Sandra Flemming hat ein großes Ziel. Sie möchte Hoteldirektorin werden. Als genau dieser Posten für das Romantik-Hotel Higher Barton vergeben wird, wittert sie ihre große Chance. Doch ihr wird der unbeliebte Garvey für die Nase gesetzt, und Sandra wird nur seine Stellvertreterin.
Lange währt ihre Zusammenarbeit nicht, denn Garvey wird schon zur Eröffnung des Hotels ermordet. Verdächtige gibt es mehr als genug. Garvey hat sich unbeliebt gemacht wo es nur ging. Sandra ist eine der Hauptverdächtigen, profitiert sie doch als Nachfolgerin enorm. Und so ermittelt sie auf eigene Faust um den Mörder zu entlarven.
Ich habe die Higher-Barton-Krimis mit der Hobbydetektivin Mabel geliebt, dementsprechend hoch war meine Erwartungshaltung. Allein das hübsche, zum Krimi passende, Cover hat mich zuversichtlich gemacht.
Rebecca Michéle ist ihrem Schreibstil treu geblieben. Sie schreibt flüssig und fesselnd. Die Szenen sind bildlich und anschaulich dargestellt. Auch wenn ich früh vermutet habe, wer hinter dem Mord steckt, war ich mir nie sicher. Es gab zu viele potentielle Täter, überraschende Spuren und Wendungen.
Sehr schön fand ich, dass in Nebenrollen alte Bekannte aus den Mabel-Krimis auftauchen. Auch wenn Sandra eine würdige Nachfolgerin von Mabel ist, vermisse ich diese schon …
Susi hat Hans-Peters Mutter verraten, dass dieser in England eine Freundin hat. Sie leidet sehr und musste wohl einfach mit jemandem reden. Und mit ihrem Vater kann sie das wohl nicht. Mir scheint, sie hat auch keine wirklich gute Freundin. Dass sie den Vorschlage ihres Vaters ablehnt, obwohl auch sie ja nichts lieber will, als mit Hans-Peter zusammen zu sein, zeigt, dass sie eine ehrliche Haut ist.
Siobhan geht also fremd … Ich bin mir sicher, dass ihre Ausrede, dass sie bei ihrer Schwester ist, bald auffliegen wird. Eigentlich schwer vorstellbar, ihr Mann scheint so nett.
Scheint … Womit wir beim Thema wären. Anke hatte ja auch schon die Idee, dass Hans-Peter und Ginny den gleichen Vater haben könnten. Wie ich drauf komme? Der Klappentext verrät, dass Hans-Peters Vater ein Kriegsverbrecher ist, oder von Kriegsverbrechern gesucht wird. Das habe ich nicht ganz verstanden. Auf jeden Fall wird er alles dran setzen, nicht gefunden zu werden. Und daher vermeidet er auf Fotos zu kommen. Und rastet aus, als dann auch noch sein Foto in einer Zeitschrift veröffentlicht wird. Das ist so meine Idee … Wäre natürlich bitter für Ginny und Hans-Peter, falls es so ist.
Der Heiratsantrag kam ja sehr plötzlich. Schön fand ich die Beschreibungen der Weihnachtsbräuche in England. Und dass Norman Hans-Peter bei der Schlägerei zu Hilfe kam. Tessas Tod ist sehr traurig. Die Reaktion von Ginnys Vater auf ihre Beichte fand ich gut. Ich hoffe, dass Kriegsverbrecher ihn suchen und er nicht ein Kriegsverbrecher ist. Noch besser wäre, wenn er gar nichts damit zu tun hat.
mir scheint, du empfindest meine Leseeindrücke als Kritik an deiner Recherche. Falls dies so ist, entschuldige ich mich. Es liegt mir fern, deine Recherche in irgendeiner Form zu kritisieren. Ich bin mir sicher, dass du dies mit vollem Einsatz gemacht hast.
