Corbi, Inez - Im Herzen der Koralleninsel

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24 Feb. 2014 07:34 #1 von Ikopiko
Autor: Corbi, Inez
Titel: Im Herzen der Koralleninsel
Originaltitel: -
Verlag: List
Erschienen: 2. Dezember 2013
ISBN-13: 978-3548611716
Seiten: 368
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 8,99 €

Autorenporträt:

Inez Corbi, geboren 1968, studierte Germanistik und Anglistik in Frankfurt/Main. Nach Erfolgen bei verschiedenen Kurzgeschichten-Wettbewerben widmet sie sich inzwischen vollständig dem Schreiben. Inez Corbi, geboren 1968, studierte Germanistik und Anglistik in Frankfurt/Main. Nach Erfolgen bei verschiedenen Kurzgeschichten-Wettbewerben widmet sie sich inzwischen vollständig dem Schreiben.

Quelle: Ullstein Verlag

Inhaltsangabe:

Neuguinea 1890: Als die junge Lehrerin Isabel Maritz in der fernen deutschen Kolonie ankommt, muss sie erfahren, dass ihr Verlobter vor Kurzem gestorben ist. Verzweifelt zieht sie in die Missionsstation, in der ihr Verlobter gearbeitet hat, und lernt dort den Einheimischen Noah kennen. Obwohl der junge Mann ein großes Geheimnis aus seiner Vergangenheit macht, fühlt Isabel sich bald zu ihm hingezogen. Doch dann geschieht ein Mord – und Noah wird der Tat verdächtigt. Noch bevor Isabel weiß, wie ihr geschieht, entführt Noah sie in die Urwälder der exotischen Insel.

Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

Isabel Maritz hat aufgrund einer Krankheit eine körperliche Behinderung. Die Lehrerin glaubt, deshalb in Deutschland keinen Mann zu finden und macht sich 1890 auf die Reise ans andere Ende der Welt, nach Deutsch-Neuguinea. Dort will sie ihren Verlobten treffen, den sie nur durch Briefe kennt und dort als Missionar arbeitet. In der Fremde angekommen wird ihr die traurige Nachricht überbracht, dass ihr Verlobter verstorben ist. Da sie für sich in ihrer Heimat keine Zukunft sieht, bleibt sie trotzdem in Neuguinea und führt die Arbeit des Verstorbenen in der Missionsstation weiter.

Sie lernt dort Noah kennen, einen Papua-Mischling. Obwohl sie ihn nicht einordnen kann, fühlt Isabel sich zu ihm hingezogen. Ein Unding zu damaliger Zeit.

Die eher schüchterne Isabel wächst unter den widrigen Umständen aus sich hinaus. Sie trotzt den alteingefahrenen Zwängen der Gesellschaft und lebt als einzige Missionsfrau auf der Station. Lukrative Heiratsangebote schlägt sie aus und damit auch ein wohlbehütetes Leben.

Inez Corbi schreibt flüssig und unterhaltsam. Während einer Flucht durch den Urwald kommt auch etwas Spannung auf. Ich hätte mir jedoch detailliertere Beschreibungen der Landschaft Neuguineas gewünscht. Die Eindrücke der vollkommen fremden Natur und Kultur der Einwohner müssen eine junge Frau quasi erschlagen haben. Insbesondere Isabel, da sie dort keinen Menschen kennt. Selbst zu heutiger Zeit stelle ich mir das atemberaubend vor.

Auch sind mir die Charaktere zu oberflächlich geblieben, trotz der Geheimnismacherei um Noahs Vergangenheit.

Fazit:

Das wunderhübsche Cover lädt zum Kauf ein. Die Geschichte ist eine nette Unterhaltung für einen Sonntagnachmittag auf dem Sofa, hat bei mir jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch drei von fünf Sternen.

:***:

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30 Juni 2014 21:09 #2 von goat
Meine Meinung:

Der Titel "Im Herzen der Koralleninsel" abenteuerlustig und gefühlvoll zugleich und das Cover, welches einen Blick durch ein Bullauge auf die neue Heimat der Protagonistin offenbart, vermittelte mir gleich das Gefühl, dieses Buch unbedingt lesen zu müssen. Die schillernde Farbenprächtigkeit passt hervorragend zu einem Südsee-Roman.

In ihrem neuen Werk beschreibt die Autorin das Leben der jungen Lehrerin Isabel Maritz, die sich auf den Weg nach Neuguinea macht, um den Missionar Conrad Felby zu heiraten, den sie aber nur aus Briefen kennt. Sie ist ein bisschen ängstlich, was sie in ihrem neuen Leben erwartet. Die Neugierde auf das Bevorstehende jedoch ist größer als all ihre Bedenken, und so nimmt sie die lange Schiffsfahrt auf sich, um ihren Verlobten bald in die Arme schließen zu können. Als das Schiff jedoch anlegt und sie dort von Berthold von Faber, dem stellvertretenden Leiter der Station Finschhafen, in Empfang genommen wird, muss sie erfahren, dass ihr zukünftiger Mann vier Tage zuvor an einer besonders schweren Form der Malaria verstorben ist. Für Isabel bricht eine Welt zusammen. Sie kommt zunächst bei Berthold von Faber und seiner Schwester Henriette Thilenius unter, muss sich dann aber entscheiden, ob sie auf der Insel bleiben oder in einigen Wochen das Schiff zurück nach Deutschland nehmen möchte.

