André, Martina - Flamme von Jamaika Abschnitt 1

Boah, was sind Edward und William Ko...brocken! Die gehn ja gar nicht! Was Edward da über die "Neger" (ich störe mich immer beim Lesen an der Bezeichnung) sagt, erinnert mich doch sehr an die Judenhetze im zweiten Weltkrieg. Ich glaube, die sind aber wirklich überzeugt von ihrer Meinung.

War ich total klasse finde, sind die Landschaftsbeschreinungen und die Beschreibung der pompösen Kleider usw. Ich bin hellauf begeistert von dem Roman!

habe diesen abschnitt jetzt beendet...

Lena ist nun also verheiratet. Ihre bedenken waren nicht groß genug, um die Hochzeit zu vehindern oder zu verschieben. Noch ist zwar die Hochzeitsnacht nicht geschehen - aber ich glaube nicht, daß sie da drum rum kommt...

Edward wird mir immer verhasster.

Ein zweiter Fluch - diesmal gegen Lena gerichtet. ich bin wahnsinnig neugierig, wie es sich weiter entwickelt...

Der Prolog geht schon sehr toll los. Und dann wird das Haus mit einem Fluch belegt und ich glaube, dieser hat sich auch bewahrheitet.
Da hoffe ich doch mal, dass Lena davon verschont bleibt.

das hoffe ich auch! Und ich rechne auch fest damit - sonst hätte das Buch ja nicht so viele Seiten. Nachdem Lena so gut vorgestellt wurde (und mir sehr ans Herz gewachsen ist), möchte ich nur ungern von ihr Abschied nehmen müssen!

Ob wir wohl auch noch etwas von Jess lesen können??

auch das hoffe ich!

Schon komisch, dass Edward nicht auf dem Landsitz ist. Was hat es mit der Geburt des Kindes einer Sklavin zu tun? Ist ev. Edward der Vater.

das würde zu ihm passen!

Ich bin genau so schockiert über die Sklaenhaltung, wie Lena. Mit ihnen wird ja echt umgegangen, wie mit Tieren.

Edward hält sie ja auch für Tiere...

- selbst erlebt hab ich sowas Gott sei Dank noch nicht - aber man weiß ja nie, was vielleicht in einem vorherigen Leben passiert ist ...

zum Glück! Es wäre schlimm, wenn Du so etwas selbst erlebt hättest!

hab vorhin noch vergessen zu erwähnen: ich finde es toll, daß Lena sich nach der Hochzeit um die Sklaven kümmern möchte. Aber schafft sie das auch? Ich könnte wetten, daß Edward dagegen rebelliert. Wird sie sich durchsetzen können?

Die Verachtung, mit der Edward und sein Vater von den Schwarzen und von Frauen reden, macht mich richtig wütend. Am krassesten fand ich den Ausdruck "Fracht" für Lena. Im Grunde ist sie für ihn nur eine Gebärmaschine. Der Typ ist wirklich abartig.

Sehr cool finde ich dagegen seine Patentante. Ob der Sklave allerdings so unbedingt freiwillig mit ihr das Bett teilt, wage ich zu bezweifeln. Eine Schönheit scheint sie ja nicht gerade zu sein. Wenn diese Verbindung ans Licht käme, wäre vermutlich die Hölle los. Dabei machen es die Männer doch ganz genauso. Wobei die sich mit Gewalt nehmen, worauf sie Lust haben. Bei Elisabeth scheint das nicht der Fall zu sein.

Gibt es diese Blume "Flamme von Jamaika" tatsächlich? Die Blume auf dem Cover sieht für mich wie ein Christstern aus. Aber das ist sie ja wohl nicht, oder? Und gab es diese Sklavenbewegung, die sich nach der Blume benannt hat, auch?

Warst Du eigentlich in Jamaika zu Recherchezwecken, Martina?

Der Titel des Buches hat mich etwas völlig Anderes vermuten lassen. Und das Cover finde ich auch etwas kitschig. Aber ich weiß zum Glück: Wo Martina André draufsteht, ist auch Martina André drin. Ich bin total begeistert von dem Buch.

