Jarawan, Pierre - Am Ende bleiben die Zedern

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16 März 2016 06:17 #1 von Ikopiko
Autor: Jarawan, Pierre
Titel: Am Ende bleiben die Zedern
Originaltitel: -
Verlag: Berlin Verlag
Erschienen: 1. März 2016
ISBN-13: 978-3827013026
Seiten: 448
Einband: Gebundenes Buch
Serie: -
Preis: 22,00 €

Autorenporträt:

Pierre Jarawan wurde 1985 als Sohn eines libanesischen Vaters und einer deutschen Mutter in Amman, Jordanien, geboren, nachdem diese vor dem Bürgerkrieg geflohen waren. Im Alter von drei Jahren kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Seit 2009 zählt er zu den erfolgreichsten Bühnenpoeten im deutschsprachigen Raum. 2012 wurde er Internationaler Deutschsprachiger Meister im Poetry Slam. »Am Ende bleiben die Zedern« ist sein Romandebüt, für das er 2015 das Literaturstipendium der Stadt München erhielt. Pierre Jarawan lebt in München.

Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe:

Samirs Eltern sind kurz vor dessen Geburt aus dem Libanon nach Deutschland geflohen. Als sein geliebter Vater spurlos verschwindet, ist Samir acht. Jetzt, zwanzig Jahre später, macht er sich auf in das Land der Zedern, um das Rätsel dieses Verschwindens zu lösen. Eine große Familiengeschichte, berührend, überraschend und meisterhaft verwoben mit dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens.

Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

Samirs Eltern sind Libanesen, kurz vor seiner Geburt nach Deutschland geflohen. Samir vergöttert seinen Vater, der so wunderbar Geschichten erzählen kann. Dieses Talent öffnet ihm die Herzen anderer Menschen; seiner ebenfalls geflohenen „Landsmänner“, aber auch vieler Deutscher.

Diese große Liebe zu seinem Vater lässt Samir kaum andere Freundschaften schließen. Und so fällt er achtjährig in ein tiefes Loch, als sein Vater urplötzlich verschwindet. Groß angelegte Suchaktionen haben keinen Erfolg, der Vater kommt nie zurück.

Samir gerät in die falsche Clique, nimmt Drogen, vernachlässigt die Schule und seine wenigen alten Freunde. Doch dann geschieht ein Unglück, das ihn aufrüttelt und sein Leben in die Hand nehmen lässt.

Viele Jahre später tobt in Samir noch immer die Sehnsucht nach seinem Vater. Er ist überzeugt, dass dieser lebt – und zwar im Libanon. Gemeinsam mit dem Taxifahrer Nabil macht er sich dort auf die Suche. Was ihn dort erwartet, hat er nicht geahnt.

Pierre Jarawans Romandebüt „Am Ende bleiben die Zedern“ hat mir sehr gefallen. Im ersten Abschnitt wird die Geschichte Samirs Familie nach der Flucht erzählt. Samirs Vater war von Anfang an bemüht, sich in Deutschland zu integrieren, was ihm auch gelang. Er hatte Arbeit, war bei den Deutschen anerkannt. Nach Feierabend lebte die Familie wieder unter Libanesen und anderen Flüchtlingen in einem Wohnblockviertel. Alles sieht nach einer heilen Welt aus, die sich dann für Samir in eine grausame verwandelt. Der zweite Teil hat mir den Libanon nahe gebracht, über den ich kaum etwas wusste, außer durch Schreckensmeldungen in den Nachrichten.

Das Buch ist spannend, traurig, hoffnungsvoll und informativ. Warum ich trotzdem keine fünf Punkte vergebe liegt daran, dass mein Lesefluss durch die Informationen über die politische Lage im Libanon gestört wurde. Um alles zu verstehen, musste ich mich sehr konzentrieren und war in dem Moment aus Samirs Geschichte „raus“. Mir hätte der „Abriss des libanesischen Bürgerkriegs“ im Anschluss gereicht.

Trotzdem möchte ich dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.


Fazit:

Ein wirklich erfolgreiches Romandebüt. Weiter so!

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen.

:****:

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