Isabel entscheidet sich für das Leben in der Fremde und zieht nach Simbang in die Missionsstation, wo ihr Verlobter gelebt hat. Schon bald begegnet sie Noah, einem Papua-Mischling, der sehr gut deutsch spricht und dort als Dolmetscher arbeitet. Ihre Gefühle sind zwiegespalten: Auf der einen Seite fühlt sie sich zu ihm hingezogen, aber andererseits hat sie das Gefühl, ihm nicht trauen zu können. Als dieser kurz darauf eines Mordes verdächtigt wird, nimmt er Isabel als Geisel und flieht mit ihr in die Wildnis …

Inez Corbi hat eine sehr mitreißende Art zu erzählen und das habe ich auch schon an ihren anderen Romanen gemocht. Sie spielt mit den Worten und schafft es, mich mit dem, was sie schreibt, zu berühren und gleichzeitig zu fesseln. Sie überzeugt und unterhält mit ihrem Schreibstil. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen wirken so authentisch, dass ich das Gefühl hatte, am Geschehen teilzunehmen. Aber auch über das Leben der Eingeborenen ist viel zu erfahren. Dem Nachwort kann ich entnehmen, dass nicht alle Figuren des Romans rein fiktiv sind, denn es sind auch einige historisch dokumentierte Personen vertreten. Zum besseren Überblick gibt es am Ende des Romans noch einen kurzen geschichtlichen Abriss und zu Beginn ist eine Karte der Insel dargestellt.

Ein paar Passagen kamen mir etwas überzogen vor, aber das wirkte sich nicht störend auf den Lesefluss aus. Die Geschichte spielt zwar im Jahr 1890, was für mich normalerweise noch ein weiterer Pluspunkt wäre, in diesem Fall jedoch hätte sich die Geschichte auch in der heutigen Zeit zutragen haben können. Mir fehlt hier einfach der gewisse historische Touch, dafür gibt es aber jede Menge Exotik und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es vier Sterne für „Im Herzen der Koralleninsel“.

:****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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29 Mai 2016 12:12 #3 von Mandy
Meine Meinung:

Isabel hat sich auf den langen Weg nach Kaiser-Wilhelms-Land gemacht um dort zu heiraten. Allerdings hat sie ihren Verlobten noch nie zuvor in real gesehen, die beiden haben immer nur Briefe ausgetauscht und jeweils einmal ein Bild. Als sie endlich in Finschhafen ankommt wird ihr jedoch mitgeteilt, das Conrad vor ein paar Tagen gestorben ist und Isabel weiß erstmal nicht was sie machen soll. Nach reiflicher Überlegung zieht sie erstmal nach Simbang, das ist die Missionsstation, wo sie nach ihrer Heirat leben sollte. Ihr gefällt es sehr gut dort und vor allem Pater Lorenz und Noah machen den Ort zu einem echten zu Hause, aber dann wird Noah verdächtigt jemanden getötet zu haben und Isabels Leben nimmt wieder eine unerwartete Wendung.

Isabel mochte ich ziemlich gerne, sie ist wirklich nett und blüht in Neuguinea so richtig auf, sie traut sich sogar Sachen, die ihr in Deutschland nie in den Sinn gekommen wären. Trotz der Malaria-Schübe, die sie manchmal befallen, fühlt sie sich immer mehr heimisch. Noah fand ich auch ziemlich sympathisch, er genießt das Leben, macht gerne Scherze und hilft in der Missionsstation wo er nur kann, allerdings hat er auch eine bewegte Vergangenheit, an die er sich aber kaum erinnert, ihn befallen nur immer mal einige Flashbacks, die er nicht recht einordnen kann. Auch Pater Lorenz war für mich eine Wohltat, denn er ist herzensgut und geht alles mit einer Ruhe an, die echt bemerkenswert ist. Henriette und Berthold fand ich dagegen recht unangenehm, Berthold wird irgendwie immer anhänglicher und bestimmt wo es lang geht und Henriette scheint was zu verbergen.

Das Buch hat mir ziemlich gut gefallen, man erfährt einiges über Deutsch-Neuguinea, die Flora und Fauna wird bildlich beschrieben, der Krimianteil ist recht spannend, dann gibt es noch Noahs Vergangenheit, die sich immer mehr entfaltet und Isabels Weiterentwicklung und was sie mit Noah erlebt. Dadurch möchte man auch immer weiter lesen, denn es gibt auf jeder Seite was neues zu entdecken, erfährt wichtige Sachen und versucht sich zusammenzureimen was passiert ist. Das einzige was mir nicht so gut gefallen hat war das am Ende mit Henriette, das kam für mich auch ziemlich überraschend und noch eine Kleinigkeit, die ich jetzt aber nicht erwähnen kann, da es zu viel verraten würde. Ansonsten war es aber wirklich ein gutes Buch und es wird sicher nicht mein letztes von Inez Corbi gewesen sein. Übrigens wird im Nachwort noch erwähnt, das sich im Großen und Ganzen an die Fakten gehalten wurde und nur einige Daten leicht geändert wurden, damit es zur Geschichte paßt. Auch welche Personen historisch belegt sind wird erwähnt und es gibt eine Zeittafel, die zeigt was von 1828 bis 1919 auf Neuguinea so passiert ist, solche Infos finde ich immer ziemlich interessant.

Von mir gibt es:****:

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