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Sloan, Robin - Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
Titel: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
Originaltitel: Mr. Penumbra's 24-Hour Bookstore
Verlag: Karl Blessing Verlag
Erschienen: 3. März 2014
ISBN-13: 978-3896674807
Seiten: 352
Einband: Gebundene Ausgabe
Serie: -
Preis: 19,99 €
Autorenporträt:
Robin Sloan wurde 1979 in der Nähe von Detroit geboren und hat an der Michigan State University Wirtschaftswissenschaften studiert. Er hat für Twitter und verschiedene andere Onlineplattformen gearbeitet und schreibt gerade an einem neuen Roman. Er lebt in San Francisco.
Quelle: Verlagsseite
Inhaltsangabe:
Als Clay Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay übernimmt die Nachtschicht, und bald ist ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, drei Stockwerke hohe Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte beinhalten, sondern nur ellenlange Reihen aus Buchstaben. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Mit der Unterstützung seiner Freundin Kat und seines ältesten Kumpels Neel, sowie der Weisheit von Mr. Penumbra, macht sich Clay daran, dieses Geheimnis zu lüften. Ein Geheimnis, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht.
Quelle: Verlagsseite
Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines der Sorte, welches jedem Bücherfan das Gefühl vermittelt, es aufgrund seines schönen Covers unbedingt besitzen zu müssen. Auch mich haben das fantastische Bücherregal und der geheimnisvoll klingende Buchtitel sofort in seinen Bann gezogen. Scheinbar also eines der Bücher, das das Herz eines jeden Bücherfans höher schlagen lässt – so dachte ich.
Auf der Suche nach einem Aushilfsjob stößt der arbeitslose Webdesigner Clay Jannon zufällig auf eine ungewöhnliche Buchhandlung, die Tag und Nacht geöffnet hat. Die Fähigkeit, Leitern zu erklimmen überzeugt den kauzigen Besitzer Mr. Penumbra und er stellt Clay sofort für die Nachtschicht ein. Dieser merkt sehr schnell, dass irgendetwas mit dieser Buchhandlung nicht stimmen kann, denn es scheint sich nur selten ein Kunde dorthin zu verirren und falls doch, wird nur selten etwas verkauft. Es scheint eher, als würde es sich um einen Klub handeln, dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe gemacht haben, ein altes Rätsel zu lösen. Hierzu benötigen sie codierte Bücher in einer bestimmten Reihenfolge, die Clay mithilfe der Leitern aus meterhohen Regalen holen muss. Es ist nicht so sehr das Verbot Mr. Penumbras, einen Blick in diese Bücher zu werfen, welches Clay verwirrt, als eher die Tatsache, dass er eine Art Tagbuch darüber führen muss, in welcher Verfassung sich die Klubmitglieder befinden, wenn sie sich das nächste Buch bei ihm ausleihen. Natürlich gelingt es Clay nicht, seine Neugierde im Zaun zu halten und er macht sich zusammen mit seinem Kumpel Neel und seiner neu gewonnenen Freundin Kat, die bei Google arbeitet, daran, dem Geheimnis der Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen …
Ich kann nicht genau sagen, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber mit dem, was Robin Sloan für seine Leser bereithält, hätte ich nicht gerechnet. Für mich als Liebhaberin des auf Papier gedruckten Wortes war die Entwicklung der Geschichte eher abschreckend, denn vorherrschend war hier die rasante Entwicklung der Technik, die dazu genutzt wurde, das Geheimnis zu entschlüsseln. So schön anzusehen das Bücherregal auf dem Cover auch ist, negativ ins Auge gestochen ist mir sofort das leuchtende Display auf einem der unteren Borde. Nun weiß ich wenigstens, warum. Sehr oft hatte ich beim Lesen den Eindruck, der Autor hätte einen Werbevertrag mit Google abgeschlossen. Probleme hatte ich auch, mich auf die Charaktere einzulassen. Robin Sloan ist es während der gesamten Geschichte nicht gelungen, sie mir nahe zu bringen. Sie blieben zu blass und emotionslos. Es gab Abschnitte, da hatte der Autor mich kurzzeitig verloren und ich habe den Einstieg erst wieder gefunden, als es etwas spannender zur Sache ging.
Trotzdem gab es an Sloans Schreibstil etwas, was mich gereizt hat und auch seine Art von Humor hat mir gefallen. Für die jüngere und technikbegeisterte Generation ist das Buch sicherlich genau das Richtige. Für mich ist es ganz nett und nicht mehr, keinesfalls jedoch „Eine bezaubernde Liebeserklärung an die Welt der Bücher“, wie die „New York Times“ es beschreibt. Aus diesem Grund vergebe ich auch „nur“ drei Sterne.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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