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Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
06 Aug. 2017 06:53 #19
von Netha
Liebe Grüße von Netha
Netha antwortete auf Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
Ich habe gestern Abend auch zu ende gelesen. Tja was soll ich jetzt sagen. Das der Familie Hirschvogel Repressalien bevorstanden, dass haben wir alle vorher gewusst. Ich bin froh das du liebe Heidi diese Grausamkeiten nicht bis ins letzte beschrieben hast. So waren meine Bedenken doch nicht bewahrheitet.
Ja immer dieses Zögern, es könnte ja doch noch besser werden. So richtig glauben konnten es die Damen der Hirschvogels wohl doch nicht was diese Nazis alles so angezettelt haben.
Das mit der Reichsfluchtsteuer hatte ich auch beim Lesen im Hinterkopf, weiß nicht wie oft ich mir sagt, Mädel mach endlich Nägel mit Köpfen, kannst doch das ganze Geld nicht mitnehmen.
Das den Juden nur ein Taschengeld zugestanden wurde, dass war mir neu. Ich saß im Bus und habe nur mit dem Kopf geschüttelt, mit welchem Recht haben die sowas eingeführt. 100 Mark die Woche für eine ganze Familie.... Weiß nun auch nicht wie die Kaufkraft des Geldes damals war, aber ich denke es hat gerade gereicht um nicht zu verhungern.
Auch wenn Rudolf am Ende doch noch geholfen hat, hätte ihn doch gerne mal am Kragen gepackt und durchgeschüttelt, damit sein Hirn mal wieder richtig tickt.
Leopold war für mich irgendwie der Sündenbock, was musste er alles ertragen, für mich fast unerträglich.
Bin nur froh das sie es nach Amerika geschafft haben und dort ein neues Leben aufbauen konnten. Ich denke das es dort dann auch bestimmt eine Jüdische Gemeinde gegeben hat, die ihnen den Einstieg in die USA erleichtert haben.
Danke liebe Heidi das du dazu beigetragen hast, das die Menschen nie vergessen sollen was damals passiert ist. Wir sind jetzt nicht mehr weit davon entfernt, dass sowas ähnliches wieder passieren könnte. Wenn die Menschen nicht mehr wissen wie es weitergehen soll, folgen sie doch immer noch gerne jemanden der ihnen erst nach dem Munde propagiert und wenn er sie dann alle da hat wo er sie hinhaben will, doch nur das tut was in einem kranken Hirn sich so festsetzten kann.
Liebe Heidi, ich bedanke mich bei dir ganz herzlich für diese sehr informative Leserunde. Bei einer weiteren Leserunde bin ich gerne wieder mit dabei. Auch wenn das wieder warten heißt. Thema Wirtschaftswunder finde ich schon mal sehr gut. So nun hoffe ich das ich die richtigen Worte finde um eine Rezi zustande zu bekommen die deinem klasse Buch auch gerecht wird. Mir hat es ausgezeichnet gefallen. Die 5 Sterne hast du jedenfalls schon jetzt von mir.
Ja immer dieses Zögern, es könnte ja doch noch besser werden. So richtig glauben konnten es die Damen der Hirschvogels wohl doch nicht was diese Nazis alles so angezettelt haben.
Das mit der Reichsfluchtsteuer hatte ich auch beim Lesen im Hinterkopf, weiß nicht wie oft ich mir sagt, Mädel mach endlich Nägel mit Köpfen, kannst doch das ganze Geld nicht mitnehmen.
Das den Juden nur ein Taschengeld zugestanden wurde, dass war mir neu. Ich saß im Bus und habe nur mit dem Kopf geschüttelt, mit welchem Recht haben die sowas eingeführt. 100 Mark die Woche für eine ganze Familie.... Weiß nun auch nicht wie die Kaufkraft des Geldes damals war, aber ich denke es hat gerade gereicht um nicht zu verhungern.
Auch wenn Rudolf am Ende doch noch geholfen hat, hätte ihn doch gerne mal am Kragen gepackt und durchgeschüttelt, damit sein Hirn mal wieder richtig tickt.
Leopold war für mich irgendwie der Sündenbock, was musste er alles ertragen, für mich fast unerträglich.
Bin nur froh das sie es nach Amerika geschafft haben und dort ein neues Leben aufbauen konnten. Ich denke das es dort dann auch bestimmt eine Jüdische Gemeinde gegeben hat, die ihnen den Einstieg in die USA erleichtert haben.
Danke liebe Heidi das du dazu beigetragen hast, das die Menschen nie vergessen sollen was damals passiert ist. Wir sind jetzt nicht mehr weit davon entfernt, dass sowas ähnliches wieder passieren könnte. Wenn die Menschen nicht mehr wissen wie es weitergehen soll, folgen sie doch immer noch gerne jemanden der ihnen erst nach dem Munde propagiert und wenn er sie dann alle da hat wo er sie hinhaben will, doch nur das tut was in einem kranken Hirn sich so festsetzten kann.
