Schmöe, Friederike - Du bist fort und ich lebe

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30 Juli 2013 12:59 #1 von Zabou1964
Autor: Schmöe, Friederike
Titel: Du bist fort und ich lebe
Originaltitel: ---
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 1. Juli 2013
ISBN-10: 3839214599
ISBN-13: 978-3839214596
Seiten: 402
Einband: TB
Serie: ---
Preis: € 9,99

Autorenporträt:

Friederike Schmöe wurde 1967 in Coburg geboren. Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik promovierte und habilitierte sie. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin für Linguistik an den Universitäten in Bamberg und Saarbrücken schreibt sie seit 2000 Kriminalromane und Krimikurzgeschichten. Außerdem gibt sie Kreativitätskurse für Kinder und Erwachsene im In- und Ausland und veranstaltet Literaturevents, auf denen sie in Begleitung von Musikern aus ihren Werken liest. Neben der Arbeit an einer Krimireihe um die Bamberger Privatdetektivin Katinka Palfy schreibt sie an einer Krimiserie mit der Münchner Ghostwriterin Kea Laverde als Hauptfigur. Der 2009 erschienene erste Band wurde von Brigitte unter den „besten Taschenbüchern für den Urlaub“ empfohlen.

Quelle: Gmeiner Verlag

Inhaltsangabe:

IN DIE ENGE GETRIEBEN Sams Mutter Victoria ist Künstlerin. Zu ihrem 60. Geburtstag bereitet Sam eine Jubiläumsausstellung in Coburg vor. Dabei entdeckt sie ein Foto, aufgenommen in den 1980ern. Eindeutig ist Victoria darauf zu erkennen - doch wer ist die andere Frau und warum sieht Sam ihr so ähnlich? Auf ihr Nachfragen schweigt die Familie. Aber dann tritt der Journalist Roman in Sams Leben, und gemeinsam fördern sie ein schockierendes Familiengeheimnis zutage …

Quelle: Gmeiner Verlag

Meine Meinung:

Friederike Schmöe gehört zu meinen bevorzugten Krimiautorinnen. Umso erstaunter war ich, als ich ihr neuestes Werk las, das ich selbstverständlich sofort nach Erscheinen haben musste. Obwohl auch diese Geschichte sehr spannend ist, hat sie mit einem Kriminalroman nur wenig zu tun. Der Gmeiner Verlag führt das Buch übrigens unter der Rubrik „Frauenromane“, wo es meiner Meinung nach nicht hingehört. Für mich ist es Belletristik im wahrsten Sinne des Wortes.

Die junge Designerin Samantha May, die von allen nur Sam genannt wird, hat schwer unter ihrer Familie zu leiden. Sie passt sich immer an und ist stets für alle verfügbar. Aus diesem Grunde bereitet sie auch eine Ausstellung vor, die aus Anlass des 60. Geburtstags ihrer Mutter Victoria May, einer Malerin, ansteht. Bei den Vorbereitungen stößt sie auf ein Foto, das ihre Mutter mit einer jungen Frau zeigt, der Sam zum Verwechseln ähnlich sieht. Als sie in ihrer Familie nachfragt, stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Bei ihren Recherchen lernt sie den Journalisten Roman kennen, der ihr bei der Suche nach der Wahrheit behilflich ist. Was die beiden herausfinden, erscheint ungeheuerlich. Aber die Wahrheit lässt sich nicht länger verschweigen.

Der Schreibstil der Autorin fesselt mich jedes Mal aufs Neue. Ihre Geschichten sind nicht spektakulär. Was ihre Protagonisten erleben, könnte jedem von uns passieren. In welcher Familie gibt es kein Geheimnis? So außergewöhnlich wie das der Familie May mag es nicht sein, aber ich konnte mich sehr gut in Samantha hineinversetzen. Besonders gefallen hat mir das innige Verhältnis zu ihrer Großmutter Blanca. Die Unsicherheit Samanthas hat bestimmt jeder Leser schon einmal erlebt. Frau Schmöe beschreibt ihre Protagonisten so genial, dass ich immer mit ihnen fühlen kann.

Die Geschichte ist im Präsens verfasst, woran ich mich zunächst gewöhnen musste. Sehr hilfreich fand ich, dass nicht nur aus Samanthas Sicht erzählt wurde. So war ich ihren Recherchen das ein oder andere Mal einen Schritt voraus, was die Spannung jedoch nicht geschmälert hat.

Womit wir bei meinem einzigen Kritikpunkt wären: der Titel des Romans. Ich gehe davon aus, dass die Autorin hierbei keinen Einfluss hatte. Ich möchte an dieser Stelle nichts über den Inhalt des Buches verraten. Aber der Titel ist wirklich extrem schlecht gewählt. Wer das Buch gelesen hat, weiß warum.

Obwohl dies mein Lesevergnügen ein wenig getrübt hat, führt es nicht zu einer Abwertung. Meine Bewertung richtet sich nach dem Inhalt, nicht nach dem Äußeren eines Buches. Ich kann nur jedem raten, sich weder vom Genre noch vom sperrigen Titel abhalten zu lassen, dieses Werk zu lesen. Es beinhaltet eine spannende Familiengeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

Fazit:

Frau Schmöe hat zu ihrer alten Form zurückgefunden. Obwohl dieses Werk kein Krimi ist, bietet es viel Spannung – aber auch Gefühl.

:*****:

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