Wie ich schon schrieb, passen meine Eltern alterstechnisch in diese Geschichte. Es gibt noch mehr Parallelen. Sie sind noch ländlicher aufgewachsen. Mein Vater ist seiner großen Liebe (meiner Mutter) an den Rhein nachgereist, wo sie kurzzeitig gearbeitet hat um sie zurück nach Ostfriesland zu holen. Auch er hat einen Stiefvater, mit dem er sich nicht vertragen hat. Dieser rechnete ihm die Butter vor, die er angeblich zu dick aufs Brot schmierte. Mein Vater ist daraufhin überwiegend bei seinen Großeltern aufgewachsen. Er hat als einfacher Maler, später Tischler, eine Familie mit 3 Kindern ernährt und ein Haus gebaut. Von seinem Vater hat er dafür nie Geld genommen. Alles wurde durch Sparsamkeit und Fleiß erschaffen. Abends hat meine Mutter nebenbei Heimarbeit gemacht, später ist sie putzen gegangen. Vielleicht fiebere ich gerade deshalb in dieser Geschichte so mit. Aber wenn das falsch rüber kommt, werde ich mich bei den Leseeindrücken ab dem dritten Abschnitt zügeln.
Anke, auf die Idee, dass Ginny und Hans-Peter den gleichen Vater haben könnten, bin ich auch schon gekommen. Erst recht im nächsten Abschnitt, den ich fast beendet habe.
Arme Susi … Hat Hans-Peter denn gar nicht gemerkt, dass sie ihn so sehr mag. Anderen, wie seiner Mutter, scheint es ja aufgefallen zu sein. Aber ich glaube, Männer sind da manchmal auch blind. Vor allem, wenn sie in eine andere verliebt sind. Für seine Gefühle kann er nichts. Aber Susi tut mir wirklich leid.
Ich finde den Vater von Hans-Peter unmöglich. Säuft, pöbelt, aber spielt gleichzeitig den Moralapostel. Ich finde es gut, dass Hans-Peter ihm die Stirn bietet. Nur nach wie vor bin ich der Meinung, dass er dann auch komplett auf eigenen Beinen stehen sollte und nicht das Geld seines Vaters selbstverständlich annimmt. Andere, mit weniger betuchten Eltern, können auch studieren. Es ist also nicht unmöglich …
Dass Ginny Hans-Peter auf so plumpe Art und Weise ins Konzert geschmuggelt hat, kann ich mir nicht vorstellen. Die Kontrollen werden nicht so scharf gewesen sein, wie heute. Aber dumm waren die Kontrolleure doch auch nicht.
London fand ich sehr schön beschrieben. Ich war mal auf Klassenfahrt dort, kann mich aber nicht mehr gut erinnern. Nun habe ich Lust, mal wieder dorthin zu reisen.
Ginnys Vater mag ich. Aber haben Hans-Peter und Ginny unter solchen Voraussetzungen eine Zukunft? Wie muss er sich in einer Familie, die so einen Hass gegen die Deutschen in sich trägt, fühlen. Dann möchte ich nicht in seiner Haut stecken.
Meine Mutter ist Jahrgang 40, Flüchtlingskind und auch ländlich aufgewachsen. Ich habe oft überlegt, ob sie auch so naiv wäre wie Hans-Peter. Ich glaube, nicht.
Aber Hilde kann ich sehr gut verstehen. Meine Oma hat ihren Mann im Krieg verloren, er gilt als vermisst. Sie musste wirklich hart um das Überleben ihrer Kinder schuften. Sie war bei einem Bauern untergekommen, der ihr jeden Happen vorhielt. Wenn sie eine Tasse Milch für die Kinder beim Melken der Kühe abzwackte, konnte sie ein Donnerwetter erleben ... Von daher hat Hilde meinen Respekt. Um sich und vor allem Hans-Peter versorgt zu wissen, erträgt sie die Launen ihres Mannes geduldsam.
Hans-Peter ist wirklich unheimlich naiv. Er weiß um den Trubel um die Beatles und denkt, er kann da mal eben so hin, ein Zimmer bekommen und eine Konzertkarte kaufen? Als Student sollte man meinen, dass er cleverer ist, auch wenn er ländlich lebt …
Ich mag Susi, aber auch Ginny. Beide sind offen und haben ein gutes Herz. Ich kann aber auch Norman verstehen, als er Hans-Peter den Marsch bläst. Für ihn ist Hans-Peter ein Eindringling. Er wollte eine Tour mit seiner Clique machen und nun drängt sich ein fremder dazwischen und verdreht Ginny den Kopf …
Wie will Ginny Hans-Peter ins Konzert kriegen? Ich denke, das war damals unmöglich.
