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Pfister, Kristina - Ein unendlich kurzer Sommer
Titel: Ein unendlich kurzer Sommer
Originaltitel: ---
Verlag: S. Fischer Verlage
Erschienen: 25.05.2022
ISBN-13: 978-3-10-491421-3
Seiten: 368
Einband: Paperback
Serie: ---
Preis: € 16,00
Autorenporträt:
Kristina Pfister wurde 1987 in Bamberg geboren und verbrachte schon als Kind zahlreiche schöne Ferientage auf den Campingplätzen Europas. Der Sommer ist für sie am schönsten mit den Füßen im Wasser. Deshalb studierte sie am Bodensee, fährt wenn möglich jedes Jahr ans Meer, und freute sich sehr, als sie 2018 ein Aufenthaltsstipendium im »Baltic Centre for Writers and Translators« auf der Insel Gotland bekam. Wenn sie nicht gerade an einem Strand zeltet oder auf schwedischen Inseln schreibt, lebt und arbeitet sie in Nürnberg.
Quelle: S. Fischer Verlage
Inhaltsangabe:
Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.
Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.
Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.
Quelle: S. Fischer Verlage
Meine Meinung:
Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich durch den Titel, der mir auf Anhieb gefiel, und das hübsche Cover, das eine dunkelhaarige Frau zeigt, die auf dem Rücken liegend im Wasser treibt. Dabei macht sie einen vollkommen entspannten Eindruck. Das Cover ist in kräftigem Türkis und Rot gehalten. Auch die Inhaltsangabe hat mich gleich neugierig gemacht. Um das schon vorwegzunehmen: Ich habe es keine Sekunde bereut, zu dem Buch gegriffen zu haben.
Nach einem großen Verlust, den sie nicht verwinden kann, ergreift die junge Lale die Flucht aus ihrem normalen Leben an der Seite ihres Ehemannes Mats. Sie setzt sich einfach in den nächstbesten Zug und fährt bis zur Endstation. Dort trifft sie auf einen grantigen Alten, der sie mitnimmt zu seinem heruntergekommenen Campingplatz. Gustav lebt dort allein und zurückgezogen. Er ist ewig schlechtgelaunt, legt Patiencen und will seine Ruhe. Lale und er fangen trotzdem bald an, die alten Waschhäuser auszubessern. Die beiden arbeiten zusammen und schweigen sich an. Als ein geheimnisvolles Hexengrab auf dem Platz entdeckt wird, kommt langsam Leben in den Ort. Ein alter Freund und Kollege von Gustav, der Althippie James, taucht auf. Der Nachbarsjunge Flo treibt sich gerne auf dem Platz herum. Und eines Tages erscheint der attraktive Christophe aus La Réunion. Er hat nach dem Tod seiner Mutter einen geheimnisvollen Brief in ihrem Schrank gefunden, den er nach vielen Jahren seinem Empfänger persönlich überbringen will.
Obwohl ich selbst Campingplätze verabscheue, wäre ich am liebsten sofort losgefahren und hätte mich zu der Clique gesellt. Zwischen den Bewohnern des Platzes entsteht eine Freundschaft, auf die ich fast neidisch war. Nach und nach erfährt der Leser, warum Lale aus ihrem alten Leben flüchten wollte, warum Gustav so grantig ist und was Christophe eigentlich in Deutschland sucht.
Der Roman hat eine so wohlige Atmosphäre, dass ich nicht aufhören wollte zu lesen. Es gibt sowohl tragische also auch heitere Augenblicke. Die Geschichte um das vermeintliche Hexengrab zum Beispiel fand ich brüllend komisch. Dagegen gibt es auch viele traurige Momente, die aber trotzdem schön sind. Ihr merkt schon: So richtig kann ich meine Begeisterung nicht in Worte fassen. Deshalb rate ich euch: Ab auf die Picknickdecke oder auf den Balkon mit euch und diesen herrlichen Sommerroman voller Leichtigkeit und Dramatik genießen!
Fazit:
Ein wunderbares Sommerbuch!
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