Gruen, Sara - Das Affenhaus

Mehr
23 Mai 2011 11:42 #1 von Ikopiko
Autor: Gruen, Sara
Titel: Das Affenhaus
Originaltitel: The Ape House
Verlag: Kindler
Erschienen: 2011
ISBN-13: 9783463406022
Seiten: 408
Einband: Gebundenes Buch
Serie: -
Preis: 19,95 €

Autorenportrait:

Die gebürtige Kanadierin Sara Gruen zog es zunächst aus beruflichen Gründen in die USA. Als sie dort den Job verlor, begann sie zu schreiben. Ihr dritter Roman, "Wasser für die Elefanten", wurde einer der größten Überraschungs-Bestseller des Jahrzehnts. Sara Gruen lebt zusammen mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Pferden, zwei Hunden, vier Katzen und einer Ziege in der Nähe von Chicago.

Quelle: [URL] www.buecher.de/shop/buecher/das-affenhau...il/prod_id/32469571/ [/URL]

Inhaltsangabe:

Isabel Duncan ist Wissenschaftlerin an einem Institut für Menschenaffen. Sie arbeitet mit Bonobos, einer Schimpansenart, die eine große Begabung für Sprache besitzt. Menschen bleiben Isabel oft ein Rätsel. Wohler als unter ihresgleichen fühlt sie sich bei den ihr anvertrauten Affen. Als eines Tages im Institut eine Bombe explodiert, wird Isabel schwer verletzt. Die Affen flüchten in Panik. Eine dramatische Suche beginnt...

Quelle: [URL] www.buecher.de/shop/buecher/das-affenhau...il/prod_id/32469571/ [/URL]

Meine Meinung:

Isabell Duncan erforscht Menschenaffen. Diese überaus klugen Tiere sind zu ihrer Familie geworden. Ein Bombenanschlag auf das Forschungsinstitut tötet Isabel beinahe. Viel schlimmer als ihre eigenen Blessuren ist jedoch ihre Angst um die Affen, die an einen ihr unbekannten Ort gebracht wurden.

Gleich zu Beginn des Buches hat Sara Gruen einen Satz eines Menschenaffen mit einer Zeile aus einem Lied von Britney Spears verglichen, der deutlich macht, dass Affen klüger als gedacht sind oder die Menschheit verblödet. Die Texte ähneln sich zu sehr.

Der neue Roman von Sara Gruen gefällt mir sehr. Wer Tiere liebt, wird sich in die Verzweiflung und Hilflosigkeit von Isabel hineinversetzen können. Mit Hilfe guter Freunde und einer großen Portion Kampfgeist versucht sie, die Affen aus einer Art „Big-Brother-Haus“ zu befreien. Gleichzeitig stellt sie fest, dass ein enger Vertrauter sie jahrelang hintergangen hat, was sie noch enger an ihre „Familie“, die Menschenaffen, bindet.

Parallel zu Isabels Geschichte wird die vom Journalisten John erzählt. John hat berufliche Probleme, zu denen zu allem Überfluss noch eheliche stoßen. Er hat kurz vor dem Bombenanschlag die Menschenaffen kennenlernen dürfen und setzt alles daran sie zu retten und gleichzeitig eine Story daraus zu machen.

Fazit:

Ein super spannender Roman, der insbesondere Tierfreunde begeistern wird. Von diesem Roman könnte ich mir auch gut eine Verfilmung vorstellen

Bewertung:

Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
30 Juli 2011 01:24 #2 von goat
Meine Meinung:

Wissenschaftlerin Isabel Duncan arbeitet an einem Institut für Menschenaffen. Die Bonobos, eine Schimpansenart, sind in der Lage, mit Hilfe der Gebärdensprache mit Menschen zu kommunizieren. Die Tiere sind Isabels Ein und Alles. Sorge bereiten ihr nur einige hartnäckige Tierschützer, die das Institut belagern und gegen die nicht artgerechte Haltung der Bonobos demonstrieren. Bislang verlief aber alles auf friedlicher Ebene. Als jedoch eines Tages eine Bombe im Institut explodiert, bleibt Isabel keine Zeit mehr darüber nachzudenken, wer die Attentäter gewesen sein könnten. Sie wird schwer verletzt und zu allem Übel muss sie auch noch erfahren, dass ihre Bonobos zwar nach der Explosion wieder eingefangen werden konnten, sie allerdings weiterverkauft wurden. Niemand kann Isabel sagen, wer die Affen verkauft hat, noch wohin sie gekommen sind. Tage später sieht sie ihre Bonobos jedoch plötzlich im Fernsehen. Der unbekannte Käufer hat einen Weg gefunden, sie geschickt zu vermarkten – in Form einer Big Brother Show.