Hans-Peter hat seinen Vater mal in die Schranken verwiesen. Das geschieht dem ganz recht! Aber Hans-Peter sollte dann auch so konsequent sein und neben dem Studium jobben. Er kann nicht einerseits seinen Vater angehen und andererseits nur zu gerne sein Geld annehmen. Entweder oder …
Gestern kam mein Buch und abends und heute Morgen habe ich ein bisschen lesen können.
Hans-Peter gefällt mir. Er hat es nicht leicht mit seinem Vater, der einen "eigenen" Sohn haben will. Früher war das Denken darüber wohl noch engstirniger als heute. Schmunzeln musste ich über seine Behauptung, dass Hans-Peters Mutter wohl nicht in der Lage sei, ihm einen Sohn zu schenken. Sie hat schließlich schon mal bewiesen, dass sie es kann ;-)
Susanne (ich hoffe, ich erinnere mich richtig an den Namen) scheint bis über beide Ohren in HP verliebt zu sein. Das käme den Vätern doch sicher sehr gelegen, wenn sich die beiden Großbetriebe vereinen...
Ich bin gespannt, was passiert, wenn HP seinen Eltern die Reise nach England beichtet. Und was er dann dort erlebt.
Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Sie lebte einige Jahre in Frankfurt und Stuttgart und zog schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Als gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und Versicherungsfachwirtin arbeitet sie bei einem großen Versicherungskonzern. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem herrlichen Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder Ideen für neue Geschichten rund um die Insel.
Gerade als der Frühling auf der Insel Sylt Einzug hält, bedrohen immer wieder Feuer die beschauliche Inselidylle. Auch das Leben von Anna Bergmann verläuft alles andere als friedlich. Ihr ehemaliger Freund steht plötzlich vor der Tür und bittet sie um Hilfe. Kurz darauf ist Anna wie vom Erdboden verschluckt. Als die Feuerwehr zu einem weiteren Brand gerufen wird, macht sie eine schreckliche Entdeckung. Um wen handelt es sich bei der verbrannten Frauenleiche? Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Anna Bergmann führt ein zufriedenes Leben. Sie lebt mit Freund und Hund in einem heimeligen, geerbten Haus auf der Nordseeinsel Sylt. Ihr Freund ist Polizist und sie selbst arbeitet an ihren ersten Aufträgen als Landschaftsarchitektin. Anna ist glücklich.
Unerwartet steht dann Annas Ex-Freund vor der Tür. Anna hatte aus gutem Grund alle Verbindungen zu Marcus gekappt, aber er hat sie ausfindig gemacht. Und er will Geld – viel Geld! Zunächst versucht er, über die Mitleid-Tour an Annas Erspartes zu kommen; dann fängt er an, ihr zu drohen. Nur kurze Zeit später ist Anna verschwunden …
Zur gleichen Zeit geht ein Brandstifter auf der Insel um. Als kurz nach Annas Verschwinden in einem abgebrannten Gebäude eine verkohlte Frauenleiche gefunden wird, spricht alles dafür, dass es sich dabei um Anna handelt.
Sybille Narberhaus‘ Debüt „Syltleuchten“ hat mich mit seinem hübschen Cover, das ein typisches Friesenhaus zeigt, gefangen. Die Autorin schreibt flüssig, in einfachen Sätzen. Ein Schreibstil, der mir zusagt, da ich meist zur Entspannung lese.
Leider ist Sylt die einzige deutsche Nordseeinsel, die ich noch nicht kenne, aber das typische Inselflair bringt die Autorin gut rüber. Gefehlt haben mir ein paar mehr Ecken und Kanten und es gab ein paar Längen, aber grundsätzlich ist das Debüt sehr gelungen.
Fazit:
Ein lesenswerter „Häkelkrimi“ mit Inselfeeling.
