Altaras, Adriana - Besser allein als in schlechter Gesellschaft: Meine eigensinnige Tante

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29 März 2023 14:16 #1 von Zabou1964
Autor: Altaras, Adriana
Titel: Besser allein als in schlechter Gesellschaft: Meine eigensinnige Tante
Originaltitel: ---
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erschienen: 9. März 2023
ISBN-13: 978-3462004243
Seiten: 240
Einband: HC
Serie: ---
Preis: EUR 24,--


Autorenporträt:

Adriana Altaras wurde 1960 in Zagreb geboren, lebte ab 1964 in Italien, später in Deutschland. Sie studierte Schauspiel in Berlin und New York, spielte in Film- und Fernsehproduktionen und inszeniert seit den Neunzigerjahren an Schauspiel- und Opernhäusern. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Bundesfilmpreis, den Theaterpreis des Landes Nordrhein-Westfalen und den Silbernen Bären für schauspielerische Leistungen. 2012 erschien ihr Bestseller »Titos Brille«. 2014 folgte »Doitscha Eine jüdische Mutter packt aus«, 2017 »Das Meer und ich waren im besten Alter«. Adriana Altaras lebt mit ihrer Familie in Berlin.


Quelle: KiWi Verlag

Inhaltsangabe:

Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen.
Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Als Jugendliche in den Sommerferien, mit ihrer gesamten Abiklasse und mit all ihren Liebhabern, die Tantchens aristokratischem Blick standhalten müssen. Und auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht.
Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Adrianas Tante ist im Pflegeheim, wegen der Pandemie darf sie keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Und lassen dabei Jeles Jahrhundertleben Revue passieren. Die Kindheits- und Jugendjahre in Zagreb, die Rettung durch Giorgio, der die Tante nach Mantua brachte und den sie nur aus Dankbarkeit heiratete. Die Liebe zu Fritz Epstein, der rechtzeitig nach Australien floh. Den Umgang mit dem Altwerden und der eigenen Geschichte inmitten des Weltgeschehens.
Adriana Altaras entwirft ein zartes, bewegendes und zugleich irre komisches Porträt einer wunderbar kapriziösen Frau. Ein tröstliches, ein inniges Buch, das erzählt, wie man das Leben annehmen und wie man es loslassen kann.


Quelle: KiWi Verlag

Meine Meinung:

Ich mag Adriana Altaras sowohl als Schauspielerin als auch als Schriftstellerin sehr gerne. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich die Möglichkeit bekam, ihr neustes Werk über Netgalley vorab lesen zu dürfen. In diesem Buch erzählt sie über ihre Tante Jele, bei der sie einen Teil ihrer Kindheit verbrachte, auf eine sehr erfrischende und bewegende Art und Weise. Das Buch ist eine Liebeserklärung an diese stolze und intelligente Frau.

Meine Tante sitzt fest. Das ist der erste Satz dieses Buches. Die Tante der Autorin ist 99 Jahre alt und lebt, seit einem Oberschenkelhalsbruch nach einem Sturz, unfreiwillig in einem Pflegeheim in Mantua, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens wohnte. Jeles hundertster Geburtstag steht kurz bevor. Doch sie darf keinen Besuch empfangen. Wegen der Coronapandemie ist sie streng abgeschottet von der Außenwelt. Adriana darf nicht nach Italien reisen. Aber die beiden Frauen, die so eng miteinander verbunden sind, telefonieren täglich.

Das bewegte Leben der betagten Dame wird abwechselnd aus Adrianas und Jeles Perspektive erzählt. Tante Jele war als junge Frau in einem kroatischen Konzentrationslager, aus dem ihr späterer Ehemann sie befreite. Den hat sie nie geliebt und nur aus Dankbarkeit geheiratet. Mit ihm hat sie in Mantua gelebt, unter einem Dach mit seiner Mutter und seiner Tante, die sie beide bis zu deren Tod gepflegt hat. Als Adriana vier Jahre alt war, mussten ihre Eltern aus Jugoslawien fliehen. Adriana kam zu ihrer Tante Jele. Die Zeit mit dieser außergewöhnlichen Frau hat sie sehr geprägt.

Dieses Buch hat mich tief bewegt, zum Lachen und zum Weinen gebracht. Es ist eine Liebeserklärung an eine außergewöhnliche Frau. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

Fazit:

Ein bewegtes Leben!

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