Poznanski, Ursula - Saeculum

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14 Nov. 2011 13:58 - 11 März 2024 15:52 #1 von Mandy
Poznanski, Ursula - Saeculum wurde erstellt von Mandy
Autor: Poznanski, Ursula
Titel: Saeculum
Originaltitel: -
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: 2. November 2011
ISBN 13: 978-3785570289
Seiten: 494 Seiten
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Empfohlenes Alter: 14-17 Jahre
Preis: 14,95 Euro

Autorenportrait:

Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Aufgrund des Erfolges ihres ersten Jugendbuchs "Erebos", das in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt und u. a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde, wagte sie den Sprung ins hauptberufliche Autorenleben. Mit ihrer Familie lebt sie im Süden von Wien.

Quelle: Loewe-Verlag

Inhaltsangabe:

Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter ohne Strom, ohne Handy , normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht bei dieser Reise in die Vergangenheit, liegt einzig und allein an Sandra. Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein. Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus dem harmlosen Live-Rollenspiel wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald?

Quelle: Amazon.de

Meine Meinung:

Ich war sehr gespannt auf den Roman, denn die Kurzbeschreibung hat sich wirklich spannend und interessant angehört und nach einigen Lieferschwierigkeiten kam das Buch dann auch endlich bei mir an, so daß ich mich gleich drauf gestürzt habe. Das Cover ist übrigens sehr schlicht gehalten, es gibt einen weißen Hintergrund, wo man einige schwarze Äste ohne Blätter drauf sieht, außerdem ist der gesamte Buchschnitt schwarz und das ganze gibt die Düsterkeit, die auch in der Geschichte wiederhallt, sehr gut wieder.

Bastian ist ein Medizinstudent und ist normalerweise nur am lernen, aber seit er Sandra kennt geht er auch mal aus dem Haus um sich zu amüsieren. So gehen die beiden z.B. auf einen Mittelaltermarkt, wo er Paul und seine Saeculum-Truppe kennenlernt. Diese ist eine Rollenspielgruppe, die sich jedes Jahr zu einer Convention trifft, um das Mittelalter wieder aufleben zu lassen, moderne Sachen sind dabei total verboten und bei der nächsten Con soll auch Bastian mit dabei sein, als Medicus. Zwar ist das alles ziemlich neu für ihn, aber seine Abenteuerlust ist geweckt, außerdem würde er damit etwas machen, was seinem Vater sicher überhaupt nicht gefallen würde und so schließt er sich Paul, Sandra und den anderen an.

Die Gruppe besteht aus vielen unterschiedlichen Charakteren und von manchen ist man im Laufe der Geschichte ziemlich überrascht, wie sie sich entwickeln, denn es gibt da einige, denen ich solche Verhaltensweisen absolut nicht zugetraut hätte, da merkt man wieder mal was subtiles Vorgehen so alles bewirken kann. Allerdings gab es auch Protagonisten, denen ich gleich von Anfang an skeptisch gegenüber war, wie z.B. Paul, Sandra und George. Aber es gab auch sympathische Charaktere wie Bastian, Iris und Steinchen.

Die Geschichte läßt sich wirklich gut lesen und ist so spannend und eindringlich erzählt, das ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die fast 500 Seiten sind durchgehend lesenswert gewesen und man hat sie in einem Rutsch durch. Die Story mit dem Rollenspiel und dem Fluch ist eine wirklich interessante Kulisse. Manches kann man sich zwar im Laufe des Buches auch selbst zusammenreimen, aber wie das alles zusammenhängt ist nicht so leicht zu enträtseln, wie ich finde.

Das Finale im Wald ist dann auch nochmal recht spektakulär, besonders in menschlicher Hinsicht, denn da werden die Karten nochmal ganz neu gemischt. Außerdem weiß man nie so genau wer denn nun hinter alldem steckt, was es mit dem Fluch wirklich auf sich hat und ob am Ende auch alle wieder gesund und munter nach Hause kommen.

Das Buch hat mich wirklich gut unterhalten und war für mich ein echtes Highlight, so daß ich richtig neugierig auf "Erebos" geworden bin, dem ersten Roman der Autorin, ich bin zwar schon öfters drumrum geschlichen, aber nun habe ich es mir tatsächlich gekauft und bin wirklich gespannt, ob es mich auch so fesseln kann wie "Saeculum".

Von mir gibt es:*****:
Letzte Änderung: 11 März 2024 15:52 von Meggie.

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07 Juni 2012 13:20 #2 von Meggie
Meine Meinung:
Bastian, ein eher unscheinbarer Medizinstudent, lässt sich von seiner neuen "Fast"-Freundin Sandra von deren Begeisterung für das Mittelalter anstecken und sagt zu, an einer Mittelalterconvention teilzunehmen. Zusammen mit 14 weiteren Mitgliedern der sog. Saeculum-Truppe macht er sich auf den Weg in einen abgeschiedenen Wald, um dort wie im 14. Jahrhundert zu leben, d. h. kein neumodischer Kram wie Handy, Taschenlampe oder gar Toilette.
Als ein Mitglied der Truppe unverhofft verschwindet, werden die Probleme größer und größer. Es verschwinden weitere Menschen und ein Fluch, der auf dem Wald lastet, scheint der Auslöser dafür zu sein.