Liebe Heidi, ich bedanke mich bei dir ganz herzlich für diese sehr informative Leserunde. Bei einer weiteren Leserunde bin ich gerne wieder mit dabei. Auch wenn das wieder warten heißt. Thema Wirtschaftswunder finde ich schon mal sehr gut. So nun hoffe ich das ich die richtigen Worte finde um eine Rezi zustande zu bekommen die deinem klasse Buch auch gerecht wird. Mir hat es ausgezeichnet gefallen. Die 5 Sterne hast du jedenfalls schon jetzt von mir.
Liebe Grüße von Netha
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06 Aug. 2017 13:57 #20
von Heidi
Heidi antwortete auf Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
@Charlie & Nicole: Ich hätte es ja sogar schon fertig... mir dauert es selbst viel zu lang, bis es rauskommt. Aber im Verlag wird natürlich immer abgewogen, wie viele historische Titel pro Monat erscheinen, aus welchen Epochen sie stammen etc. Das ist wohl ein sehr diffiziles Ausbalancieren... So, wie es aussieht, wird es aber wieder vorab ein Prequel geben. Da habe ich schon eine sehr schöne Idee. In den nächsten Wochen wird das wohl genauer festgelegt.
Ich bin schon sehr gespant, was ihr dazu sagen werdet. Es ist wieder eine ganz andere Geschichte. Vera und Arthur haben mich sehr lange begleitet und sind mir auch schon wieder sehr ans Herz gewachsen. Obwohl ich das Manuskript vor 10 Tagen beendet habe, denke ich nach wie vor jeden Tag an sie...
Ich bin schon sehr gespant, was ihr dazu sagen werdet. Es ist wieder eine ganz andere Geschichte. Vera und Arthur haben mich sehr lange begleitet und sind mir auch schon wieder sehr ans Herz gewachsen. Obwohl ich das Manuskript vor 10 Tagen beendet habe, denke ich nach wie vor jeden Tag an sie...
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06 Aug. 2017 14:06 #21
von Heidi
Heidi antwortete auf Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
Danke Dir, liebe Netha, Dein Lob geht mir sehr zu Herzen - wie überhaupt diese ganze Geschichte. Ganz bewusst habe ich nur angedeutet, was geschehen ist. Ich hätte es nicht geschafft, das en détail zu schildern. Es ist so unvorstellbar, was Menschen damals Menschen angetan haben - und leider, wie Du schreibst, liebe Netha, inzwischen wieder für einige durchaus denkbar, das wieder zu tun. Unfassbar!
Gerade lese ich einen Roman über orthodoxe Juden in London in unserer Zeit. Auf jeder Seite wird mir bewusst, was uns in Deutschland da fehlt. Natürlich ist das orthodoxe Judentum schon sehr extrem, aber es gibt ja kaum mehr sichtbares jüdisches Leben bei uns, ganz egal, welcher Ausrichtung. Und hier in München steht immer eine bewaffnete Streife am Jakobsplatz vor dem jüdischen Gemeindezentrum. In die Synagoge kann man nur nach schriftlicher Voranmeldung. Bei meinen Besuchen in Polen (Breslau und Krakau) habe ich es sehr genossen, wie normal es dort ist, in Synagogen zu gehen. Dabei gab und gibt es in Polen ja leider auch immer noch sehr viel Antisemitismus. Aber die deutsche Form war wirklich extrem und hat uns einen Teil unserer Kultur geraubt.
Leopold steht für die vielen männlichen jüdischen Geschäftsleute, die in der Zeit 1933-38 ganz besonders der Willkür ausgesetzt waren. Vorher wusste ich das auch nicht, dass man die Leute mehrfach einfach für einige Tage, zuletzt einige Wochen im KZ Dachau inhaftiert hat. Und dennoch haben sich viele viel zu lange der Illusion hingegeben, es könnte sich doch noch zum Besseren wenden, es würde schon nicht so schlimm werden.
Tun wir alle unser Bestes, dass so etwas nie wieder passiert - nie wieder sollen Menschen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihres Geschlechts wegen drangsaliert werden.
ich danke Dir, liebe Netha, fürs aufmerksame Lesen, das Dich manches Mal einen gehörigen Umweg beim Busfahren gekostet hat. Und ich freue mich sehr, wenn wir auch meinen nächsten Roman wieder gemeinsam lesen und diskutieren!
Gerade lese ich einen Roman über orthodoxe Juden in London in unserer Zeit. Auf jeder Seite wird mir bewusst, was uns in Deutschland da fehlt. Natürlich ist das orthodoxe Judentum schon sehr extrem, aber es gibt ja kaum mehr sichtbares jüdisches Leben bei uns, ganz egal, welcher Ausrichtung. Und hier in München steht immer eine bewaffnete Streife am Jakobsplatz vor dem jüdischen Gemeindezentrum. In die Synagoge kann man nur nach schriftlicher Voranmeldung. Bei meinen Besuchen in Polen (Breslau und Krakau) habe ich es sehr genossen, wie normal es dort ist, in Synagogen zu gehen. Dabei gab und gibt es in Polen ja leider auch immer noch sehr viel Antisemitismus. Aber die deutsche Form war wirklich extrem und hat uns einen Teil unserer Kultur geraubt.
