Rehn, Heidi: die Tochter des Zauberers

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12 Nov. 2020 11:42 - 03 Jan. 2024 18:25 #1 von Tuppi
Autor: Heidi Rehn
Titel: Die Tochter des Zauberers – Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
Verlag: Aufbau Verlag
Erschienen: 2020
ISBN-10: 3746635810
ISBN-13: 978-3746635811
Seiten: 447
Einband: Taschenbuch
Preis: 12,99 €
Serie: -


Autorenporträt:

Heidi Rehn, geboren 1966, studierte Germanistik und Geschichte in München. Seit vielen Jahren schreibt sie hauptberuflich. In München bietet sie literarische Spaziergänge „Auf den Spuren von …“ zu den Themen ihrer Romane an, bei denen das fiktive Geschehen eindrucksvoll mit der Historie verbunden wird.
Mehr zur Autorin unter [url] www.heidi-rehn.de [/url]

Buchinnenseite

Inhaltsangabe:

New York, 1936: Erika hofft darauf, mit ihrem politischen Kabarett die Amerikaner für den Kampf gegen Hitler zu gewinnen. Dann lernt sie im Kreis der europäischen Exil-Künstler einen Mann kennen, der ihr mehr bedeutet, als sie jemals für möglich gehalten hätte – den Arzt und Lyriker Martin Gumpert, der fasziniert ist von ihrer Stärke und Unabhängigkeit. Bald muss sie sich entscheiden: Ergreift sie die Chance, sich als Kämpferin für Frieden und Freiheit zu etablieren, oder setzt sie ihr persönliches Glück an erste Stelle?
Die bislang unbekannte Liebesgeschichte einer großen Frau, die sich in einer düsteren Epoche behaupten muss

Klappentext


Meine Meinung:
Erika Mann, die Tochter des Nobelpreisträgers Thomas Mann, entflieht mit ihrem Bruder Klaus dem Nazi-Regime in Deutschland und versucht im fernen Amerika Fuß zu fassen und dort auf die brenzlige Lage in Europa aufmerksam zu machen.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ich wurde zwar nicht gleich warm mit Erika, aber ich habe ihren Mut und ihre Tatkraft bewundert. Die Geschwister stehen im Schatten ihres erfolgreichen Vaters, womit Klaus sichtlich Probleme hatte. Erika hat sich damit gut arrangiert und konnte ihre Vorteile daraus nutzen. Sie hat es geschafft, ihre Theatertruppe aus Deutschland nachzuholen und möchte mithilfe der Stücke auf die politische Gefahr durch Hitler hinweisen. Privat gerät ihr Leben etwas aus den Fugen, denn sie fühlt sich gleichzeitig zu mehreren Personen hingezogen.

Heidi Rehn hat es auch mit diesem Buch wieder geschafft, mich zu begeistern. Die Autorin steht für Lesegenuss und interessanten Geschichtsunterricht.

Das Ende hat mich nachdenklich zurück gelassen. Ich bemitleide und bewundere Erika Mann gleichzeitig…


Fazit:
Eine starke Frau mit großem Pflichtgefühl
:****:


09.11.2020 - 699

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 03 Jan. 2024 18:25 von Tuppi.

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14 Nov. 2020 11:05 #2 von charlie
Meine Meinung:

Erika steht im Schatten ihres übergrossen Vaters, Thomas Mann des Nobelpreisträgers. Sie und ihr Bruder Klaus haben Hitlers Machenschaften durchschaut, und fliehen nach Amerika. Dort versucht Erika mit ihrer Theatergruppe Pfeffermühle die Amerikaner aufzurütteln was in Europa im Moment abgeht. Doch die Amerikaner interessiert Europa nicht. Erika ist eine Lebe Frau und steht mit der Zeit zwischen Stühlen und Bänken, soll sie ihre Beziehung mit Terese weiterführen, aber diese fühlt sich in Amerika nicht wohl. Maurice könnte ihr ein sorgenfreies Leben bieten, er ist schwerreich und bei einer Heirat könnte sie die amerikanische Staatsbürgerschaft bekommen oder aber Martin, der Arzt der wie ein Seelenverwandter für sie ist.

Die Geschichte der Familie Mann war für mich Neuland. Erika war für ihre Zeit eine starke Frau, die aber dem immensen Druck fast nicht ausgehalten hat. Klaus hatte grosse Mühe im Schatten seines Vaters zu stehen und sein Leben überhaupt nicht im Griff, manchmal ist er mir wie ein kleines Kind vorgekommen. Miro die Freundin der Familie hätte ich teilweise erwürgen können. Dieses Werk hat mich teilweise in eine Achterbahn der Gefühle gebracht. Denke werde in dieser Geschichte noch ein paar Sachen nachlesen. Zwischen Erika und mit ist eine Hassliebe entstanden, ihr handeln konnte ich teilweise nicht nachvollziehen aber es liegen über 80 Jahre dazwischen ihr und mir.