Nachdem mich die Autorin mit ihrem Debutroman "Erebos" von ihrem Schreibstil und vor allem ihrer ausgeprägten Fantasie überzeugen konnte, machte ich mich nun an den zweiten von ihr erschienenen Jugendroman.

Schon das Cover bzw. das Buch selbst ist ein echter Hingucker. Auf weißem Untergrund ranken sich blätterlose Äste und in schwarzer Prägeschrift prangt der Titel "Saeculum" darauf. Ein düsterer Eindruck entsteht, der auch mit dem schwarzen Buchschnitt aufrecht gehalten wird.

Und diese düstere Stimmung zieht sich auch fast durch das ganze Buch, denn schon gleich zu Anfang wird man mit dem Fluch vertraut gemacht, der auf dem Waldstück liegt, in dem die Mittelalterconvention stattfindet.

Bastian ist eigentlich der eher schweigsame Typ, der im Laufe des Buches eine sehr interessante Wandlung durchmacht. Er ist sympathisch und eine Person, die ich mir durchaus in meinem Freundeskreis vorstellen könnte. Aber das dachte ich teilweise auch von anderen Charakteren, die sich dann so sehr gewandelt hatten, dass ich richtiggehend erstaunt war, diese von einer anderen Seite kennenzulernen.

Auch in ihrem zweiten Jugendbuch fällt mir der wunderbare Schreibstil von Ursula Poznanski auf. Er zieht einem ab dem ersten Satz in den Bann und man hat Mühe, das Buch aus der Hand zu legen.

Auch die Geschichte ist spannend, birgt Wendungen und Geheimnisse, Rätsel und Lösungen. Insoweit ist eigentlich von fast allem etwas geboten.

Fazit:
Eine Autorin, die es nun in mein Favoritenregal geschafft hat. Normalerweise bin ich kein Krimifan, aber ihr Buch "Fünf" muss ich mir dann vielleicht doch mal zulegen.

:*****:


LG Meggie

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29 Dez. 2015 10:19 #3 von haTikva
Meine Meinung:
Ist die Sage wahr?

Es geht um eine Convention, bei der es um das Mittelalter live geht in Form von einem realen Rollenspiel.
Alles ist altertümlich, die Kleidung ist entsprechend, die Redensart, Medikation, einfach alles! Und gleichzeitig wird auf alles Moderne verzichtet, wie Handy, Antibiotika oder ein Feuerzeug.
So muss der Medizinstudent Sebastian, der im Grunde nur wegen eines Mädchens an der Con mitmacht, auch auf seine Brille verzichten. Sowas ist echt schlimm!
Ich kenne das Gefühl, wenn man alles nur noch schemenhaft sieht…

Die Leute von der Con verstehen sich größtenteils. Nur ein Mädel, die als Hexe zu dieser Zeit bezeichnet wird, ist nicht einverstanden mit dem Ort, an dem die Con stattfinden soll. Es gibt von dieser Gegend eine Sage, welche großes Unheil vorhersagt. Doch trotzdem geht die Hexe mit.
Es fängt alles richtig easy an. Es gibt auf dem Weg zu dem Waldstück keine Probleme und auch der Übergang von der Jetztzeit in die Vergangenheit, geschah komplikationslos. Nur Sebastian trauerte verständlicherweise seiner Brille nach.
Doch ganz langsam mischte sich etwas in die Geschichte, das ich Anfangs nicht beschreiben konnte.
Diese Art, wie die Autorin es schaffte den Roman von einer „normalen“ Con zu einer „mystisch-düsteren“ Veranstaltung zu wandeln, ist atemberaubend.

Für mich ist dieser Thriller das erste Buch von der Autorin, und daher war ich natürlich sehr gespannt, wie ich mit ihrem Schreibstil klarkommen würde.
Ich muss sagen, ihre Art, Dinge, Situationen und Figuren zu beschreiben, ist klasse!
Die Con und das Rollenspiel werden von der Ursula Poznanski richtig lebensecht geschildert. Ich konnte mir auch die einzelnen Figuren gut vorstellen und ich hatte von Beginn an Sympathie für Sebastian.
Die Gegend konnte ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen und die mystisch-düstere Art, die mit der Zeit immer mehr Oberhand bekam, brachte mir immer häufiger eine Gänsehaut ein.
Gekonnt schaffte es die Autorin, dass es mich immer wieder gruselte und ich gespannt an den Seiten „klebte“.

Im Großen und Ganzen fand ich dieses Werk wirklich gut gelungen, trotz des Gruseleffekts, der von mir aus hätte fehlen dürfen
Das Einzigste, was für mich eigentlich nicht zu der mystischen Story passte, war im Grunde das Ende und wie es ablief. Die Auflösung hätte meiner Meinung nach etwas anders gelöst werden können.
Aber nichts destotrotz bekommt dieser Roman vier von fünf Sterne.

:****:

© Tikvas Schmökertruhe 26.7.2015

Gesegnete Grüße Dine

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