Leopold steht für die vielen männlichen jüdischen Geschäftsleute, die in der Zeit 1933-38 ganz besonders der Willkür ausgesetzt waren. Vorher wusste ich das auch nicht, dass man die Leute mehrfach einfach für einige Tage, zuletzt einige Wochen im KZ Dachau inhaftiert hat. Und dennoch haben sich viele viel zu lange der Illusion hingegeben, es könnte sich doch noch zum Besseren wenden, es würde schon nicht so schlimm werden.
Tun wir alle unser Bestes, dass so etwas nie wieder passiert - nie wieder sollen Menschen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihres Geschlechts wegen drangsaliert werden.
ich danke Dir, liebe Netha, fürs aufmerksame Lesen, das Dich manches Mal einen gehörigen Umweg beim Busfahren gekostet hat. Und ich freue mich sehr, wenn wir auch meinen nächsten Roman wieder gemeinsam lesen und diskutieren!
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07 Aug. 2017 13:05 #22
von Ikopiko
Ikopiko antwortete auf Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
Rudolf hat dann doch noch eine gute Seite von sich gezeigt. Ich mag ihn trotzdem nicht, aber das fand ich sehr anständig von ihm.
Einiges hätte ich mir anders gewünscht, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Und ich glaube, dass z. B. Edna auch in Amerika auf Dauer glücklich sein wird. Es gibt nicht nur eine einzige Art von Glück.
Obwohl man natürlich weiß, was die Nazis damals angestellt haben, ist es immer noch unfassbar. Gestern im Zug machten sich Jugendliche über Gaskammern lustig. Wen man da so reinstecken sollte *hahaha*. Deren Glück, das sie gerade ausstiegen. Es waren einige, die sich aufregten und die sich die Jungs sicherlich vorgeknöpft hätten. Wenn man sowas hört, dann bekommt man Angst ...
Liebe Heidi,
ich danke dir für die ausführliche und nette Begleitung der Leserunde! Dein Werk hat mir viele schöne Lesestunden bereitet.
Einiges hätte ich mir anders gewünscht, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Und ich glaube, dass z. B. Edna auch in Amerika auf Dauer glücklich sein wird. Es gibt nicht nur eine einzige Art von Glück.
Obwohl man natürlich weiß, was die Nazis damals angestellt haben, ist es immer noch unfassbar. Gestern im Zug machten sich Jugendliche über Gaskammern lustig. Wen man da so reinstecken sollte *hahaha*. Deren Glück, das sie gerade ausstiegen. Es waren einige, die sich aufregten und die sich die Jungs sicherlich vorgeknöpft hätten. Wenn man sowas hört, dann bekommt man Angst ...
Liebe Heidi,
ich danke dir für die ausführliche und nette Begleitung der Leserunde! Dein Werk hat mir viele schöne Lesestunden bereitet.
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07 Aug. 2017 13:11 #23
von Heidi
Heidi antwortete auf Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
Auch Dir ein dickes Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren! Freut mich natürlich zu lesen, dass Du viele angenehme Lesestunden damit hattest, trotz des aufreibenden Themas.
Unfassbar, was Du da von Deinem gestrigen Erlebnis erzählst. Man kann es den Jugendlichen nur zugute halten, dass sie offenbar nicht den geringsten Schimmer haben, worum es wirklich ging und geht. Und was es in letzter Konsequenz heißt, bestimmten Gruppen das Lebensrecht abzusprechen. Das kann sich ganz schnell auch gegen die eigene Gruppe richten. Wenn einmal die Grenze überschritten ist, dann gibt es kein Halten mehr. Dann wird alles möglich - und das ist das Allerschlimmste!
Wollen wir hoffen, dass es nie mehr zu so etwas kommt.
Unfassbar, was Du da von Deinem gestrigen Erlebnis erzählst. Man kann es den Jugendlichen nur zugute halten, dass sie offenbar nicht den geringsten Schimmer haben, worum es wirklich ging und geht. Und was es in letzter Konsequenz heißt, bestimmten Gruppen das Lebensrecht abzusprechen. Das kann sich ganz schnell auch gegen die eigene Gruppe richten. Wenn einmal die Grenze überschritten ist, dann gibt es kein Halten mehr. Dann wird alles möglich - und das ist das Allerschlimmste!
Wollen wir hoffen, dass es nie mehr zu so etwas kommt.
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07 Aug. 2017 13:12 #24
von Heidi
Heidi antwortete auf Rehn, Heidi - Das Haus der schönen Dinge Abschnitt 8
Übrigens kann es vielleicht doch sein, dass mein nächster Roman früher erscheint. Drückt mir die Daumen! Denn ich biete ja auch meine Romanspaziergänge an und da ist August als erster Termin wegen der Ferien hier und anschließendem Beginn des Oktoberfestes ab Mite September denkbar ungünstig....
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