Autor: Jensen, Jens Henrik Titel: Oxen Originaltitel: De Hængte Hunde Verlag: dtv Erschienen: 8. September 2017 ISBN-13: 978-3423261586 Seiten: 464 Einband: Taschenbuch Serie: OXEN-Trilogie Preis: 16,90 €
Autorenporträt:
Zitat:
Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet und war in verschiedenen Funktionen, u. a. als Nachrichten- und Chefredakteur, für die Tageszeitung ›JydskeVestkysten‹ tätig. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben von Büchern. Sein Debütroman, ›Wienerringen‹, erschien 1997, in den folgenden Jahren veröffentlichte er die Kazanzki-Trilogie sowie die Nina-Portland-Reihe. Im Rahmen der Recherche für seine Bücher reiste Jensen nach Murmansk, Krakau und durch den Balkan. Weitere Reisen führten ihn nach Australien und Neuseeland sowie nach Nord- und Südamerika. Die drei Bände der OXEN-Reihe, die in Dänemark von 2012 bis 2016 erschienen, stehen an der Spitze der Bestsellerlisten, wurden bereits in zehn Länder verkauft, und SF Studios sicherte sich die Filmrechte. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in seiner Heimatstadt.
Niels Oxen, ein schwer traumatisierter Elitesoldat, zieht sich in die Einsamkeit der dänischen Wälder zurück, um seinen inneren Dämonen zu entkommen. Doch bei einem nächtlichen Besuch des Schlosses Nørlund wird er zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall: Hans-Otto Corfitzen, Exbotschafter und Gründer eines Thinktanks, wurde auf dem Schloss zu Tode gefoltert. Oxen gerät in die Fänge des dänischen Geheimdienstes. Seine einzige Chance: Zusammen mit der toughen Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck muss er die wahren Täter ausfindig machen. Die Spuren führen zu einem übermächtigen Geheimbund.
Niels Oxen war einst Elitesoldat. Er ist dadurch psychisch stark belastet und hat sich von allen Menschen zurückgezogen. Ganz allein mit seinem Hund Mr. White lebt er versteckt im Wald. Nachts streifen die beiden umher um Nahrung zu finden, notfalls zu jagen.
Bei einem Streifzug wird Oxen Zeuge eines Mordes. Er zieht sich sofort wieder zurück, wird aber doch als Hauptverdächtiger festgenommen. Auch wenn seine Unschuld festgestellt wird, lässt der dänische Geheimdienst ihn nicht aus den Händen. Oxen wird gezwungen, bei der Jagd auf den Mörder zu helfen.
Mir ist der Einstieg in diesen ersten Teil der Trilogie sehr schwer gefallen. Ich wusste nicht, ob es sich bei den aufgezählten Personen um eine handelt, oder doch um mehrere. Auch war mir nicht klar, warum es überhaupt geht. Dann noch Mord an Tieren … Ich war geneigt, das Buch ungelesen zur Seite zu legen. Aber dann wollte ich doch zumindest wissen, was der Hintergrund dieser Taten ist.
Erst recht spät hat es mich dann doch gepackt.
Jensen versteht es, Geschehnisse bildkräftig zu beschreiben, was mir bei einigen Situationen harten Tobak bot.
Fazit:
„Das erste Opfer“ ist spannend, durch die brutalen Szenen aber nichts für Zartbesaitete.
Autor: Serno, Wolf Titel: Die Gesandten der Sonne Originaltitel: - Verlag: Knaur Erschienen: 01. September 2016 ISBN-13: 978-3426653678 Seiten: 624 Einband: Gebundenes Buch Serie: - Preis: 22,99 €
Autorenporträt:
Zitat:
Wolf Serno arbeitete 30 Jahre als Texter und Creative Director in der Werbung. Mit seinem Debüt-Roman "Der Wanderchirurg" - dem ersten der fesselnden Saga um Vitus von Campodios - gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem viele weitere folgten, unter anderem: "Der Balsamträger", "Hexenkammer", "Der Puppenkönig" sowie "Das Spiel des Puppenkönigs", "Die Medica von Bologna", "Das Lied der Klagefrau" und "Der Medicus von Heidelberg". Wolf Serno, der zu seinen Hobbys "viel lesen, weit reisen, gut essen" zählt, lebt mit seiner Frau und seinen Hunden in Hamburg.
