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Flohr, Karsten - Leah - Eine Liebe in Hamburg
Titel: Leah – Eine Liebe in Hamburg
Originaltitel: -
Verlag: Acabus Verlag
Erschienen: 9. Februar 2015
ISBN-13: 978-3862823765
Seiten: 228
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 12,90 €
Autorenporträt:
Quelle: VerlagsseiteKarsten Flohr (Jahrgang 1950) ist Journalist. Nach mehreren Jahrzehnten als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften arbeitet er heute als freier Wissenschaftsautor. Die im Hamburger Grindelviertel überall sichtbaren Zeichen ehemaligen jüdischen Lebens haben ihn zur Entwicklung des vorliegenden Romans veranlasst, in dem alle Daten, Zahlen und Fakten real sind ebenso wie viele namentlich vorkommende Personen. Allerdings nicht die Hauptfiguren – sie sind Fiktion.
Inhaltsangabe:
Quelle: Verlagsseite„Wir werden ewig leben“, sagte ich. – „Keiner lebt ewig“, antwortete sie. „Nicht hier auf der Erde.“
Seit ihrer Geburt im Tabea-Krankenhaus in Blankenese sind Leah und Johannes unzertrennlich. Der Sohn eines Hafenarbeiters und die Tochter aus einer reichen Reederfamilie glauben zunächst noch daran, dass ihre Liebe sich stärker als der Tod erweist.
Doch Leah ist Jüdin und ihre unbeschwerte gemeinsame Zeit endet jäh, als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergreifen. In seinen Tagebüchern hält Johannes die wertvollen Momente mit ihr fest – bis Leah eines Tages verschwindet.
Erst viele Jahrzehnte später erzählt Johannes seinem Enkel von dieser einen großen Liebe …
Meine Meinung:
Bernhard Blum besucht regelmäßig seinen Großvater. Sie trinken Rotwein, rauchen Zigarre, unterhalten sich. Bei einem dieser Treffen packt Großvater Johannes sein altes Tagebuch aus und erzählt Bernhard die Geschichte seiner großen Liebe.
Bereits im Kindesalter verliebt Johannes sich in die reiche Jüdin Leah. Obwohl Johannes aus ärmlichen Verhältnissen stammt, ist dies nie Thema. Johannes ist im Hause Liebling stets willkommen. Aus der kindlichen Freundschaft wächst eine starke Liebe. Für alle ist klar, dass Leah und Johannes eines Tages heiraten werden.
Doch dann kommt der Krieg und zerstört alles.
Karsten Flohrs Roman „Leah – Eine Liebe in Hamburg“ ist in Tagebuchform geschrieben. Nach einigen Tagebucheinträgen diskutieren Bernhard und sein Großvater die damaligen Geschehnisse.
Schnörkellos und manchmal fast gefühllos beschreibt Johannes seinen Alltag. Wahrscheinlich konnte man nur so die grausame Zeit überstehen. Seine Familie und auch Johannes selbst wagen es, Kritik an Hitlers Politik zu üben. Das kommt sie schwer zu stehen. Trotzdem kämpft Johannes gegen die Willkür, die Leahs jüdischer Familie das Leben zur Hölle macht. Er resigniert nicht, lehnt sich auf.
Mir hat dieser kurze Roman ausgesprochen gut gefallen. Karsten Flohr beschreibt, wie alles begann, von kleinen Schikanen gegenüber den Juden, bis hin zur Enteignung und Deportation. Alles verlief so fließend, dass es wie selbstverständlich wirkt.
Sehr dazu passend, waren die Abschnitte aus der heutigen Zeit. Bernhard konnte kritisch hinterfragen, sein Großvater klärte ihn auf.
Ich wünsche mir, dass dieses Buch von vielen jungen Menschen gelesen wird. Es ist unterhaltsam, bringt aber auch zum Nachdenken.
Bewertung:
Ich danke dem Acabus-Verlag für dieses hübsche Buch und vergebe fünf von fünf Sternen.
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