Strøksnes, Morten A. - Das Buch vom Meer
Titel: Das Buch vom Meer oder wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen
Originaltitel: Havboka - eller Kunsten å fange en kjempehai fra en gummibåt på et stort hav gjennom fire årstider
Verlag: DVA
Erschienen: 2016
ISBN-13: 978-3-421-04739-7
Seiten: 368
Einband: Hardcover, Leinen
Serie: --
Preis: 19,99 Euro
Autorenporträt:
Morten A. Strøksnes, 1965 in Kirkenes an der Barentssee geboren, hat Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Oslo und Cambridge studiert. Er lebt heute als Journalist und Autor in Oslo. Er publiziert in renommierten Medien und hat mehrere viel beachtete Sachbücher vorgelegt. 2011 bekam Strøksnes den Preis des Sprachrats, der für Sachbücher von herausragender literarischer Qualität vergeben wird. „Das Buch vom Meer“ ist sein neuntes Buch und wurde in Norwegen zum Nr.-1-Bestseller. Es erhielt den Kritiker-Preis und den Brage-Preis, den wichtigsten norwegischen Buchpreis, und erscheint in über 15 Ländern.
Quelle: DVA
Inhaltsangabe:
Zwei Freunde in einem kleinen Boot, die sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Aus den Tiefen des Nordatlantiks wollen sie einen Eishai ziehen, jenes sagenumwobene Ungeheuer, das sich nur selten an der Oberfläche zeigt. Während sie warten, branden wie Wellen die Meeresmythen und Legenden an das Boot, und Morten A. Strøksnes erzählt von echten und erfundenen Wesen, von Quallenarten mit dreihundert Mägen, von Seegurken und Teufelsanglern. Von mutigen Polarforschern, Walfängern und Kartografen und natürlich vom harten Leben an arktischen Ufern, vom Skrei, der vielen Generationen das Überleben auf den Lofoten sicherte, von der Farbe und dem Klang des Meeres. Eine salzige Abenteuergeschichte über die Freiheit und das Glück, den Naturgewalten zu trotzen – und ein atemberaubendes Buch, das uns staunen lässt über die unergründlichen Geheimnisse des Meeres.
Quelle: DVA
Meine Meinung:
Zwei Freunde, ein Boot, ein Eishai und das Meer... Der Erzähler und sein Freund Hugo haben sich vorgenommen, einen Eishai zu fangen, in einem Schlauchboot, auf dem Meer, in Norwegen. Und so fängt eine Geschichte an, die die Liebe zum Meer zeigt.
Das Buch ist vieles: eine Erzählung über die Liebe zum Meer und dessen Bewohner. Eine Hommage an die Erde, die so ist, wie sie ist. Ein Bildnis des Lebens und der Freundschaft. Aber vor allem ist es ungewöhnlich. Ungewöhnlich liebevoll, ungewöhnlich anders, ungewöhnlich schön.
Die eigentliche Geschichte, das Fangen des Eishais, tritt in den Hintergrund und wird mehr nebenbei erzählt. Im Vordergrund stehen unzählige kleine Erzählungen über "unnütze" und doch hochinteressante Dinge.
Allen voran die vielen Vergleiche, die gezogen werden. Hier zuerst das Meer und das Weltall. Der Autor, der auch gleichzeitig der Erzähler ist, hat sich in viele Dinge eingelesen und gibt diese in dem Buch wieder.
Es ist vieles. Kleine Geschichten aus der norwegische Geschichte, man erfährt einiges über den Walfang, Leuchttürme, Norwegen, historische Persönlichkeiten (Wissenschaftler, Autoren, Seefahrer) oder eben das Leben in Norwegen. Dramatische Ereignisse wie auch erfreuliche Erlebnisse finden einen Weg in die Erzählung.
Diese "Zwischeninfos" verdrängen eben die eigentliche Geschichte über die beiden Hauptcharaktere Hugo und den Erzähler. Die ständigen Abschweifungen von dem Hauptthema sind jedoch zeitweise richtig spannend und haben auch ständig das gleiche Thema: das Meer.
Unzählige Fußnoten runden die Geschichte ab. Hier störte mich jedoch, dass ich ständig auf die letzten Seiten blättern musste, um die Fußnoten zu lesen. Nach ungefähr der Hälfte des Buches hörte ich damit jedoch auf. Ich hätte mir gewünscht, die Fußnoten auf der zugehörigen Seite lesen zu können. Dies war jedoch aufgrund der Länge mancher Fußnoten nicht möglich.
Eigentlich ist das Buch kein Roman, sondern ein Sachbuch über das Meer und die damit verwandten Themen. Auch skurrile Dinge werden erzählt. Wusstet Ihr, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein, Tiere angeklagt und ihnen der Prozess gemacht wurde?
Ich finde es schön, wie der Autor das Meer mit alltäglichen Dingen vergleicht. So z. B. vergleicht er Wassermoleküle mit Buchstaben, die sich zu Worten (Wasser) zusammensetzen, ganze Wörter bilden und letztendlich in Büchern (Meer) enden und damit wunderbare Geschichten erzählen.
Aber auch mit Musik wird das Meer verglichen. Mythen, Sagen und Geschichten werden erwähnt.
Der Autor ist ein wahrer Wortvirtuose und mach aus einfachen Sätzen richtige Kunstwerke.
Alles zeigt eins: Wir sind nur ein kleiner Teil in der unermesslichen Weite des Alls. Und doch sind wir einzigartig und groß.
Es scheint ganz so, als hätte der Autor alles aufgesaugt, was auch nur im Entferntesten mit dem Meer zu tun hat.
Aber auch negative Dinge werden erwähnt. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes, der Rückgang des Fischfangs, Überfischung, Tote, Unglücke, Untergang von Schiffen, Not, Elend.
Das Buch an sich muss ich auch noch erwähnen. Es liegt wunderbar in der Hand, was nicht zuletzt auch an der Größe liegt. Es ist etwas kleiner als normale Bücher und der Einband fühlt sich weich und samtig an, da es in Leinen gebunden ist.
Fazit:
Eine wundervolles Buch mit vielen kleinen Untertönen und einer wunderbaren Geschichte über das Leben, das Meer und einen Eishai. Von mir gibt es dafür
LG Meggie
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