Riley, Lucinda - Das italienische Mädchen

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27 Juni 2014 22:15 #1 von goat
Autor: Riley, Lucinda
Titel: Das italienische Mädchen
Originaltitel: Aria
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: 10. März 2014
ISBN-13: 978-3442480098
Seiten: 560
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 9,99 €

Autorenporträt:

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.


Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe:

Mit elf Jahren begegnet Rosanna Menici zum ersten Mal dem Mann, der ihr Schicksal bestimmen wird. Der junge Tenor Roberto Rossini ist in seiner Heimat Neapel bereits ein umschwärmter Star und schenkt dem schüchternen Mädchen, das bei einer Familienfeier singen soll, kaum Beachtung. Doch als die ersten Töne den Raum erfüllen, kann er seine Augen nicht mehr von Rosanna lösen, so rein und einzigartig ist diese Stimme. Sechs Jahre später treffen Rosanna und Roberto an der Mailänder Scala wieder aufeinander – und gemeinsam treten sie einen unvergleichlichen Siegeszug durch die Opernhäuser der Welt an. Doch ihre leidenschaftliche Liebe wird zu einer Obsession, die sie für alles um sie herum blind werden lässt …


Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

Rosanna Menici ist elf Jahre alt als die dem jungen Startenor Roberto Rossini das erste Mal begegnet und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Sie ist sich sicher, dass sie genau diesen Mann eines Tages heiraten wird. Auch Roberto ist fasziniert von dem kleinen Mädchen, ab dem Moment, als er sie singen hört. Er redet ihr ins Gewissen, unbedingt Gesangsunterricht zu nehmen, doch Rosannas Eltern wollen davon nichts wissen. Erst ihr Bruder Luca ermöglicht es ihr, mit seinem Ersparten, die Stunden heimlich zu absolvieren. Und tatsächlich schafft es Rosanna sechs Jahre später bis an die Mailänder Scala, wo sie Roberto wiedertrifft. Zusammen verzaubern sie mit ihren Stimmen die Zuschauer in den Opernhäusern der Welt und Rosannas Vorsatz aus Kindertagen bleibt nicht länger nur ein Vorsatz. Sie heiratet ihn, obwohl jeder sie davor warnt, denn Roberto ist ein Frauenheld und hütet ein dunkles Geheimnis aus vergangenen Tagen …

Liebesromanen stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber. Sie müssen das gewisse Etwas haben, um mich überzeugen zu können. Der ausschlaggebende Punkt, warum ich diesen Roman unbedingt lesen wollte, ist meine Liebe zur Musik. Der Klappentext hat mich einfach überzeugt, und nachdem ich die Geschichte verschlungen habe, kann ich sagen: auch der Schreibstil der Autorin. Zweifellos punktet Lucinda Riley mit ihren hervorragend herausgearbeiteten Charakteren. Deren Authentizität lässt die ganze Erzählung erst lebendig wirken.

Die größte Entwicklung macht Rosanna durch und obwohl sie sich im Verlauf der Geschichte eher nachteilig verändert, hat sie mir von allen Charakteren am Besten gefallen. Da ist dieses elfjährige Mädchen, welches von klein auf im Schatten seiner großen Schwester lebt und die nicht nur besser aussieht, sondern auch (scheinbar) eine gesicherte Zukunft hat. Durch den Familienbetrieb kommt Rosanna etwas kurz und deshalb verwundert es auch nicht, dass der Vater Robertos Vorschlag und Rosannas Wunsch, Gesangsunterricht zu nehmen, als Hirngespinst abtut. Der Platz einer Frau ist in der Küche und ihre Aufgabe ist es, ihrem Mann später einmal zur Seite zu stehen. Der Einzige, der Rosanna versteht und auch ihr Talent sieht, ist ihr Bruder Luca, zu dem sie ein sehr inniges Verhältnis hat. Er ist es auch, der ihr den Gesangsunterricht ermöglicht und immer für seine kleine Schwester da ist.

Rosannas Ehrgeiz zeigt sich nicht nur in ihrer Gesangskarriere, denn auch ihre Liebe für Roberto ist ungebrochen. Da sie weiß, dass Roberto ein Frauenheld ist, versucht sie zunächst standhaft zu bleiben und seinem Werben nicht nachzugeben. Hier zeigt Lucinda Riley ganz klar, wo ihre Stärken liegen. Ihr gelingt es nahezu perfekt, den Leser in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten hineinversetzen zu lassen und ich wusste sofort, dass Rosanna den Kampf gegen ihre Gefühle verlieren würde. Trotz seines Rufes als Frauenheld konnte ich auch Robertos Liebe für Rosanna so intensiv spüren, dass seine innere Zerrissenheit mehr als deutlich ist. Ich habe nicht eine Sekunde an seiner Liebe zu Rosanna gezweifelt, und wenn es einer Autorin gelingt, dass ich als Leserin so fühle wie ihre Protagonisten, dann ist alles richtig. Erschreckend ist, dass die Liebe der beiden so weit geht, dass sie den Mitmenschen in ihrer Umgebung vor den Kopf stoßen. Roberto hatte diesbezüglich zwar schon vorher keine Hemmungen, aber gerade Rosanna hat sich durch die Liebe zu Roberto sehr zu ihrem Nachteil verändert.

