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Lenz, Siegfried - Schweigeminute
Titel: Schweigeminute
Originaltitel
Verlag: Hoffmann und Campe
Erschienen: Mai 2008
ISBN 10: 3455042848
ISBN 13: 978-3455042849
Seiten: 128
Einband: HC
Serie: keine
Autorenportrait:
WikipediaSiegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen) ist ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur
Inhalt:
Stella Petersen war zweifellos eine der beliebtesten Lehrerinnen am Lessing-Gymnasium. Ihre Lebensfreude, ihre Intelligenz und Belesenheit verschafften ihr die Anerkennung und den natürlichen Respekt des Kollegiums wie den ihrer Schüler. Und gewiss führte die Liebe zu ihrem Schüler Christian, die über das ungleiche Paar am Ende der Sommerferien hereinbrach, zu jener Verwirrung der Gefühle deren Intensität und Kraft beide überwältigt. Siegfried Lenz hat eine großartige Novelle geschrieben über die Liebe eines Gymnasiasten zu seiner Englischlehrerin, eine Geschichte über das Erwachsenwerden und das Erwachsensein, eine Geschichte, in der unbeschreibliches Glück neben tief empfundener Trauer steht.
Quelle: Amazon
Eigene Meinung:
Diese Novelle erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem 18jährigen Christian und seiner Englischlehrerin Stella. Die Handlung spielt in den 1950er Jahren in Deutschland. Während der Sommerferien begegnet der Junge seiner Lehrerin, die bei allen beliebt ist, einige Male. Aus der Sympathie wird Liebe.
Doch der Autor verrät gleich zu Anfang, dass diese Liebe unglücklich endet, nämlich mit dem Tod Stellas. Es wird die Trauerfeier in der Schule geschildert und eben auch die Schweigeminute zu Ehren der verehrten Kollegin und Lehrerin.
Im Rückblick wird in der Ich-Form aus der Sicht Christians die kurze aber schöne Liebe eines Sommers erzählt. Für den Jungen ist Stella die Traumfrau schlechthin. Er will mit ihr leben, erträumt sich die Zukunft.
Stella dagegen ist schon etwas realistischer. Sie pflegt ihren kranken Vater, flüchtet aber immer wieder zu Festen in dem kleinen Ort und auch in die Arme von Christian. Außerdem verliert sie nie die Realität aus den Augen: Sie ist die Lehrerin und darf kein Verhältnis mit einem Schüler haben.
Die innere Verwirrtheit Christians wird sehr schön deutlich in der Beschreibung der angebeteten Stella: Im selben Satz wechselt Siegfried Lenz sehr oft von der dritten Person in die erste. Also z.B. Stella hat dies gemacht, Stella, du hast jenes gesagt.
Dieses Buch hat mich sehr ergriffen mit seiner Einfachheit. Ich dachte zunächst, das könne doch jeder schreiben. Aber im Grunde bedarf es schon eines Wortgenies mit dem Format eines Lenz, diese triviale Geschichte so zu Herzen gehen zu lassen.
Fazit: Meine Verehrung und Anerkennung an Herrn Lenz! Sie haben mir eine schöne Lesestunde und viele gute Erinnerungen geschenkt.
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