Schädlich, Susanne - Herr Hübner und die sibirische Nachtigall

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29 Okt. 2015 09:16 #1 von Ikopiko
Autor: Schädlich, Susanne
Titel: Herr Hübner und die sibirische Nachtigall
Originaltitel: -
Verlag: Droemer
Erschienen: 1. September 2014
ISBN-13: 978-3426199756
Seiten: 240
Einband: Gebundenes Buch
Serie: -
Preis: 19,99 €

Autorenporträt:

Susanne Schädlich, geboren 1965 in Jena, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie lebte elf Jahre in den USA; 1999 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie mit ihrer Familie heute lebt.

Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe:

Dresden 1948. Ein Gefängnis der Sowjetischen Militäradministration, ein Mann und eine Frau. Ihre Sprache - ein Klopfzeichen durch die Zellenwand: Dietrich Hübner, 21 Jahre alt, seit Kriegsende Mitglied der Liberaldemokratischen Partei, und Mara Jakisch, 43 Jahre alt, Operettensängerin und Filmschauspielerin. Er hat sich geschworen, für Demokratie und Freiheit zu kämpfen. Ein gefährliches Engagement. Längst hat sich die SED mit Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht formiert und verfolgt ihre politischen Gegner. Mara Jakischs Leben sind der Gesang und die Schauspielerei. Es zieht sie wieder auf die Bretter der großen Bühnen.
Dann die Anschuldigungen: Spionage für die westlichen Besatzungsmächte. Beide werden zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. Dietrich Hübner kommt nach Bautzen, dann nach Brandenburg-Görden, Mara Jakisch in den Gulag nach Sibirien. Der Kampf um die eigene Würde beginnt, gestärkt von der Hoffnung auf andere Zeiten.

Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

Mara Jakisch und Dietrich Hübner haben den Zweiten Weltkrieg überlebt. Sie leben im unter sowjetischer Besatzung stehenden Ostteil Deutschlands. Sie haben beide einen großen Traum. Mara, eine bisher erfolgreiche Operettensängerin, möchte auf die ganz großen Bühnen der Welt. Dietrich ist durch und durch Politiker und setzt sich mit seiner Liberal-Demokratischen Partei für Demokratie und Freiheit ein. Doch beide werden ihre Ziele nicht erreichen.

1948 werden Mara und Dietrich verhaftet. Ihnen wird Spionage vorgeworfen. Mara muss ins Arbeitslager nach Sibirien, Dietrich sitzt in den Gefängnissen von Bautzen und Brandenburg ein. Allein das Festhalten an ihren Träumen lässt sie diese Zeit überleben. Erst durch die Bemühungen westdeutscher Politiker werden Mara und Dietrich befreit und leben fortan in der BRD. Das westliche Deutschland ist ihnen völlig fremd und ihre Qualen aus der Gefangenschaft können sie nicht vergessen. Wieder beginnt für sie ein komplett neues Leben.

Susanne Schädlichs „Herr Hübner und die sibirische Nachtigall“ behandelt ein Thema, von dem ich zwar gehört habe, aber nichts Genaues wusste: die Verfolgung und Folter politisch Gefangener in der ehemaligen sowjetischen Zone. Die Bedingungen in den Arbeitslagern und Gefängnissen waren unmenschlich. Wer dem Staat gefährlich werden konnte, musste zum Schweigen gebracht werden.

Auch nach der Befreiung, im Westen, durften Mara und Dietrich nicht über ihr Leben in Haft sprechen. Was dazu führte, dass ein Großteil der Bevölkerung nichts über diese Machenschaften wusste.

So sehr mich dieses Buch vom Inhalt anspricht, so wenig hat mich der Schreibstil angesprochen. Die zum Teil sehr kurzen Sätze machten einige Abschnitte zu einem gefühlten Bericht, keinem Roman. Hierfür gebe ich einen Stern Abzug.

Fazit:

Auch nach dem Krieg war das Grauen für viele Menschen nicht vorbei.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen.

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