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Böckli, Birgit - Friesensturm
Titel: Friesensturm
Originaltitel: -
Verlag: Knaur
Erschienen: 1. März 2012
ISBN-13: 978-3426510223
Seiten: 256
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 8,99 €
Autorenportrait:
Quelle: VerlagsseiteBirgit Böckli, geboren 1972 in Mönchengladbach, hatte schon immer den Traum, Schriftstellerin zu werden und begann bereits in jungen Jahren damit, erste Geschichten zu Papier zu bringen. Die Autorin veröffentlichte bislang mehrere Kurzgeschichten. „Friesensturm" ist ihr erster Roman. Die gelernte Wirtschaftskorrespondentin lebt mit ihrer Familie in einer Kleinstadt in Baden Württemberg.
Inhaltsangabe:
Quelle: VerlagsseiteAuf Spiekeroog treibt ein Mörder sein Unwesen. Die Insulaner schließen von vornherein aus, dass der Täter einer von ihnen ist. Diese eingeschworene Haltung der Friesen erschwert die Ermittlungen der beiden Hauptstadtkommissare Thomas Berg und Freda Althuis erheblich. Und der Sturm, der sich vor der Insel zusammenbraut, wird bald alle Spuren verwischen ...
Meine Meinung:
„Ich sorge hier schon seit über zwanzig Jahren für Ruhe und Ordnung, und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man Sie überhaupt hergeschickt hat. Nun gut, jetzt sind sie eben da. Wir werden schon irgendwie klarkommen.“
Mit diesen demotivierenden Worten wird Kommissar Thomas Berg in seiner neuen Wirkungsstätte auf der Nordseeinsel Spiekeroog begrüßt. Er fühlt sich schuldig an dem Tod seiner Schwester und hofft, auf Spiekeroog besser mit der Situation umgehen zu können. Er wird jedoch nicht freudestrahlend von seinem Kollegen aufgenommen und kommt sich zunächst recht überflüssig vor.
Jedoch bereits in der folgenden Woche passiert der erste Mord. Ein „Zugezogener“ wurde erschossen. Vom Festland wird Unterstützung zur Aufklärung des Mordes angefordert. Die resolute Kommissarin Freda Althuis reist mit ihrem Team an und übernimmt schnell die Ermittlungen. Sie erkennt das Potential in Thomas und gemeinsam machen sie sich an die Arbeit. Der alteingesessene Inselpolizist zieht sich schmollend zurück.
Bei dem einen Mord bleibt es nicht. Bereits kurze Zeit später wird ein im Dorf als Trinker bekannter Mann tot aufgefunden.
Die Ermittlungen kommen nur schleppend voran. Die Insulaner sind sich einig, dass der Mörder keiner der ihren ist und sind verschlossen wie Austern. Ohne die Unterstützung von Erik Johanssen wäre ihnen kaum eine Aussage zu entlocken. Aber auf Johanssen, einen alteingesessenen Insulaner, lassen sie nichts kommen. In Teamarbeit schaffen sie es doch noch, den Täter zu überlisten.
Als Ostfriesin und Liebhaberin der Ostfriesischen Inseln habe ich mich sehr auf diesen Krimi gefreut, zumal Spiekeroog einen besonderen Inselcharakter hat. Gerade da es sich um Spiekeroog handelt, habe ich mit deutlich mehr Inselbeschreibungen gerechnet. Auf die Besonderheit der Natur wird jedoch kaum eingegangen. Darüber hinaus hat mich etwas befremdet, dass so häufig Kaffee statt Tee getrunken wird und dass die Namen der Insulaner nicht typisch friesisch lauten.
Als ich mich damit abgefunden hatte, dass es sich um einen sachlichen Krimi und keinen „Inselroman“ handelt, konnte ich mich doch mit dem Buch anfreunden. Die Geschichte ist in sich strukturiert und nachvollziehbar. Jedoch sind die Figuren ein wenig lieblos gezeichnet.
Ich hätte gern mehr über die Protagonisten erfahren. Was sie denken, was sie fühlen, was das Inselleben für sie ausmacht. Das kam mir alles etwas zu kurz.
Fazit:
Eine gelungene Kriminalgeschichte, die jedoch nicht unbedingt auf einer Insel, sondern an jedem anderen Ort hätte spielen können.
Bewertung:
Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen.
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