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Vanek, Tereza - Chinesische Impressionen. Die Rebellin von Shanghai (Band 02)
Titel: Die Rebellin von Shanghai
Originaltitel: -
Verlag: Bookspot Verlag
Erschienen: 1. Dezember 2013
ISBN-10: 3937357815
ISBN-13: 978-3937357812
Seiten: 680
Einband: HC
Serie: China Reihe Bd.2
Preis: 17,95 €
Autorenporträt:
Quelle: HP der AutorinIch wurde 1966 in Prag geboren und kam als kleines Kind zusammen mit meinen Eltern nach München.
Als Erstklässlerin wollte ich noch nicht ganz einsehen, warum ich unbedingt lesen lernen musste, und diskutierte deshalb mit meinen Eltern herum. Doch kaum war diese Hürde überwunden, wurde ich zum Bücherwurm.
Zunächst verschlang ich die üblichen Kinder- und Mädchenbücher, doch meine Mutter ermunterte mich, mir auch die Klassiker der Weltliteratur vorzunehmen.
Fasziniert von epischer Breite und tiefgründigen Charakteren begann ich schon bald, mir eigene Geschichten auszudenken. Dabei begeisterte ich mich für vergangene Epochen, fremden Kulturen und Frauen, die gegen Normen verstießen. Als Teenager wagte ich meine ersten Schreibversuche, verfasste Geschichten über Amazonen oder Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht im 19. Jahrhundert.
Gleichzeitig schloss ich die Schule ab und begann ein Studium der Anglistik, Romanistik und Slawistik. Während dieser Zeit verbrachte ich auch ein Jahr in Frankreich. Ich promovierte über das Thema der Darstellung verbrecherischer Frauen im englischen Drama des 17. Jahrhunderts.
Mit einem eindrucksvollen Dr. phil. vor meinem Namen war ich hoch qualifiziert, doch auf dem Arbeitsmarkt nicht unbedingt gefragt. Zunächst trieben Neugier und Abenteuerlust mich wieder ins Ausland. Ich arbeitete in London, dann in dem postkommunistischen Prag als Fremdsprachenlehrerin. Schließlich kehrte ich nach München zurück und begann nach dem richtigen Beruf zu suchen.
So unterrichtete ich weiter Sprachen, übersetzte, war außerdem Call Center Agent und Teamassistentin. Außerdem verkaufte ich im Internet nostalgische Kleidung, meine zweite Leidenschaft neben der Literatur. Doch der Wunsch, Bücher zu schreiben, kristallisierte sich immer klarer heraus. Schließlich überwand ich meine Selbstzweifel und machte mich endlich konsequent an die Arbeit.
Inhaltsangabe:
Quelle: Bookspot VerlagDas neue Jahrhundert scheint Viktorias Adoptivtochter Charlotte zunächst die große Liebe zu bringen. Doch ihre Hoffnungen werden bitter enttäuscht. Desillusioniert und entwurzelt macht sich das eigensinnige Mädchen auf die Suche nach ihrer wahren Herkunft. Bei den rebellischen Boxern, die China aus der Herrschaft der fremden Teufel befreien möchten, findet sie ein neues Zuhause. Als sie jedoch in den Sog des blutigen Boxeraufstandes gerät, beginnt sie an der Ideologie ihrer chinesischen Freunde zu zweifeln.
Etwa zur selben Zeit trifft Elsa Skerpov, die Nichte von Viktorias früherer Zofe Magda, in Shanghai ein. Bereits kurz nach ihrer Ankunft erhält die selbstbewusste Hamburgerin eine gut bezahlte Stelle in der deutschen Gesandtschaft in Peking. Doch dann eskalieren die Animositäten zwischen Chinesen und Ausländern. Es kommt zum Aufstand und zur Belagerung der Gesandtschaften. Elsa wird überfallen und findet sich plötzlich allein in der feindseligen Stadt wieder. Während
Elsas Leben durch eine scheinbar aussichtslose Liebe vollends aus der Bahn gerät, fühlt sich Charlotte von der Brutalität der Kämpfe zunehmend abgestoßen und gerät zwischen die Fronten.
Meine Meinung:
Ich hatte das Vergnügen dieses Buch in einer Leserunde mit Autorenbegleitung zu lesen. Zuvor habe ich noch den ersten Band „Das Geheimnis der Jaderinge“ gelesen. Da mir dieses Buch sehr gut gefiel war meine Erwartung dementsprechend hoch.
Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Der zweite Teil war in meinen Augen noch ein Quäntchen besser als der erste.
Die Geschichte spielt 17 Jahre später als „Das Geheimnis der Jaderinge“. Victoria und ihr Mann Jinzi haben ein chinesisches Mädchen adoptiert und es aufgezogen wie ihr eigen Fleisch und Blut. Nun stand Charlotte an der Schwelle eine Frau zu werden und ihr wurde immer bewusster das sie als Chinesin immer irgendwie im Abseits stehen würde in der Oberen Gesellschaft. Als sie sich in einen englischen Offizier verliebt wird dieses Thema zu einem Trauma für Charlotte. Sie begibt sich ohne das Wissen ihrer Eltern auf den Weg nach Beijing um ihre leibliche Mutter zu suchen.
Damit beginnt ein sehr Spannendes und auch gefährliches Abenteuer. Denn in Beijing brodelte es gewaltig. Der Aufstand der „Boxer“ steht kurz bevor. Als er ausbricht ist fast niemand mehr seines Lebens sicher.
