Asher, Jay - Tote Mädchen lügen nicht

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16 Mai 2010 18:57 - 07 März 2024 08:30 #1 von Zabou1964
Autor: Asher, Jay
Titel: Tote Mädchen lügen nicht
Originaltitel: Thirteen reasons why
Übersetzer: Knut Krüger
Verlag: cbt
Erschienen: März 2009
ISBN-10: 3570160203
ISBN-13: 978-3570160206
Seiten: 283
Einband: Hardcover
Empfohlenes Lesealter: ab 13 Jahre
Serie: -
Preis: 14,95 €

Autorenportrait:

Jay Asher bekam die Idee zu dem Buch während einer Audioführung in einem Museum. Er war fasziniert von der Stimme in seinem Ohr, die ihm erklärte, was er sah. „Tote Mädchen lügen nicht“ ist sein erster Roman und wurde weltweit zu einem sensationellen Erfolg. Der Autor lebt in Kalifornien.

Quelle: cbt Verlag

Inhaltsangabe:

Die Stimme der Toten, ein Ruf nach Leben
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...

Ein Roman, der unter die Haut geht.

Quelle: cbt Verlag

Meine Meinung:

Hannah Baker hat sich das Leben genommen. Sie war ein Teenager, der ganz normal zur Schule ging in einer amerikanischen Stadt. Bevor sie die Tabletten schluckte, hat sie sieben Kassetten besprochen, die sie an dreizehn Menschen adressiert. Jeder, der ihr Leben zu dem gemacht hat, was es sie nicht mehr aushalten ließ, bekommt die Kassetten zu hören. Vom ersten werden sie an den zweiten geschickt und immer weiter, bis sie bei Clay Jensen landen. Clay läuft durch die Nacht, verfolgt gebannt Hannahs Erzählungen und erfährt so, warum sie das Leben nicht mehr ertragen konnte. Ein Zusammentreffen dummer Zufälle, verpasster Gelegenheiten, übler Gerüchte und jugendlichen Leichtsinns. Auch Clay ist ein Teil dieser dreizehn Gründe, die zusammen der Anlass für Hannahs Selbstmord waren.
Mich hat schon lange kein Buch mehr so ergriffen wie dieses. Die Idee, ein Mädchen, das Selbstmord beging, ihre Gründe dafür ihren Mitmenschen zu offenbaren, fand ich großartig. Die Ausführung, dies auf Kassetten zu sprechen, die von einen an den nächsten weitergeschickt werden, ist originell. Nur diese dreizehn Menschen wissen am Ende, was zu Hannahs Tod geführt hat. Unter Umständen haben sie ihre Rolle in der Geschichte vorher nicht gekannt, waren sich keiner Schuld bewusst, aber jeder hatte Anteil an Hannahs Gemütszustand. Jeder hat sich schuldig gemacht, niemand hat geholfen.
Das Buch ist unterteilt in dreizehn Kapitel, die jeweils mit der Bezeichnung der Kassette und der Seite, die abgespielt wird, überschrieben sind. Hannahs gesprochene Worte, denen Clay mit einem Walkman zuhört, sind kursiv gedruckt. Clays Gedanken und die Handlungen in der Gegenwart sind normal gedruckt. Zuerst waren die ständigen Sprünge ein wenig verwirrend für mich, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.
Jay Asher ist mit seinem Debutroman ein eindrucksvolles Jugendbuch gelungen, das ich auch als Erwachsene mit großer Spannung gelesen habe und das mich äußerst nachdenklich zurücklässt. Wie oft habe ich selbst schon gedankenlos Dinge gesagt oder getan, die für mich ohne Bedeutung waren, mein Gegenüber aber vielleicht tief getroffen haben? Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, besonders Jugendlichen.

Fazit:
Ein beklemmendes Werk, das zum Nachdenken anregt.

:*****:

Offizielle (englischsprachige) Website zum Buch
Letzte Änderung: 07 März 2024 08:30 von Meggie.

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10 Juni 2012 09:10 #2 von Meggie
Meine Meinung:
Clay bekommt kurz nach dem Selbstmord einer Schulkameradin ein Päckchen mit 7 Kassetten zugeschickt. Als er die erste Kassette einlegt, hört er die Stimme der verstorbenen Hannah Baker. Clay ist geschockt, als Hannah erzählt, dass es 13 Gründe für ihren Selbstmord gibt. Und Clay ist einer davon.

Ich habe über das Buch schon einige Rezensionen gelesen und bin deshalb mit sehr gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen. Nicht etwa, weil ich dachte, dass die Geschichte mir nicht gefallen könnte, sondern eher, welche Gefühle sie bei mir auslöst.

Und diese Gefühle reichen von Bewunderung bis hin zu Beklemmung. Denn das Buch ist nichts für schwache Nerven. Es ist nicht blutrünstig, beängstigend oder grausam geschrieben. Man kann es gar nicht so genau beschreiben.

