Marr, John S - Die achte Posaune

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21 Feb. 2011 18:00 #1 von goat
Autor: Marr, John S
Titel: Die achte Posaune
Originaltitel: Wormwood
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: März 2004
ISBN-10: 3404151046
ISBN-13: 978-3404151042
Seiten: 477
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 8,90

Autorenportrait:

John S. Marr, geboren 1940 in New York, studierte Medizin und ist heute ein anerkannter Spezialist auf dem Gebiet der Seuchenforschung. Aus seiner Erfahrung als Mediziner schöpft Marr den Stoff für seine spannenden Thriller. Schon mit seinem ersten Roman "Die elfte Plage" gelang Marr ein Bestseller.

Quelle: Klappentext

Inhaltsangabe:

Heftige Bauchschmerzen plagen den jungen Curt eines Abends. Ein paar Stunden später ist er tot - doch es war kein Blinddarmdurchbruch: Aggressive Larven eines Schlangenparasiten haben dem jungen Mann die Eingeweide zerfressen. Wenige Wochen später ereignet sich ein weiterer Todesfall, der diesmal auf Waschbärenparasiten zurückzuführen ist. Wie konnten sich die Opfer mit diesen Parasiten infizieren? Zufall? Und ist es Zufall, dass beide in Verbindung mit Jack Bryne, dem bekannten Virologen, stehen? Bryne ahnt, dass ein gefürchteter Bekannter dahinter steckt - Kameron, ein psychopathischer Wissenschaftler, der in der Lage ist, das Grauen selbst zu erschaffen. Schon einmal hatte er sich zu Gott aufschwingen wollen, als er mit Hilfe von Chemikalien die zehn Plagen Ägyptens inszenierte. Rache ist das Motiv, das Kameron treibt. Rache an Jack Bryne, der ihm das Leben zerstört hat. Und diese Rache ist ausgeklügelt bis ins kleinste Detail. Für Bryne und seine Freunde beginnt ein Albtraum, denn Kamerons bestialische Helfer können überall lauern. Das nächste Opfer steht längst fest. Die Engel der Apokalypse stehen mit der Fanfare bereit.

Quelle: Klappentext

Meine Meinung

„Die achte Posaune“ ist der zweite Roman von John S. Marr und eine Fortsetzung zum Erstling „Die elfte Plage“. Wäre es nach dem Cover gegangen, hätte mich das Buch eher abgeschreckt, denn es ist zwar auffallend, aber in meinen Augen einfach nur auffallend hässlich. Auf signalfarbenrotem Hintergrund prangen in goldgelber Schrift Titel und Autor des Buches, sowie ein Rahmen in gleicher Farbe. Die Abbildung von einem nicht identifizierbarem „Untier“ rundet das Ganze ab. Nein, optisch gesehen ist das nichts für mich.

Aber der Klappentext verspricht Spannung mit einer gehörigen Portion Ekelfaktor. Meine Zweifel, dass es von Nachteil wäre, den ersten Band nicht gelesen zu haben, wurden aber recht schnell zerstreut. Man muss den ersten Band nicht zwangsläufig gelesen haben, um diesen zu verstehen. Und es gibt auf den 477 Seiten genügend Rückblicke, so dass man nie das Gefühl bekommt, etwas verpasst zu haben.

Worum geht es in „Die achte Posaune“? Der psychisch gestörte Wissenschaftler Teddy Kameron setzt seinen im ersten Band begonnenen Rachefeldzug gegen seinen Feind Jack Bryne fort. Während zunächst noch scheinbar wahllose Opfer an Infektionen mit Parasiten sterben, muss Bryne irgendwann erkennen, dass sein tot geglaubter Feind Teddy Kameron, dessen Leiche aber nie gefunden wurde, wieder seine Finger im Spiel hat. Als die Zahl der Toten ansteigt und die Todesursachen immer bizarrer werden, erkennt Bryne beinahe zu spät das Muster des irren Psychopathen. Dieser hat schon einen Verbündeten gefunden und das nächste Opfer auf der Liste ist Bryne …

Wie hat mir der Roman gefallen? Schwierig zu sagen. Normalerweise verschlinge ich Bücher mit diesen Themen – auch wenn es an manchen Stellen etwas unappetitlich ist. In diesem Fall war es leider so, dass ich für meine Verhältnisse sehr lange daran gelesen habe. Es mag vielleicht daran liegen, dass John S. Marr als studierter Mediziner und Spezialist in Sachen Seuchenforschung die ganze Materie in dem Roman „zerredet“ hat. Informationen über Parasiten sind ja ganz interessant, aber doch bitte nicht noch die lateinischen Bezeichnungen samt Herkunft in Form von Vorträgen. Da blieb meine Aufmerksamkeit dann irgendwann mal auf der Strecke und ich habe angefangen quer zu lesen, bis es wieder interessanter wurde.

Lobenswert ist das Glossar am Ende des Buches, in dem Abkürzungen und Fremdwörter erklärt werden, da Marrs Roman mit selbigen gespickt ist. Als ich allerdings in die Verlegenheit kam, zwei Wörter nachschlagen zu müssen, war ich mächtig enttäuscht, dass gerade DIESE nicht zu finden waren. Das größte Manko ist allerdings in meinen Augen das Ende des Buches: Die Art und Weise, wie Kamerons Muster entschlüsselt wird, ist einfach nur an den Haaren herbeigezogen. Kein normal denkender Mensch würde auf solche absurden Theorien kommen.

Lesern mit einem empfindlichen Magen würde ich von dem Roman eher abraten – oder zumindest sollten sie während des Lesens keine Nahrung zu sich nehmen. Wen das nicht abschreckt und wen auch die ausführlichen Berichte nicht stören, wird mit „Die achte Posaune“ ganz gut unterhalten. Ich für meinen Teil hätte dem Buch gerne die volle Punktzahl gegeben, aber es waren einfach zu viele Kritikpunkte da, so dass es leider nur zu drei Sternen gereicht hat.


:***:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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