Isabel macht sich auf die Suche nach ihren Affen und bekommt dabei unerwartet Hilfe von John Thigpen, einem Journalisten, der die Bonobos kurz vor der Explosion im Institut besucht hat. Ob es den beiden gelingt, die Affen zu finden, werde ich jetzt natürlich nicht verraten.

Die Autorin hat sehr viel Zeit und Mühe in ihre Recherche zu diesem Buch gesteckt. Wie sie selbst im Nachwort schreibt, musste sie nachdem sie von Great Ape Trust eingeladen wurde, einiges an Hausaufgaben erledigen. So hat sie zum Beispiel einen Schnellkurs in Linguistik an der York University in Toronto absolviert. Dies allein war allerdings kein Garant für ein Treffen mit den Affen, weil es, genau wie es dem Reporter John im Roman ergeht, letztlich nur von den Affen abhing, ob diese Sara überhaupt empfangen wollten. Und genau wie Roman brachte auch sie Rucksäcke mit Spielsachen für die Affen mit – als Bestechung sozusagen. Und wie Sara Gruen mit ihrem Buch beweist, war sie erfolgreich. Sie blieb den ganzen Tag bis zum Abend und erfuhr später, dass eine Affendame am nächsten Tag einen Wissenschaftler gefragt hatte, wo Sara ist, wann sie wieder kommt und dass sie Sara ein Nest bauen wolle. Die Autorin selber sagt: „Es ist unmöglich, ein Zwiegespräch mit einem Menschenaffen zu führen oder einem von ihnen aus nächster Nähe in die Augen zu blicken, ohne verändert aus der Begegnung hervorzugehen.“

Ich hätte mir gewünscht, mehr über die Bonobos lesen zu können. Leider nimmt ein großer Teil des Buches die Geschichte der Menschen und nicht die der Affen ein. Und die Idee, die Affen in einer Art Big Brother Show zu präsentieren, fand ich im Wahrsten Sinne des Wortes affig! Das hat der ganzen Geschichte so ein bisschen den nötigen Ernst genommen – zumindest habe ich es so empfunden. Einige Rezensenten schreiben, „Das Affenhaus“ würde als Thriller verkauft werden. Diesen Eindruck hatte ich nun gar nicht. Mit dieser Erwartung bin ich nach Beenden der Leseprobe zu diesem Roman auch gar nicht herangegangen – zumal das Cover des Buches ja auch zeigt, dass es sich hier um einen einfachen Roman und keinen Thriller handelt. Es wäre vielleicht deutlicher geworden, wenn die Autorin den Affen etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte und sich die Jagd nach den Entführern der Bonobos weitaus weniger dramatisch gestaltet hätte.

Trotzdem weiß die Autorin mit ihrem Schreibstil und den liebevollen Beschreibungen der Bonobos zu überzeugen. Die intensive Recherche hat sich gelohnt und macht sich auch in der Geschichte sehr gut bemerkbar. Als Zielgruppe würde ich bei diesem Roman allerdings eher die Frauen angeben, weil es zum einen auch um Beziehungen geht und zum anderen das Thema Schönheits-OPs angesprochen wird. Ich denke, da treten die Männer dann wohl freiwillig zurück.

Ihre Figuren hat Sara Gruen sehr gut beschrieben. Ich mag es, wenn man als Leser viel über die Charaktere erfährt, so dass man sich in sie hineinversetzen kann. Auch die Mischung zwischen den Fakten und der fiktiven Geschichte ist der Autorin sehr gut gelungen.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die schöne Covergestaltung. Hier wurde mit dezenten Farben gearbeitet, was sehr angenehm ist. Der sandfarbene Hintergrund ist eingerahmt von Pflanzen, die an einen Urwald erinnern. In der Mitte des Covers zwischen dem Autorennamen und dem Buchtitel ist ein Bonobo abgebildet. Solche Cover sorgen auf jeden Fall dafür, dass ich Bücher im Laden zur Hand nehme. Gefreut habe ich mich auch über das Lesebändchen, was meiner Meinung nach in jede gebundene Ausgabe gehört, aber leider nicht immer vorhanden ist. „Das Affenhaus“ bekommt von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung.

:****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 1.941 Sekunden
Powered by Kunena Forum