Zuerst möchte ich auf den Aufbau des Buches hinweisen. Clay's Part ist in normaler Schrift geschrieben, während die gesprochenen Szenen von Hannah in kursiver Schrift abgedruckt sind. So weiß man immer genau, wer gerade was sagt bzw. denkt.

Man weiß, dass Kinder grausam sein können. Mit Worten und Gesten können sie einem sehr schnell den Boden unter den Füßen wegziehen und man fühlt sich leer und einsam. Und genau dies passiert Hannah. Jedoch auch durch unbedachte Äußerungen und Handlungen.

Hannah schien ein fröhliches Mädchen gewesen zu sein, doch im Laufe der Jahre wurde sie depressiv, unter anderem ausgelöst durch ihre Schulkameraden und manch falschem Freund.

Das Buch ist ein Aufruf, dass man sehr darauf achten muss, wie sich das Kind bzw. der Jugendliche verhält. Ob Anzeichen vorhanden sind, die andeuten, dass es der Person schlecht geht.

Fazit:
Mich hat während des Lesens immer ein beklemmendes Gefühl begleitet.

:*****:


LG Meggie

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19 Feb. 2013 10:58 #3 von Mandy
Meine Meinung:

Hannah Baker hat sich das Leben genommen und hat damit gerade bei Clay eine Lücke hinterlassen, da er sie sehr gern gehabt hat. Als er allerdings eines Tages nach Hause kommt und ein Päckchen, ohne Absender, vorfindet, in dem dreizehn Kassetten sind, die von Hannah besprochen worden sind und auf denen sie die Gründe für ihren Selbstmord darlegt und wer alles Schuld daran hat ist Clay geschockt. Denn Hannah hat veranlaßt, das nur diejenigen die Kassetten bekommen, die für ihren Zusammenbruch verantwortlich sind, aber was hat Clay getan, das er auch erwähnt wird?! Er fängt also an die Kassetten zu hören und was Hannah dort alles erzählt läßt ihn über vieles anders denken und auch einige seiner Mitmenschen sieht er ab sofort in einem ganz anderen Licht.

Ich finde es ziemlich schwer über dieses Buch eine Rezension zu verfassen, denn auch wenn das jetzt vielleicht herzlos klingt, viele Beweggründe, die Hannah dazu gebracht haben ihr Leben zu beenden konnte ich persönlich nämlich nicht nachvollziehen. Allerdings ist jede Person anders und Hannah scheint generell sehr labil gewesen zu sein und vor allem hat sie wohl auch schon früher Bekanntschaft mit Vorurteilen gemacht und sich dann zurückgezogen. Als sie dann auf die neue Schule kam wollte sie einen Neuanfang starten, aber irgendwie ist dann alles den Bach runtergegangen für sie. Dabei macht sie manchmal echt einen toughen Eindruck und ich hätte mir gewünscht, das sie das was sie auf den Kassetten gesagt auch teilweise mal den Leuten direkt gesagt hätte, denn eventuell hätte das auch einiges geändert.

Außerdem hat auch sie selbst Schuld auf sich geladen und das nicht mal wenig, wie ich finde, aber da sie da schon irgendwie in einer Blase gefangen war hat sie es zwar wahrgenommen, aber nicht wirklich gehandelt und das fand ich schon schade, denn ich könnte mir gut vorstellen, das Hannah eine Person mit ihrer Geschichte ziemlich getroffen hat und diese sich nun genauso fühlt wie Hannah. Das alles ist ein ziemlicher Teufelskreis und macht einem schon Angst, wenn man darüber nachdenkt. Die kleinsten Sachen können eine Lawine auslösen und wenn jemand dann niemanden hat der einen auffängt wird es schwer. Hannah hat sich zu Anfang den falschen Personen anvertraut und der Person, der sie wahrscheinlich bedingungslos hätte vertrauen können, hat sie von sich gestoßen, weil sie einfach zu viele schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aber genauso gut könnte man jetzt sagen, das dieser Mensch sich vielleicht nicht genug bemüht hat.

Das Buch ist auf jeden Fall keine leichte Kost, vor allem, weil einige Charaktere wirklich mehr als unsympathisch sind und mich mit ihrem Verhalten einfach nur entsetzt haben. Und auch wenn ich Hannah nicht immer verstehen konnte und auch Clay mich nicht wirklich für sich eingenommen hat, so finde ich das die Geschichte eine wichtige Botschaft enthält. Eventuell wäre das Buch gut als Schullektüre geeignet, damit vielleicht wenigstens ein paar sich mal mehr Gedanken um das machen was sie vielleicht mit ihren Sprüchen und ihrem Handeln anrichten könnten. Was Hannahs Selbstmord angeht habe ich übrigens noch eine andere Theorie und an der halte ich auch fest, weil es einige Anzeichen gab, die in diese Richtung geführt haben und vielleicht hat das der Autor auch so beabsichtigt, damit es nicht ganz so hoffnungslos wirkt.

Von mir gibt es:****:

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