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Beckmann, Herbert - Die Nacht von Berlin
Titel: Die Nacht von Berlin
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2011
ISBN-10: 3839212154
ISBN-13: 978-3839212158
Seiten: 326
Einband: Taschenbuch
Preis: 12,90 €
Serie: --
Autorenportrait:
BuchinnenseiteHerbert Beckmann, 1960 geboren, lebt mit seiner Familie in Berlin. Er hat zahlreiche Sachbücher, Hörspiele und Geschichten für Kinder und Erwachsene veröffentlicht. Mit seinem ersten historischen Roman „Die indiskreten Briefe des Giacomo Casanova“ war er 2010 für den Sir-Walter-Scott-Preis nominiert. „Die Nacht von Berlin“ ist sein dritter Roman im Gmeiner-Verlag.
Inhaltsangabe:
KlappentextSeptember 1911. Berlin ist Weltstadt. Rastlos, vergnügungssüchtig, nervös. Selbst bei Nacht eine „Stadt aus Licht“. Doch im Schatten des glitzernden Lichtermeers der Reichshauptstadt gedeiht das Verbrechen auf nie gesehene Weise: An verschiedenen Orten Berlins werden Leichen gefunden - brutal ermordet, grotesk kostümiert, theatralisch ausgestellt. Der blutjunge Ermittler Edmund Engel begreift als Erster, dass hier kein gewöhnlicher Mörder am Werk ist. Und auch der erfahrene Nervenarzt Alfred Muesall erkennt die Handschrift eines modernen Tätertyps. Einen „Künstler“ im Fach Mord, dessen bizarre Spur in das weltberühmte Berliner Metropol-Theater führt ...
Meine Meinung:
Hildegard Langenfeld wird vermisst. Kommissar von Spirow nimmt ziemlich gelangweilt die Aussage der Schwester entgegen. Edmund Engel hingegen sieht seine Aufgabe ernster und fragt die Schwester über den Hintergrund aus. Das bringt ihm allerdings eine Rüge ein, denn schließlich ist er nur der Protokollant und hat sich nicht in die Ermittlungsarbeit einzumischen.
Die Polizisten wechseln regelmäßig den Einsatzort, sodass der junge Edmund Engel als nächstes in die Mordbereitschaft kommt. Während er das Protokoll über die Vermisste schreibt, kommt ein Anruf: In einem Juweliergeschäft gibt es drei Leichen. Bei seiner Ankunft ist Engel erschüttert, dass sich niemand Gedanken über die Spurensuche macht. Viel zu viele Leute befinden und bewegen sich ungehindert im Raum, und die beiden Leichen, die kostümiert im Schaufenster ausgestellt waren, sind von dort ins angrenzende Zimmer verlegt worden. Das hat der Kaiser persönlich angeordnet, um die Leichenwürde vor den Schaulustigen zu schützen.
Als ein weiteres Mordopfer gefunden wird, sieht Engel einen möglichen Zusammenhang – aber von Spirow tut das als unmöglich ab ...
Kommissar von Spirow war mir von Anfang an unsympathisch. Sein arrogantes Auftreten war mir sehr zuwider, auch wenn das für die damalige Zeit normal war. Der junge Engel hingegen war sehr offen und zuvorkommend. Seine Art fand ich außergewöhnlich freundlich im Vergleich zu den anderen Figuren. Da das Buch im Jahr 1911 spielt, ist der Umgangston ziemlich rau.
Den Schreibstil fand ich schwierig, da der Autor immer wieder im Berliner Dialekt schrieb. Bei Aussagen war das in Ordnung, aber nicht bei der Umschreibung. Auch die Worttrennung war für mich mitunter sehr abenteuerlich, sodass ich manches Wort mehrmals lesen musste, um es zu verstehen.
Ich kenne mich in Berlin nicht aus, aber durch die Beschreibung des Autors hatte ich ein klares Bild der Gegend vor meinem geistigen Auge. Ob es allerdings originalgetreu ist, vermag ich nicht zu sagen. Auch die Figuren wurden sehr gut dargestellt, ebenso die Arbeitsweise.
Das Buch ist unterteilt in sechs Bilder und die Zugabe. Jedes Bild erzählt die Geschichte um das Vorfinden der jeweiligen Leichen. Die Verbindung zum Theater bekommt man nach zwei Dritteln mitgeteilt, ebenso wie die Hintergründe einer Blindheit gegenüber den Tatsachen. Die Vorkommnisse wurden am Ende fast lückenlos aufgeklärt.
Fazit:
Der Schreibstil war für mich ungewöhnlich, aber die Story ist interessant.
03.08.2011 - 215
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