Streng, Wildis - Ohrenzeugen

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21 Okt. 2011 08:03 #1 von Ikopiko
Autor: Streng, Wildis
Titel: Ohrenzeugen
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 11. Juli 2011
ISBN-13: 978-3839211915
Seiten: 366
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 11,90 €


Autorenportrait:

Wildis Streng, geboren 1978 in Crailsheim, arbeitet als Lehrerin für Deutsch und Bildende Kunst an einem Gymnasium in Philippsburg. Sie hat Kurzgeschichten in diversen Anthologien veröffentlicht. Mit dem Krimi „Ohrenzeugen“ gibt sie ihr Debüt als Romanautorin.

Quelle: Verlagsseite


Inhaltsangabe:

Der Hohenloher Bauer und passionierte Kleintierzüchter Rudolf Weidner wird nachts vor seinem Hasenstall mit einer Axt erschlagen. Die einzigen Zeugen sind 25 Deutsche Riesenschecken. Bei der Leiche wird eine Taschenuhr entdeckt, in die ein Datum eingraviert ist. Heiko Wüst und Lisa Luft, die ermittelnden Kommissare, hören sich zunächst unter den Hohenloher Kleintierzüchtern um, doch auch die Witwe ist verdächtig. Der Tod ihres Mannes berührt sie kaum, da er nicht nur dem Alkohol zugeneigt war, sondern auch wegen seiner Hasen kaum noch Zeit für die Familie hatte …

Quelle:[URL=http://www.gmeiner-verlag.de/programm/titel/469-Ohrenzeugen.html[/URL]Verlagsseite[/URL]


Meine Meinung:

Kommissarin Lisa Luft und ihr Kollege Heiko Wüst werden zu einem außergewöhnlichen Mord gerufen. Dem Hasenzüchter Rudolf Weidner wurde in seinem Stall eine Axt mitten in das Gesicht geschlagen. Der Täter hinterlässt eine Spur – eine Taschenuhr.
Trotz dieses wertvollen Hinweises verlaufen die Ermittlungen zunächst schleppend. Motive haben viele in dem kleinen Hohenloher Dorf. Jedoch gibt es fast ebenso viele Alibis. Weidner war mit seiner Hasenzucht sehr erfolgreich, dadurch wurden Neider auf den Plan gerufen. Zudem hat die Familie unter Weidner gelitten, da dieser seine Zeit bevorzugt mit seinen Hasen und Stammtischbrüdern verbracht hat und nicht selten betrunken nach Hause kam. In dem kleinen Dorf bleibt die Zahl der möglichen Täter überschaubar, dennoch kommt das Ermittlerduo lange Zeit nicht so richtig voran.
Je länger sich der Fall hinzieht, desto näher kommen sich Lisa und Heiko. Sehr zum Leidwesen ihres Kollegen Simon, der auch ein Auge auf die attraktive Kommissarin geworfen hat.
Spielt die Liebe auch in dem Mordfall eine Rolle? Dass Weidners Tochter eine Beziehung mit einem Ausländer hat, gefiel ihm ganz und gar nicht. Und dann ist da noch ein anonymer Liebesbrief an Weidners Witwe …
Mit „Ohrenzeugen“ hat Wildis Streng ein gelungenes Debüt als Romanautorin geschaffen. Der Roman beinhaltet Spannung, Romantik und einen regionalen Bezug. Viele Dialoge wurden in Hohenloher Dialekt geführt, was für mich als Ostfriesin ungewöhnlich, aber durchaus verständlich war. Die Häufigkeit der Hinweise auf die Region Hohenlohe war jedoch zunehmend störend.
Die sich aufbauende Liebesbeziehung zwischen Lisa und Heiko wurde zunächst humorvoll, dann romantisch beschrieben. Zwei einsame Herzen finden zueinander, auch wenn zwei Nebenbuhlern das nicht gefällt. Die eigentliche Kriminalgeschichte rückte dabei etwas in den Hintergrund.