Tereza Vanek verstand er gekonnt mich schon nach wenigen Seiten an ihre Geschichte zu fesseln, die Spannung nahm immer mehr zu, als es zum Ausbruch des Aufstandes kam, nahm sie kein Blatt vor den Mund und beschrieb die katastrophalen Umstände ohne zu beschönigen. Denn es war damals wirklich kein Spaziergang. Die Gedanken und Meinungen der Protagonisten sind sehr plastisch gezeichnet, jede Partei hatte ihre Ansichten und ihrem Glauben, aber zueinanderzufinden und ohne Mord und Totschlag zusammenzuleben, dass war ihnen nicht möglich. Dazu waren die eigenen Ansichten viel zu tief verwurzelt. Viele Unschuldige mussten ihr Leben lassen, viel zu viele Menschen wurden von den Obrigkeiten gezwungen auf das eigene Volk einzuschlagen. Die Befreiung durch die Alliierten kam für Tausende schlichtweg zu spät.
Ich habe schon länger nicht mehr so eine Geschichte gelesen in der ich emotional so tief mit drinsteckte beim lesen, dass mir die Tränen kamen und ich über Fehlentscheidungen der hohen Herrn so entrüstet war das ich es laut äußerte.
Ich werde garantiert weitere Werke von Terza Vanek lesen. Und Geduldig auf den dritten Band warten.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen .
Reihenfolge Bände:
Das Geheimnis der Jaderinge
Die Rebellin von Shanghai
Liebe Grüße von Netha
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Als großer Fan der Autorin habe ich selbstverständlich alle ihre Bücher gelesen. Mich beeindruckt besonders ihre Art, die Handlung, die Figuren und die Orte authentisch zu schildern. Dabei kommt die Spannung nie zu kurz. Auch „Die Rebellin von Shanghai“ hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln können.
Das neueste Werk Tereza Vaneks ist die Fortsetzung von „Das Geheimnis des Jaderinges“, kann aber auch Vorkenntnisse gelesen werden. Die Handlung setzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Shanghai ein. Charlotte, eine junge Chinesin, ist als Adoptivkind von Viktoria und Jinzi Huntingdon aufgewachsen. Sie verliebt sich in einen englischen Soldaten, muss jedoch bald erkennen, dass einer Beziehung zwischen einer Chinesin und einem Europäer von allen Seiten Steine in den Weg gelegt werden. Enttäuscht begibt sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter nach Beijing, wo sie sich gemeinsam mit ihrem Jungendfreund Shao Yu den aufständischen Boxern anschließt.
Kurz vor ihrer Abreise kommt die junge und strebsame Elsa Skerpov ins Haus der Huntingdons. Durch unglückliche Umstände musste sie Hamburg verlassen. Ihr Ziel ist es, sich ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit zu sichern. Auch sie verschlägt es nach Beijing, wo sie im Gesandtschaftsviertel eine Anstellung findet. Doch schon bald sieht sie sich den Angriffen der Aufständischen ausgesetzt. Die Gesandtschaft wird belagert, der Boxeraufstand beginnt.
Die beiden weiblichen Hauptfiguren könnten unterschiedlicher nicht sein. Charlotte ist zu Beginn der Geschichte ein verwöhnter Backfisch, Elsa dagegen eine ernste und ehrgeizige junge Frau. Beide Frauen machen im Laufe der Geschichte erstaunliche Wandlungen durch. Charlotte verlässt ihr sicheres Zuhause und macht ihre Erfahrungen bei den Boxern. Elsa lernt in Beijing die Liebe kennen.
Sehr gut hat mir gefallen, dass die Autorin auch die europäischen Befreier nicht nur heldenhaft geschildert hat. Auch von deren Seite gingen grausame Taten aus, Vergewaltigungen, Hinrichtungen und Plündereien waren an der Tagesordnung. Das macht die Handlung authentisch.
Das Ende der Geschichte lässt mich sehr auf einen dritten Teil hoffen. Alle Handlungsstränge sind zwar abgeschlossen, aber eine Fortsetzung könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Fazit:
Mit „Die Rebellin von Shanghai“ ist Tereza Vanek erneut ein spannender, gefühlvoller und authentischer Roman in einer außergewöhnlichen Kulisse gelungen.
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Die Geschichte Victorias geht weiter; durch die Geschichte ihrer Adoptivtochter Charlotte.
Charlotte lebt zwischen zwei Welten. Als Chinesin wächst sie bei Europäern auf. Dadurch wird sie von beiden Seiten schief angesehen. Als sie sich in einen britischen Offizier verliebt und dieser sie wegen ihrer Herkunft verstößt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie bricht auf, um ihre wahren Wurzeln zu finden. Ihre Reise endet mitten im Krieg.
Unerwartete Hilfe bekommt Charlotte von Elsa. Elsa ist, wie damals Victoria, von Deutschland nach China geflüchtet. Ihre erste Bleibe war bei Victoria, woher sie auch Charlotte kennt. Auch Elsa befindet sich im Krieg in Peking. Aber auf der gegnerischen Seite.
„Die Rebellin von Shanghai“ ist der Nachfolgeroman von „Das Geheimnis der Jaderinge“. Die frühere Protagonistin Victoria spielt nur eine Nebenrolle. Erzählt werden die Geschichten von Charlotte und Elsa.
Tereza Vanek hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Sie schafft es, Spannung und Abenteuer mit Sachwissen und Romantik zu verweben, sodass der Leser das Buch kaum zur Seite legen mag und froh ist, dass es fast 700 Seiten umfasst.
Mir gefallen die im alten China spielenden Romane, in denen zwei Welten aufeinanderprallen, sehr gut. Ich hoffe, Tereza schreibt bereits an einer Fortsetzung.
Fazit:
Auf unterhaltsame Art und Weise wird Interesse an China erweckt.
Bewertung:
Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.
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