Bertram, Gerit - Die Tochter des Medicus Abschnitt 6

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06 Aug. 2015 04:26 #7 von Peter
Wir haben Alisah ganz bewußt immer wieder freundliche Menschen "zur Seite gestellt", denn trotz der Rahmenhandlung aus Vertreibung, Flucht usw. sollte "Die Tochter des Medicus" kein düsteres, bedrückendes Buch werden, sondern auch seine fröhlichen, positiven Szenen haben. In Wirklichkeit ist es doch auch so. Selbst in schweren Zeiten gibt es immer wieder schöne, hoffnungsvolle Momente, sonst wäre das Leben doch manchmal gar nicht auszuhalten.

Liebe Grüße
Peter

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06 Aug. 2015 05:44 #8 von Iris
@Iko: Sehr viele Überlebende haben nie ein Wort über diese schreckliche Zeit gesprochen und ließen sich auch nicht ausquetschen. Lass mich in Ruhe damit, hat mein Opa immer nur gesagt und sich danach für ein paar Stunden in seiner Werkstatt verkrümelt. Und ich kenne viele, bei denen es so war. Und ich spreche von den deutschen Kriegssoldaten. Wie mag es erst bei den Juden gewesen sein? Entweder sie haben sich ein Leben lang aufgelehnt oder haben nie darüber gesprochen.

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13 Aug. 2015 11:49 #9 von Zabou1964
Mit Isaak hat Alisah einen echten Glücksgriff getan. Die Entscheidung, bei ihm in die Lehre zu gehen, war goldrichtig. Und sprechen kann sie auch wieder! Ich hatte mir schon gedacht, dass nur ein neuerlicher Schock sie "heilen" kann.

Auch Christoph gefällt mir mit seiner anpackenden Art. Seinen Satz, dass es nicht nur gebildete Menschen geben kann, sondern auch solche geben muss, die anpacken können, kann ich nur unterstreichen. Ich hoffe, Alisah geht tatsächlich mit ihm nach Frankfurt.

Die Operationen finde ich gut beschrieben. Ihr geht nicht zu sehr ins Detail, beschreibt es aber so, dass ich es mir vorstellen kann. Das ist genau richtig.

Dass die meisten KZ-Insassen nicht über das Erlebte reden wollten, kann ich mir gut vorstellen. Ich bewundere diejenigen, die heute noch vor Schulklassen sprechen und ihre Erlebnisse schildern. Ich habe letztens noch eine Doku gesehen über eine Schulklasse aus Duisburg, die eine Klassenfahrt in ein KZ gemacht hatte. Nach dem Vortrag eines ehemaligen Insassen waren sie sehr beeindruckt.

Auf Seite 368 ist mir eine Unstimmigkeit aufgefallen: Isaak und Alisah kehren von einer längeren Reise zurück, es ist Sommer und Isaak geht ans Regal und holt einen Krug Bier hervor. Bier war doch damals nicht sehr lange haltbar, das müsste doch verdorben gewesen sein nach der langen Abwesenheit, oder?

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13 Aug. 2015 16:57 #10 von Peter

Original von Zabou1964

Auf Seite 368 ist mir eine Unstimmigkeit aufgefallen: Isaak und Alisah kehren von einer längeren Reise zurück, es ist Sommer und Isaak geht ans Regal und holt einen Krug Bier hervor. Bier war doch damals nicht sehr lange haltbar, das müsste doch verdorben gewesen sein nach der langen Abwesenheit, oder?


Ein paar Tage war der Medicus in Frankfurt, wo er Alisah kennengelernt hat und nun mit ihr nach Hause kommt. Stimmt, er nimmt einen Krug Bier aus dem Regal. Das dürfte zumindest ziemlich abgestanden geschmeckt haben. Ich fürchte, du hast recht, Simone. Der Wein, den die beiden am selben Abend im Ochsen trinken, war garantiert besser. :lolo:

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15 Aug. 2015 06:40 #11 von Tuppi
auch dieser Abschnitt ist am Stück gefallen...

Gids Opa war also nicht immer so verbittert. Dass er es nach den Erlebnissen in Dachau geworden ist, ist nachvollziehbar. Schade, dass sich die beiden nicht mehr ausgesöhnt haben...

Alisah verlässt Frankfurt. Eine gute Idee, denn auch wenn sie Erfolge hat, wird sie doch immer wieder zurück gewiesen... dadurch dachte ich, wird Lorenzo nicht mehr auftauchen. Aber ich hab den Mann unterschätzt :-) Nicht nur, dass er dem Theriak abgeschworen hat, er scheint inzwischen ein ehrlicher Mensch zu sein. Es hat zwar gedauert, aber er hat sich eingestanden dass er Alisah nicht vergessen kann und sucht sie - ich hoffe er hat bald Erfolg. Denn Alisha hat sich ihre Liebe zu ihm auch eingestanden. Gibt es für die Beiden doch noch eine gemeinsame Zukunft? Lorenzo weiß ja, wo er suchen muss...

Alisah hat durch den Schreck und die Angst um Isaak ihre Stimme wieder bekommen. Stück für Stück kam sie zurück. Und jetzt hat sie die Möglichkeit ihren Traum zu verwirklichen. Gemeinsam mit dem Bader will sie zurück nach Frankfurt. Eine gute Idee! Hoffentlich kommt Lorenzo noch vorher. Aber wenn nicht, weiß er dann ja, wo sie ist. Ich glaube nicht, dass der Bader ihm gefährlich werden könnte, aber trotzdem soll er sich mal beeilen!

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!

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15 Aug. 2015 06:58 #12 von Tuppi

Das wundert mich sehr, dass Gid seine Großeltern nie nach der Zeit im 2. Weltkrieg gefragt hat. Sobald ich alte genug gewesen wäre davon zu wissen, hätte ich sie gelöchert.

das Verhältnis war ja schon immer "schwierig" und außerdem hatte Gid ja mit dem Tod seiner Eltern zu kämpfen. Und wenn sein Opa so barsch war, hat er vielleicht nich immer mit ihm reden wollen, da es doch immer zum Wortgefecht wird...

Mir fällt gerade so auf, dass es außer den Judenhassern in der Gesamtheit keine richtige "Hassperson" gibt.

es geht ja um das Tagebuch von Alisah. Und sie erzählt eben sehr weise von ihren Erlebnissen. Es gibt zwar immer wieder jemand, der ihr Steine in den Weg legt, aber sie ist nicht die Person für Ärger oder üble Nachrede...

In Wirklichkeit ist es doch auch so. Selbst in schweren Zeiten gibt es immer wieder schöne, hoffnungsvolle Momente, sonst wäre das Leben doch manchmal gar nicht auszuhalten.

stimmt!

Sehr viele Überlebende haben nie ein Wort über diese schreckliche Zeit gesprochen und ließen sich auch nicht ausquetschen.

das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.
Ich weiß auch nur, dass meine Uroma Sudetendeutsche war - meine Oma war damals noch ganz klein und meine Uroma ist leider gestorben, bevor bei mir die Neugier zu dem Thema kam. Meine Oma selber hat keine Erinnerungen. Das einzige, was ich weiß, ist dass es Böhmen war und der Ort Pilsen eine Rolle gespielt hat...

Ich bewundere diejenigen, die heute noch vor Schulklassen sprechen und ihre Erlebnisse schildern.

das ist bestimmt sehr beeindruckend und gehört bewundert!

Viele Grüße Nicole

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