad, ein Cousin des Sultans, und der Plantagenbesitzer Raymond stehen ihr zur Seite. Zu beiden fühlt sie sich hingezogen. Als der Krieg ausbricht und Alma in größter Gefahr schwebt, muss sie eine Entscheidung treffen.
Meine Meinung:
Das Cover des Romans ist schon ein echter Blickfang. Abgebildet ist ein in Nebel gehülltes Tal. Den oberen Teil des Covers zieren weiße Blüten. Auf den Buchdeckeln befindet sich eine Karte von Malaya um 1930, die zur besseren Orientierung dient. Hilfreich ist auf jeden Fall auch das Glossar im Anhang.
Als die junge Alma Dillingham aus Bremerhaven Liverpool zusammen mit ihrem Sohn Albert verlässt, um ihrem Mann Howard nach Malaya zu folgen, ahnt sie nicht, wie sehr sich ihr Leben verändern wird. Bereits auf der Überfahrt lernt sie Menschen an Bord kennen, die ihr späteres Leben in Asien maßgeblich beeinflussen. Doch zunächst muss sie erkennen, dass ihr Mann Howard nicht der zuvorkommende und liebevolle Ehemann ist, den sie damals geheiratet hat. Ihr Leben in Malaya beginnt mit einer Lüge und setzt sich mit der Untreue ihres Mannes fort. Als dieser plötzlich stirbt, muss sie die geliebte Plantage verlassen.
In Raymond, dem Besitzer der Nachbarsplantage hat sie einen guten Freund gefunden und mit Hilfe seiner Beziehungen, findet Alma schnell ein neues Zuhause. Bald darauf begegnet sie Samad, dem jungen Arzt, dessen Bekanntschaft sie bereits auf dem Schiff gemacht hat und verliebt sich in ihn. Doch ihre Liebe kann eigentlich keine Zukunft haben, da Samad verheiratet ist und plötzlich scheinen auch Raymonds Gefühle für Alma weit über eine Freundschaft hinaus zu gehen ...
Über vierhundert Seiten lang gefangen in einer Geschichte, die eigentlich keinem Genre so recht zuzuordnen ist. Das bemerkenswerte für mich war, dass "Der Duft des Mangobaums" aus der Feder eines Mannes stammt. Jan Winter hat mich mit seinem einfühlsamen Schreibstil überrascht und gleichzeitig verzaubert. Seine Figuren besitzen unheimlich viel Tiefe und haben sich auch während der Geschichte immer weiterentwickelt, so dass ich mich ihnen gar nicht entziehen konnte. Besonders Alma hat mir sehr imponiert mit ihrer Stärke, ihrer Unabhängigkeit, ihrem Mut und ihrer grenzenlose Liebe zu diesem ihr eigentlich fremden Land.
Der Leser erfährt viel Wissenswertes über dieses exotische Land und seine einheimischen Bewohner, deren Esskulturen und Lebensgewohnheiten. Ich habe mich gleich wohl gefühlt und war traurig, nach über vierhundert Seiten wieder Abschied nehmen zu müssen.
Ganz klare Empfehlung von meiner Seite und fünf Sterne für ein Buch, das eigentlich noch viel mehr Sterne verdient hätte.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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Jan Winter verbringt viel Zeit in Asien und schreibt seine Romane in Malaysia und auf Bali. Seine Liebe zu den asiatischen Ländern bringt er in seinem Roman „Der Duft des Mangobaums“ zum Ausdruck.
Als die Küste näher kam, konnte sie erste Einzelheiten ausmachen: in Felsen eingebettete, von Palmen beschattete Buchten, kleine Weiler aus hochgiebligen, auf Pfählen stehenden Häusern inmitten von Obstgärten, ein chinesischer Tempel auf einer Klippe über dem Meer, darunter träge in der Brandung dümpelnde Fischerboote. Über allem thronte der von sattem Grün überzogene Penang Hill.
Als Alma erstmals ihre neue Heimat Malaya sieht, glaubt sie, das Paradies vor sich zu haben. Sie folgt gemeinsam mit ihrem Sohn dem Ehemann, der sich auf der Insel eine Gummibaumplantage aufgebaut hat. Aber es ist nicht alles so rosig, wie es scheint. Almas Mann hat nicht den Erfolg, den er sich erhofft hat, und Alma erkennt in ihm nicht mehr den fürsorglichen Ehemann, mit dem sie vor Jahren in England zusammen gelebt hat. Als ihr Mann durch einen Unfall stirbt, verlässt sie die Plantage und baut sich gemeinsam mit ihrem Sohn eine neue Existenz auf.
Der zweite Weltkrieg macht jedoch auch vor Malaya nicht Halt, und Alma kann sich glücklich schätzen, dass sie gute Freunde hat, die ihr in dieser schlimmen Zeit helfen.
Jan Winter schreibt sehr flüssig und detailreich, wie ich es von einem Mann zunächst nicht erwartet hatte.
Im Vordergrund steht das bodenständige, eigenwilige und liebenswerte Wesen von Alma, die in jeder Situation das Zepter in die Hand nimmt und sich für ihre Ziele und Ideale, sowie für die Menschen die sie liebt, einsetzt. Sie schwimmt nicht mit dem Strom, sondern bildet sich ihre eigene Meinung, was einige Außenseiter zu ihren besten Freunden macht. Diese Wesenszüge machen sie sehr sympathisch. Eine Frau, die man sich zur Freundin wünscht.
Dieser Roman über eine tolle Frau, die es versteht, sich im fernen Asien durchzusetzen erhält von mir 4 von 5 Sternen.
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