Liebe Zabou, liebe alle

Das geht ja rasant voran hier - Bin echt erstaunt und
erfreut - ist ja immer ein gutes Zeichen, wenn die
Story die LeserInnen vom Bügeln etc. abhält
Jamaika: Nein - diesmal war ich nicht zur Recherche vor Ort.
Erstens fliege ich nicht gern so weite Strecken und
zweitens ist das Jamaika von heute nicht mehr das von
Damals. Z.b Tierwelt und Vegetation haben sich sehr verändert.
Hab mir dazu extra ein Buch aus der Zeit was Lebensmittel
und Tierwelt betrifft aus der Berliner Humboldt Uni
schicken lassen (Jamaica Food History von B.W. Higman) dazu kommen noch etliche andere Bücher von Prof. B.W. Higman aus Australien. Der Mann hat
lange in Jamaika gelebt und gerade zu der Zeit
(1831) geforscht. Daher hatte ich sehr exakte Zahlen
Über Bevölkerung, Politik, Sklavenanteil im Verhältnis zu
Weißen. Genauste Zahlen zu Geburten, Todesfällen, Krankheiten,
Verteilung der Rebellen unter der Rebellion ( mehr Mulatten als ursprüngliche Afrikaner ) Arbeitslohnberechnung für Sklaven pro Jahr (Wertigkeit in Geld)
Das Edward und sein Vater so intensive Diskussionen führen
können, warum sie auf Sklaven nicht verzichten wollen - Zuckerpreise usw.
habe ich allein Higmans wissenschaftlichen Abhandlungen
zu verdanken. Auch was damals Kühe und Pferde und alles andere
kostete steht bei Higman.
Auch die Recherchen über die Stationierung des Militärs
sind authentisch. Echte Protas sind am Ende mit Sternchen
gekennzeichnet.

Cover: Ja - bin auch nicht 100% glücklich - ich gebe es zu. Aber ihr wisst
wahrscheinlich inzwischen schon, dass man da als Autorin nicht unbedingt immer beim Verlag Gehör findet bzw. manchmal gar nicht erst gehört wird. Ehrlich gesagt, hoffe ich immer, dass die Verlage schon wissen
warum sie was machen - dummerweise sind die Geschmäcker ja auch was das Cover betrifft sehr verschieden und man kann nie genau vorhersagen
ob was begeistert oder nicht. In dem Fall wäre ein etwas mystischeres Cover
(Ohne Liebespärchen) vielleicht besser gewesen ....

Flamme von Jamaika - ja - die gibt's - heißt offiziell "Flame of Jamaica" (bei Google eingeben und auf Bilder klicken) in Zusammenhang mit dem Liebespaar könnte es leicht missverstanden werden - und nein - die genannte Blume hat nichts von einem Weihnachtsstern ... Auf
dem Buch sind die Blätter eines Weihnachtssterns zu finden - sehe ich auch so...

Bis dahin
Liebe Grüße

Martina

Danke für Deine ausführliche Antwort, Martina.

Die "Flame of Jamaica" hat den botanischen Namen Euphorbia punicea. Damit ist sie zumindest mit dem Weihnachtsstern verwandt, denn der heißt auf Latein Euphorbia pulcherrima. Wenn man die Bilder betrachtet, sind die Blätter allerdings eindeutig vom Weihnachtsstern und nicht von der Flamme von Jamaika.

Ich war übrigens mal in Jamaika. Während eines Urlaubs in Kuba bot sich mir die Gelegenheit für 99 US-Dollar ein Wochenende in Jamaika zu verbringen. Bei der Gelegenheit habe ich den besten Pina Colada meines Lebens getrunken. Ansonsten war ich nicht so sehr begeistert von dem Land. Die Menschen sind sehr arm und man wurde ständig angequatscht, ob man keine Drogen oder sonst was kaufen möchte. Das war ziemlich anstrengend. Aber die Landschaft ist sehr schön und wir haben einige interessante Dinge gesehen. Nur alleine kann man sich dort kaum auf Entdeckungstour begeben. Das ist leider zu gefährlich. Kuba hat mir deutlich besser gefallen.