„Das italienische Mädchen“ bietet aber noch viel mehr als nur die Liebesgeschichte zwischen Rosanna und Roberto. Den Leser erwarten jede Menge Überraschungen und jede einzelne Seite steckt voller Spannung und Leidenschaft. Ich vergebe fünf Sterne und spreche natürlich eine Empfehlung aus.

:*****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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09 Apr. 2015 11:33 #2 von Mandy
Meine Meinung:

Dies war der erste Roman von Lucinda Riley, der mir leider nicht so gut gefallen hat. Ich hatte ja schon, als das Buch rauskam, hin und her überlegt, ob die Geschichte überhaupt was für mich ist, aber da mich die Autorin bisher immer überzeugt hat habe ich den Roman dann doch irgendwann gekauft. Am Anfang fand ich die Story auch noch recht gut und habe mit den Charakteren mitgefiebert, aber dann kommt irgendwie ein Bruch und die Charaktere konnten mich leider nicht mehr so richtig überzeugen, es war mir einfach zu viel hin und her und auch etwas zu viel Drama.

Rosanna ist elf Jahre alt als sie für die Eltern von Roberto Rossini singt, denn deren Hochzeitstag wird im Café von Rosannas Familie gefeiert. Auch Roberto ist gekommen und ist ganz gebannt von der Stimme die da aus dem kleinen Mädchen kommt. Er empfiehlt ihrem Vater sie unbedingt zu fördern und zu seinem alten Lehrer zu schicken, aber dieser denkt gar nicht daran, da er denkt, das Roberto einfach nur nett sein wollte. Doch Luca, Rosannas älterer Bruder, hat die Gabe seiner Schwester auch erkannt und hilft ihr dabei doch noch Gesangsstunden zu bekommen. Als Roberto und Rosanna dann Jahre später wieder aufeinandertreffen ist es wie Magie zwischen den beiden, doch Roberto hat keinen guten Ruf und Rosanna hat nicht vor ebenfalls eine seiner Eroberungen zu werden, doch kann sie ihm wirklich auf Dauer wiederstehen?!

Rosanna fand ich am Anfang noch ganz sympathisch, aber immer wenn sie mit Roberto zusammen ist verwandelt sie sich plötzlich in jemanden, der einfach schrecklich ist, denn sie vergißt alles um sich herum. Familie und Freunde sind plötzlich total unwichtig, nur Roberto zählt. Aber auch er ist regelrecht besitzergreifend und gibt Rosanna kaum Luft zum atmen. Die beiden sind richtig besessen voneinander, ihre Liebe ist eher zerstörerisch und tut vor allem Rosanna überhaupt nicht gut. Roberto mochte ich ja schon beim ersten auftauchen nicht und dies hat sich dann auch leider nicht geändert, für mich hat er einfach eine Art an sich mit der ich gar nichts anfangen kann. Luca mochte ich eigentlich ganz gerne, nur zum Ende hin fand ich seine Unentschlossenheit doch etwas anstrengend. Am liebsten war mir Stephen, der war so lieb, ehrlich und immer für einen da.

Das Buch umfasst die Jahre 1967 bis 1996 und erzählt besonders Rosannas Geschichte, die sich vom kleinen, schüchternen Mädchen in eine schöne, aufstrebende Sängerin verwandelt. Ihr Gesang ist wirklich ein großes Talent und viele Leute helfen und fördern sie, damit sie ihrem Traum immer ein Stück näher kommt, leider weiß Rosanna das irgendwann nicht mehr zu würdigen und stößt viele dieser Menschen vor den Kopf. Ich fand es allerdings schon seltsam, das niemand ihr mal so richtig die Meinung gesagt hat, alle haben sie irgendwie mit Samthandschuhen angefasst, erst kurz vor Schluß gibt es mal einen kleinen Disput, aber mehr war da nicht. Rosanna kann sich daher echt glücklich schätzen so eine tolle Familie und so klasse Freunde zu haben, die sie trotz allem immer wieder in ihrer Runde aufnehmen und ihr nichts vorhalten, obwohl es dazu wahrlich genug Gründe gäbe.

Ganz am Anfang gibt es übrigens noch eine Anmerkung der Autorin zu diesem Buch, denn sie hatte es ja schon mal 1996 unter ihrem Pseudonym Lucinda Edmonds veröffentlicht. Nachdem ihre anderen Bücher, die sie als Lucinda Riley veröffentlicht hat, so gut aufgenommen wurden hat sich ihr Verleger nämlich nach weiteren Werken von ihr erkundigt und sie hat ihm dann ihre acht ersten Romane zugeschickt, die allesamt nicht mehr erhältlich sind. "Aria" bzw. bei uns "Das italienische Mädchen" wurde dann neu aufgelegt und von Lucinda Riley vorher auch nochmal überarbeitet.

Von mir gibt es:***:

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