Fazit: Ein Buch das mir die Geschichte der Familie Mann nähergebracht hat.

Ich vergebe: vier von fünf Sternen: :****:

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06 Dez. 2020 18:41 #3 von Zabou1964
Meine Meinung:

Heidi Rehn gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich habe nahezu jedes Buch von ihr gelesen. In ihrem neusten Werk beschreibt sie einen kleinen Teil der Geschichte Erika Manns, nämlich ihre ersten Monate im amerikanischen Exil. Der Roman ist im Aufbau Verlag in der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ erschienen.

Erika und ihr Bruder Klaus Mann treffen 1936 in ihrem amerikanischen Exil ein. Sie beziehen in New York Zimmer im berühmten Bedford Hotel, wo viele Künstler logieren, die aus Deutschland ausgewandert sind, weil sie dem Nationalsozialismus entfliehen mussten. Unter ihnen ist auch der Mediziner und Autor Martin Gumpert, der Erika vom ersten Augenblick an fasziniert.

Erika will die amerikanische Bevölkerung wachrütteln, ihr vermitteln, dass von Hitler eine große Gefahr ausgeht, auch für das ferne Amerika. Dies versucht sie, indem sie das Kabarett „Pfeffermühle“ in New York etablieren will. Leider scheitert dieser Versuch jedoch kläglich. Zu unterschiedlich sind die Erwartungen in ein Showprogramm in USA und Deutschland. Als sich die Truppe auflöst, findet Erika auf andere Art und Weise Gehör. Ihr Bruder Klaus, der labil und drogensüchtig ist, schreibt derweil an seinem Roman „Mephisto“. Er hat, anders als seine Schwester, große Probleme damit, immer nur als Kind des berühmten Thomas Mann wahrgenommen zu werden.

Heidi Rehn ist es in diesem Roman gelungen, einen kleinen Teil der Geschichte Erika Manns unterhaltsam zu beschreiben. Wie im Anhang zu lesen ist, hat sie dafür sehr genau recherchiert. Das merkt man dem Buch auch an. Sie beschreibt Erikas Zerrissenheit zwischen ihrer Geliebten Therese Giehse, dem reichen Maurice Wertheim und dem eher stillen Martin Gumpert sehr gefühlvoll. Dazu kommen ihre Bemühungen, bei den Amerikanern Gehör für ihr Anliegen zu finden, die schließlich bei einer Rede im Madison Square Garden endlich Früchte tragen und ihr Tourneen als politische Rednerin einbringen. Ich habe auf sehr unterhaltsame Art und Weise viel über „die Tochter des Zauberers“ gelernt, was ich bislang noch nicht wusste.

Fazit:

Dieser Roman ist ein Lesegenuss für Menschen, die etwas über die Familie Mann oder das Leben von Künstlern im amerikanischen Exil erfahren möchten.

:*****:

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12 Dez. 2020 13:45 #4 von Netha
Meine Meinung

In diesem Werk durfte ich die älteste Tochter von Thomas Mann näher kennen lernen. Sie geht mit ihrem Bruder Klaus nach New York. Dort möchte sie ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ neu auf die Beine bringen und die Amerikanische Bevölkerung sensibilisieren gegen die Machenschaften von Adolf Hitler. Durch den Bekanntheitsgrad ihres berühmten Vaters kann sie schnell in die gehobene Gesellschaft von New York einsteigen und versucht Sponsoren zu finden. Schon bald liegen ihr die Männer zu Füßen, die ihre Stärke und Unabhängigkeit sowie ihre Schönheit teilweise mit Gold aufwiegen möchten. Teilweise ist es wirklich schon ein bisschen zu viel, was Erika Mann zu tun hat, doch von ihr hängt es ab, ob das Ensemble der Pfeffermühle in die USA einreisen darf, nur wenn sie erfolgreich ist können ihre Freunde Deutschland verlassen.

Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, so konnte ich noch etwas lernen über Thomas Mann und seiner nicht gerade kleinen Familie. Ebenso habe ich Lust bekommen, mir Lektüre von Thomas Mann mal wieder zu Gemüte zu führen, es gibt noch so einiges , was ich von ihm noch nicht gelesen habe.
Dieses Werk brachte mir auch nahe, wie die Amerikaner die Bedrohung aus Europa gesehen haben. Die waren nicht gerade engagiert und es war ja alles so weit weg und ging sie nicht wirklich was an.
Ich kann meine Begeisterung nicht so recht in Worte fassen, aber dieses Buch war für mich etwas ganz besonderes.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen :*****:

Liebe Grüße von Netha

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