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Freund, René - Liebe unter Fischen
Titel: Liebe unter Fischen
Originaltitel: ---
Verlag: Deuticke
Erschienen: 28. Januar 2013
ISBN-13: 978-3552062092
Seiten: 208
Einband: HC
Serie: ---
Preis: € 17,99
Autorenportrait:
Quelle: Hanser LiteraturverlageRené Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde, war 1988 bis 1990 Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Bücher (u.a.): Stadt, Land und danke für das Boot (Realsatiren, 2002) und Wechselwirkungen (Roman, 2004).
Inhaltsangabe:
Quelle: Hanser LiteraturverlageFred Firneis, Lyriker mit Sensationsauflagen, leidet nach langen alkoholdurchtränkten Jahren an einem Burnout. Seine Verlegerin, die ihn in seiner Berliner Wohnung aufspürt, schickt ihn in eine Holzhütte in die Alpen nach Österreich. In Grünbach am See gibt es weder Strom noch Handyempfang, und Firneis kommt wieder zu Kräften. Doch dann taucht Mara auf, eine junge Biologin aus der Slowakei, die ihre Doktorarbeit über die Elritze schreibt, einen spannenden kleinen Schwarmfisch. Bald interessiert sich Fred für sämtliche Details von Biologie, Verhaltensforschung - und Mara, die jedoch plötzlich verschwindet … Eine alpine Liebesgeschichte mit Humor und Showdown in Berlin.
Meine Meinung:
Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich durch den ungewöhnlichen Titel und das Cover, das sofort mein Interesse geweckt hat. Zu sehen ist ein Angelhaken, der im Wasser schwimmt. Die Leseprobe hat mich dann endgültig überzeugt, dieses Buch lesen zu wollen.
Die Geschichte beginnt in Berlin. Alfred Firneis ist ein Lyriker, der von seiner Verlegerin Susanne gedrängt wird, endlich ein neues Werk abzuliefern. Doch der Künstler versinkt im Chaos, ist benebelt vom Alkohol und hält seine eigenen Gedichte für Müll. Nach einem Zusammenbruch kann Susanne ihn überzeugen, in ihre einsame Hütte in den Alpen zu fahren, um auf andere Gedanken zu kommen. Nach anfänglichem Sträuben lässt Fred sich schließlich darauf ein und macht sich auf nach Grünbach am See, wo er nicht nur neue Seiten an sich entdeckt, sondern auch auf interessante Menschen trifft.
Die Szenen in der Hauptstadt und die Ankunft in Österreich bedienen durchaus einige Klischees, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Mit seinem feinen Humor hat der Autor sich direkt in mein Herz geschrieben. Der Aufenthalt am See in den Alpen und die Wandlung Alfreds weisen jedoch eher poetische Züge auf. Hier hat mir ganz besonders die Figur des Revierförsters August gefallen, der mit seiner einfachen und zupackenden Art Fred so manches Mal den richtigen Weg weist. Während der Dichter ins Lamentieren verfällt, stellt August lapidar fest „Es ist, wie es ist!“.
Mit der slowakischen Biologin Mara verbindet Alfred schnell eine Freundschaft, die sich zu einer zarten Liebe entwickelt. Doch bevor er das realisiert, ist Mara schon wieder verschwunden. Im letzten Drittel nimmt der Roman eine überraschende Wendung, die die Geschichte noch einmal richtig spannend macht.
Was den Vergleich mit den Werken Daniel Glattauers, mit dem der Verlag wirbt, betrifft, so muss ich sagen, dass mich diese normalerweise eher abschrecken, ein Buch zu lesen. Jeder Autor schreibt auf seine Weise und lässt sich nicht mit anderen Autoren vergleichen. In diesem Fall hat es mich zum Glück nicht davon abgehalten, dieses wunderbare Werk von René Freund zur Hand zu nehmen.
Fazit:
Eine kleine und feine Geschichte voller feinsinnigem Humor und Poesie.
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