Fazit:

Lokalkrimi mit geringer Spannung, viel Liebe und Deutschen Riesenschecken.


Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen.

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31 Jan. 2012 20:37 #2 von goat
Meine Meinung:

Wie gewohnt hat der Gmeiner Verlag ein passendes Cover zur Geschichte und sogar zum Titel ausgewählt. Der Titel „Ohrenzeugen“ wird durch das Bild eines Kaninchen in einem Stall untermauert, wobei das Ohr des Kaninchens sehr stark in den Vordergrund rückt.

Der Hohenloher Bauer Rudolf Weidner ist mit Leib und Seele Kleintierzüchter. Seine Riesenschecken gehen ihm über alles und haben ihm schon so manchen Preis eingebracht. Nun aber liegt Rudolf Weidner mit einer Axt erschlagen vor seinem Kaninchenstall und so wie es aussieht, sind die einzigen Ohrenzeugen seine 25 Deutschen Riesenschecken.

Die beiden ermittelnden Kommissare Lisa Luft und Heiko Wüst, die mit dem Fall betraut werden, kommen trotz der bei der Leiche gefundenen Taschenuhr nicht so recht weiter. Wer hatte ein Motiv den Bauern zu ermorden? Oder besser – wer hatte keins? Die Familie des Ermordeten, insbesondere seine Frau zeigt sich nicht sonderlich schockiert über den Mord – zumal Rudolf Weidner dem Alkohol sehr zugesprochen hat und ihm seine Kaninchen stets wichtiger waren als seine eigene Familie.

Auch im Kleintierzüchterverein war Weidner zwar nicht unbedingt unbeliebt, jedoch für seine Vereinskollegen immer ein großer Konkurrent. Wollte vielleicht dort jemand zukünftig die Preise für sich einheimsen?

Für die beiden Kommissare eine kniffelige Angelegenheit. Etwas kniffelig gestaltet sich auch die Zusammenarbeit der beiden, denn dass die beiden Gefühle füreinander hegen, lässt sich nicht leugnen. Aber Heiko Wüst ist nicht der einzige Kollege, der ein Auge auf die hübsche Kommissarin geworfen hat und es entwickelt sich ein richtiger Wettstreit zwischen den beiden. Aber richtig interessant wird es, als Lisas Ex plötzlich auftaucht und Lisa wieder für sich gewinnen möchte …

Wildis Streng kombiniert geschickt den kriminalistischen Teil mit einer spannenden Liebesgeschichte. Beides hält sich so in etwa die Waage, was ich allerdings für einen Krimi nicht ganz so geschickt halte. Allerdings hat die Autorin eine humorvolle Art zu Schreiben und die beiden Seiten der Geschichte werden so nicht langweilig. Negativ hingegen habe ich die Verwendung des Hohenloher Dialekts empfunden. Es ist ok, ein paar Sätze davon zu lesen, um sich ein Bild machen zu können, wie in etwa der Dialekt klingt. Aber in diesem Fall war es etwas zu viel des Guten und hat den Lesefluss empfindlich gestört. Über fehlendes Lokalkolorit kann man sich in diesem Buch nicht beklagen.

Die Figuren sind sehr sympathisch dargestellt und die Dialoge kommen witzig rüber. Was den Mörder angeht, habe ich die ganze Zeit gerätselt, es war mir jedoch nicht möglich, ihn auszumachen – für einen Krimi also genau richtig. Trotzdem war ich nicht sonderlich überrascht über die Auflösung. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dies der Auftakt zu einer Serie mit den Protagonisten sein könnte, habe aber diesbezüglich noch keine Hinweise finden können. Dann wäre ich aber auf jeden Fall auch beim zweiten Band wieder mit dabei. Ich lasse mich mal überraschen und vergebe für „Ohrenzeugen“ vier Sterne und spreche eine Empfehlung aus.

:****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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