In seinem Historien-Roman „Die Gesandten der Sonne“ lässt SPIEGEL-Bestseller-Autor Wolf Serno („Der Wanderchirurg“, „Hexenkammer“, „Der Medicus von Heidelberg“) seine Leser eine abenteuerliche Reise von Bagdad nach Aachen hautnah miterleben. Die ärztliche Kunst des Mittelalters, dazu die schillernde Exotik des Orients sowie ein historisches Kuriosum, der Elefant Karls des Großen, verbinden sich zu einem einzigartigen, packenden Lesevergnügen.
Bagdad im Jahre 797. Im Auftrag Karls des Großen knüpft eine Gruppe wagemutiger Männer gute Kontakte zu Kalif Harun al-Raschid. Doch die Rückreise ins Frankenland erweist sich als ein einziges Abenteuer, da die »Gesandten der Sonne« kostbare Geschenke mit sich führen – darunter ein lebender Elefant. In dieser gefahrvollen Zeit wächst der junge Arzt Cunrad von Malmünd immer mehr in die Rolle des Anführers hinein – und stößt dennoch an seine Grenzen. Nicht zuletzt bei Aurona, der stolzen Langobardin.
Cunrad von Malmünd, Protagonist und Ich-Erzähler der Geschichte, erlebt das Abenteuer seines Lebens. Als junger Arzt begleitet er im achten Jahrhundert eine Reisegruppe, die von Europa in den Orient reist. Die gänzlich andere Kultur dort lässt ihnen den Atem stocken. Es gilt, nie gekannte Tiere, Speisen und Gepflogenheiten kennenzulernen. Dazu lauert immer die Gefahr, unbewusst ein Tabu zu durchbrechen und damit den Zorn der Einheimischen auf sich zu ziehen.
Cunrad saugt all die neuen Eindrücke in sich auf. Da er klug und umsichtig ist, schafft er es oft, auch seine Begleiter zu beschützen. Er freundet sich mit dem Elefantenpfleger an und ist begeistert von diesen großen Tieren. Durch sie wird er auch auf Aurona aufmerksam, die schöne Lombardin im Harem des Kalifen.
Durch Cunrads guten Draht zu den Elefanten kommt ihm auf der Rückreise eine große Aufgabe zuteil. Er hat das Geschenk des Kalifen an König Karl, einen Elefanten, sicher nach Europa zu bringen. Eine Rückreise, die noch beschwerlicher ist als die Hinreise, denn der Kalif hat die Gruppe mit Geschenken für den König nahezu überladen. Cunrad wächst mit seiner Aufgabe, was auch der Gruppe zugutekommt, die noch einige Abenteuer zu bestehen hat.
„Die Gesandten der Sonne“ von Wolf Serno liest sich wie ein Reisebericht. Der Protagonist Cunrad ist sehr schlau, freundlich und mutig. Dadurch bringt er sich immer wieder in brenzlige Situationen, die er ungeschoren meistert. Der junge Arzt ist mir sehr sympathisch.
Wie Wolf Serno bereits in früheren Romanen bewiesen hat, war er auch hier wieder in der Lage, mich mit in seine Geschichte zu nehmen. Das Leben im alten Orient ist sehr bildhaft beschrieben. Es ist eine völlig andere Welt als die, die Cunrad und seine Begleiter kennen.
An einigen Stellen musste ich ein wenig Durchhaltevermögen zeigen. Einige Charaktere, von denen ich gerne mehr erfahren hätte, blieben etwas flach. Aber ansonsten habe ich an dem Roman nichts auszusetzen.
Fazit:
Bericht über eine Orientreise im achten Jahrhundert. Absolut authentisch.
Danke, Esalisa. Leider ist dein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen...
Nun, Flo war umgerechnet 85 Jahre alt und seit vielen Jahren ernsthaft krank. Wir mussten damit rechnen. Trotzdem ist es schrecklich, seine beste Freundin zu verlieren.